ENDLICH IN RENTE.....




Günter, als Beamter bekannt
seit Mai zum Hausmann ernannt.

Zunächst geht es ans Bettenmachen
und an all die anderen Sachen,
die da liegen stumm
überall herum.

Bleib nicht so lang am Fenster stehn,
der Hund, er muss jetzt Gassi gehen
die Katze hätt´ste bald vergessen
sie braucht doch noch ihr Fressen.

Gesagt, getan,
jetzt fängt er an:
Waschmaschine wird bestückt,
Stühle an den Tisch gerückt,
das ganze Grün, ist jetzt zu gießen
sonst tut es ja nicht sprießen,

im Hinterkopf: „Was koch ich heut?“
Was auch meine Frau erfreut?
Gestern gab´s Koteletten,
brat ich heut Buletten.

Das Fleisch muss ich noch kaufen,
ich hab ein ganzes Stück zu laufen
aber Spülen muss erst sein,
keine Tasse ist mehr rein.

Günter schleppt die vollen Taschen,
Katzenstreu und was zu naschen
er gönnt sich keine Pause
flugs eilet er nach Hause

Und hier geht es weiter
hoch nun auf die Leiter,
die Gardinen sind so gräulich,
sie sehen aus, abscheulich.

Staubsaugen, täglich eine Stunde,
wegen der Haare von Katz und Hunde,
durch das Becken mit dem Lappen,
Bello tut die Wurst wegschnappen.

Man kann es gar nicht glauben,
täglich ist auch abzustauben,
aus Porzellan das Häschen,
aus Kristall das Väschen.

Der Uhrzeiger rennt nach vorn,
die Zeit vergeht enorm,
das Telefon schellt,
und Bello bellt.

Auch die Klingel, ist nicht zu überhören,
Vertreter sind da, sie wollen beschwören,
Kätzchen hatte mit der Vase Spaß,
jetzt ist der ganze Boden nass.

Der Wasserhahn streikt,
der Blutdruck steigt
oh, wie gemein
das kann es nicht sein
wenn das ist der Hausfrauen Glück?
dann will ich ins Büro zurück


RP

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Kommentare (13)

Federstrich "dann will ich ins Büro zurück..."

....das unterstützt vielleicht seine Gattin mit den Worten: "Ja, gerne, denn in deiner Röhrenfabrik warst du immer sehr gut aufgehoben." ...."Du kannst auch in den Keller gehen und dir dort ein Zimmer einrichten, um.... na eben das zu tun, was du eben so machst." Er fragt dann verunsichert: "Darf ich auch wieder nach oben?"
So in etwa laufen doch die köstlichen Szenen bei Loriot ab. Daran erinnert mich dein Gedicht. Kleine Warnung (an wen, weiß ich nicht): Auch ich stehe bald "ante portas". Mir würde eine Rückkehr ins Berufsleben allerdings "im Läbe nich" einfallen, komme, was wolle. Das ist der Unterschied. Ich kann es kaum erwarten, dieses Elend nun endlich mal für immer unwiderruflich hinter mich zu lassen. 40 verlorene Jahre. Nun freue ich mich auf die Arbeit als Hausmann mit allem drum und dran und trete dann dem Club der Rentner bei. Wenn nur die Gesundheit mitspielt, wird alles toll. Das weiß
ich jetzt schon. Danke für dein Gedicht, das mir die Vorfreude nicht nehmen wird, sondern sie gesteigert hat.
Grüße, Federstrich
debi Der arme Günter ächzt und stöhnt:
"Wie war's im Büro doch so heiter!"
Dort wurde mann zwar nicht verwöhnt,
jedoch, sofern man Anstaltsleiter,
da hatte man, ganz kurz und schlicht ...
Befehlsempfänger in der Pflicht.

So hat er sich die heile Welt,
im Ruhestand auch vorgestellt!
Er täte weiterhin nun planen,
damit der Tagesablauf klappt,
wie einst bei Muttern und den Ahnen ...
doch ist in's "Näpfchen" er getappt.

Von wegen Planung übernehmen!
Die Schürze um, nun geht es rund.
Weg mit dem Sessel, dem bequemen,
den Arbeitsplan macht Hildegund.
Mutter, wie's gebührt dem Stand ...
hält's Zepter fest in ihrer Hand.

Grüßle von debi
ehemaliges Mitglied Als kürzlich unsere Zeitung die Leserfrage stellte "Helfen Männer genug im Haushalt?", war mein Leserbrief:
Gegenfrage: Welche Männer? Es gibt solche und solche. Ebenso wie es bei den Ansprüchen der Frauen solche und solche gibt.
Das soll doch jedes Paar für sich ausmachen. Und wenn die Beziehung daran kaputt geht, hat sie sowieso nicht viel getaugt.
Aber ein Tipp an die Frauen: Am leichtesten gewöhnt man dem Mann das Helfen ab, indem man ständig an dem, was er denn tut, auch noch herummäkelt. Wer möchte schon helfen, wenn er eh nichts richtig macht?


Bei meiner Tochter und ihrem Mann läuft es optimal partnerschaftlich. Was mich betrifft, siehe letzter Abschnitt meines Leserbriefs. Aber als wir zwei Jahre getrennt lebten, war der Haushalt kein Problem für mich, ich hatte ihn binnen 3 Wochen im Griff: Woche 1 Orientierung, ab Woche 2 Kochen, ab Woche 3 auch waschen.
Und ich genoss die Hausarbeit. Ja, genoss! Denn ich habe festgestellt, dass Wäsche aufhängen, Abwasch und Kochen etwas Meditatives haben. Und wenn das erste Schnitzel, das mann vom komplett rohen in den genussfertigen Zustand überführt, perfekt auf der Zunge zergeht, hat mann das Gefühl, auch einen Weltuntergang überleben zu können. Auch durfte ich noch Muttergefühle genießen, wenn ich meiner berufstätigen Tochter Hausarbeit abnahm, weil ihre eigene Wohnung erst zwei Monate nach dem Auszug meiner Frau fertig wurde.
werderanerin super schön dargestellt, man hat den Film mit Loriot noch vor Augen, wo er in Rente gehen "muss" und sich nun als "Hausmann" so richtig einbringen möchte..., weil Frau das ja eh nicht kann...

Ja, das bisschen Haushalt macht sich halt nicht von allein aber ich für meinen Teil muss mal eine Presche für all die Männer schlagen... , die es schon immer gelernt hatten, im Haushalt mit anzupacken...ich kenne das zum Glück nur so, klar gibt es Abstimmungen, Jeder hat seine Stärken, nur gemeinsam geht alles schneller und man hat mehr Zeit für andere Dinge !

Kristine
lillii wird Günter den Aufgaben gewachsen sein
er wird es lernen,wenn er nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, denn
was Frauenn können,können Männer doch schon lange.
Hast aber auch fast nichts ausgelassen bei seinen Verpflichtungen, sei nicht zu streng... und lass fünf gerade sein.
herzlichst Luzie
protes lache noch immer
ist alles nur halb so schlimmmmmmmmmmmmm
aber hast es rundum schön erzählt
vielleich fühlt sich sogar der eine oder andere betroffen.
einen lieben gruß hade
Tulpenbluete13 mit leichter Feder ein bisschen überspitzt-aber doch so wahr und nachvollziehbar. Da möchte so mancher Rentner vielleicht sogar wieder arbeiten?!?
Ich habe mich köstlich amüsiert.
Danke dafür
lG. Angelika
Komet nun muß ich aber immer noch schnunzeln....prächtig hast Du es in Deinem Gedicht verfasst.....lach...
Meiner wäre glatt zusammen geklappt. Ich glaube, er hätte erst einmal Hund und Katze abgeschafft.

Auch ich habe mich köstlich amüsiert.

Mit lieben Grüßen von Deiner WW-Maus
ahle-koelsche-jung ... zum weiter schreiben und zum Rentner sein.
Könnte glatt ne nette Anspielung auf mich sein meine liebe
Ladybird.
Aber es stimmt doch tatsächlich was die Vorschreiber auch meinen: Rentner haben nie Zeit.
Werde es mal testen wenn es dann soweit ist.

Liebe Grüsse dinge ahle kölsche Jung
Syrdal
Welch eine Genugtuung, denn

„Das bisschen Haushalt macht sich von allein“,
Sagt mein Mann,
„Das bisschen Haushalt, kann so schlimm nicht sein“,
Sagt mein Mann,
„Wie eine Frau sich überhaupt beklagen kann ist unbegreiflich“,
Sagt mein Mann...


Doch nun hat der Beamte Günter als frisch gebackener Hausmann mal so richtig mitbekommen, was an einem Haushalt so alles dran hängt. Spät, aber nicht zu spät, er ist ja sicher noch lernfähig. - Eine hübsch erzählte Geschichte, die mich amüsiert...
Es grüßt
Syrdal

kleiber Liebes Dommäuschen...
da stimmt es doch das man sagt

Rentner haben ...nie ...Zeit!!!!

Meine liebe Renate ...super hast du das Rentnerleben vorgestellt...

Sei lieb gegrüsst von Margit ...deinm Kleiberlein..
floravonbistram ...aber auch nicht die Kinder, die irgendwann eigene vier Wände haben wollten und sollten.
Da war mitunter dann doch die Verzweiflung groß:"Wie hast du das nur neben der Berufstätigkeit geschafft???"

Doch mancher Mann schickt sich darein
wird eines Tages Hausmann sein...
und glaubt mir, alles was da recht,
nicht mal so schlecht

Liebe Abendgrüße von Deiner Flo

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