Tierschützer nicht weiterlesen!
Wir waren böse, aber nur ein bisschen!

Wir lebten in einem Dorf im Elsass, meine Schwester, mein Bruder und ich.
Genau gesagt, in Buhl Haut/ Rhin, einem Ort in den Südvogesen, bei unserer Grandmere.

Wunderschön war dieses Dorf, mit seinen Feldern und Wiesen und natürlich mit den herrlichen Weinbergen sowie den Vogesen selbst.
Und eben diese Weinberge, die hatten es meinem Bruder und mir, an diesem Tage, angetan.

Interessantes Terrain, dachten wir.
Verboten, klar! Aber da war der Reiz des Verbotenen.
Zumal der Weinberg im Besitz der eigenen Familie war. Dieser Berg war sehr steil, deshalb für uns verboten.

Also dieser Weinberg hatte unsere Neugier geweckt, wir wussten, dort gibt es viele verschiedene Arten von Schnecken.

Hunderte oder gar Tausende!

Da mussten wir hin!

An diesem Tage hatten wir nämlich Schuhkartons geschenkt bekommen. Das hört sich nicht toll an, aber für uns war dies gleich mit einem großen Schatz.
Das war damals eine Rarität! Wer bekam schon neue Schuhe zu jener Zeit?

Stolz trug jeder seinen Schuhkarton zu dem Weinberg, mit dem Gedanken Schnecken zu sammeln.
Es dauerte nicht lang und unsere Kartons waren voll und nun?

Was machen wir mit unserer “Beute “?
Na klar! Ein Schneckenwettrennen!
Tolle Idee!
Aber wo?
Auf dem Weinberg?
Nee, dass macht keinen Spaß.
Wir brauchten eine andere Idee.

Weiß nicht mehr wer auf eben diesen Gedanken gekommen ist, den wir dann auch in die Tat umgesetzt haben.

Folgende Idee!

Wir laufen zum Friedhof, zur Kapelle genauer gesagt!
In dieser gibt es Holzbänke, schöne lange Holzbänke!
Für jeden eine Bank.
Gesagt, getan!

Eine wunderbare Idee war geboren!

Die Tür zur Kapelle war nicht verschlossen, Glück gehabt!
Klammheimlich sind wir hineingeschlüpft. Wir wussten schon, dass auch das verboten war!
Aber in diesem Moment, mit dieser genialen Idee, pö!
Los ging es!

Die Schnecken waren schnell auf die Bänke verteilt.
Das „Rennen“ konnte losgehen. Davon wussten die Schnecken allerdings nichts!
So haben wir gewartet. Die Schnecken liefen in alle Richtungen, nur nicht geradeaus!
Wie langweilig!
Die waren so langsam, dass wir bald keine Lust mehr hatten zu spielen!
Deswegen sind wir weiter gezogen. Nach hause, wir waren müde. War schließlich ein anstrengender Tag.

Die Schnecken hatten wir schon vergessen ehe die Tür der Kapelle sich schloss!

Schicksal nimm deinen Lauf!

Es kam, wie es kommen musste!

In einem kleinen Dorf gibt es keine Geheimnisse!
Beim verlassen der Kapelle wurden wir gesehen und nicht lange danach wusste es auch unsere Familie.

Tja, was dann kam könnt ihr euch denken.
In der Zeit um 1950, 1960 hat man nicht lange überlegt………

Wir legen den Mantel des Schweigens darüber!




PS: Es war sicher eine Wahnsinnsarbeit die Schnecken wieder einzusammeln. Unzählbar die Menge!
Weiß bis heute nicht, wer dass gemacht hat.
Man möge uns verzeihen.
Sind später auch – fast – brav gewesen!

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Kommentare (6)

outofspain doch leider, ist doch langweilig gewesen...^^


Gruß Mo.
koala Die hattet ihr doch hoffentlich nicht in der Kapelle vergessen!?!
Gruss Anita
outofspain meine Kinder brachten immer Nudeln (Regenwürmer) mit, damit ich Nudelsuppe kochen konnte! Lecker^^

Gruß Mo.
sonja47 Meine beiden Geschweister (Bauernkinder), spielten am kleinen Teich eines Nachbarn,
kam Erbarmen mit den Zierfischen auf!
Sie nahmen also eins ums andere aus dem Wasser, legten sie auf den mausetrocknen
Betonrand, sie waren doch so sehr überzeugt, dass diese Fischlein auch mal atmen
sollten!
Kam der Hausherr, die beiden Kleinen verschwanden so schnell sie laufen konnten,
die Schwester nach Hause, mein Bruder direkt zum Kirschen stehlen!
Ja, wir hatten eine wunderschöne Kindheit!
Streiche, zu Hauf!
Grüsse Sonja
outofspain einen Streich. Wir mussten abends die Kühe melken, das war viel zu langweilig! Also produzierten wir direkt vor Ort einen leckeren Kakao. Schokolade unter den frisch gemolkenen Milchstrahl....

das Schicksal nahm ebenfalls danach seinen Lauf.



Man darf nicht vergessen, dass die Milch im Dorf bzw. im Gebirge verkauft werden sollte.

Schöne Kindheit war es trotzdem.

Gruß Mo.
ehemaliges Mitglied ich meine nicht, was folgte in den 50igern und 60igern . Die kenne ich selbst recht gut. Aber es erinnert mich eindrücklich an Taten meiner Kinder im Kaiserstuhl. Auch dort wurden Schnecken gesammelt!

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