Ist die katholische Kirche so noch zu retten?

Autor: ehemaliges Mitglied



Die christlichen Kirchen in Deutschland kämpfen seit Jahren mit hohen Mitgliederverlusten.

Seit 2007 sind der katholischen und der evangelischen Kirche fast zwei Millionen Mitglieder abhandengekommen. Die wenigsten durch Ableben, die meisten durch den bewussten Austritt aus der katholischen Kirche. Mit der sinkenden Mitgliederzahl ist auch das kirchliche Einkommen gesunken. Die neuesten Berichte in den Medien zeugen davon. So gestern Abend bei Günter Jauch: "Missbrauchsfälle, ärztliche Weigerung missbrauchte Frauen in katholischen Krankenhäusern zu untersuchen oder Angestellte in katholischer Einrichtungen ihren eigenen kirchlichen Regel zu unterwerfen." - Entspricht das noch unserem christlichen Selbstverständnis?
100 Prozent Einrichtungen der Kirchen werden vom Staat finanziert, während diese ihrer Regeln und was sie mit den Steuergeldern machen zu 100 Prozent selbst bestimmen können.- Immer mehr soziale und öffentliche Einrichtungen gehen in kirchliche Trägerschaft über. Ob Schulen, Kindergärten oder Krankenhäuser.

Sicher die Kirche engagiert sich. Und das wird staatlich gefördert. Nur ein kleiner Teil der entstehenden Kosten wird aus Kirchensteuermitteln gedeckt. Den größten Teil davon zahlt der Staat. Also wir alle. - Staatliche Finanzierung, kirchliche Regeln? - Weshalb? Vielleicht weil es bequemer ist und der Staat, also wir allein es nicht selbst können oder wollen?

Nur wer Kirchenmitglied ist, muss auch Kirchensteuern zahlen. Aber müssen das auch Nichtgläubige, Andersgläubige, der Steuerzahler insgesamt?
Es gilt ausschließlich kirchliches Recht. Wieso wird das immer wieder neu debattiert und es ändert sich dennoch nicht viel?

Ist die katholische Kirche so noch zu retten?

Martin Lohmann, Chefredakteur des privaten katholischen Fernsehsenders K-TV wich der auf die direkte Frage von Günter Jauch gestern Abend, ob er sich im Falle seiner eigenen Tochter genau so verhalten würde, indem er wie im Fall der vergewaltigten junge Frau und Abweisung einer medizinischen katholischen Einrichtung seiner Tochter passiert wäre. - Seine Antwort: "Beistehen wäre keine Frage. Dennoch, eine solche Frage müsste man vielschichtig ansehen", wurde mit lautem Gelächter im Publikum quittiert. - "In einer säkularisierten Gesellschaft" nicht anders zu erwarten, seine Erwiderung darauf. Meine Meinung: Eher friert die Hölle zu, als das der katholischen Obrigkeit ihre Dogmen abhandenkämen, geschweigende zu einer lebenswirkliche Reform führen würde.

Würde sie das tun, müsste das ihre eigene kirchliche Legitimation ob noch sie zeitgemäß ist, selbst in Frage stellen.

Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige