Unsere Kindermode 1935.

Ich war 7 Jahre alt, und wir lebten in einer sehr armen Zeit.
Die Sachen , die wir anhatten, waren bei jedem Kind fast gleich.
Als Mädchen trug man ein Unterhemd, da drüber ein Leibchen , welches hinten geknöpft wurde. An beiden Seiten waren grosse Knöpfe , woran man ein Gummiband mit Löcher befestigte. Die Löcher waren dafür da, weil an unseren langen Wollstrümpfen ein Knopf genäht war , den man an das Gummiband anknöpfte.
Dann trug man ein dünnes Höschen aus Baumwolle, und im Winter zog man uns noch ein Woll - bleylehöschen darüber .Also warm waren wir angezogen. Aber die Wollsachen juckten so schlimm, dass wir heimlich in der Schule die Wollstrümpfe runterrollten ,und ein Gummiband um die Knie und die Stümpfe band. Oft zogen wir aber ein Teil nach dem anderen in der Schule aus. . Wenn wir zu hause ankamen , war uns auf dem Heimweg so kalt geworden,, ,und Mutter erkundigte sich , warum es uns so kalt war. ?
Nicht immer gestanden wir ,das wir Strümpfe und Hose ausgezogen hatten.
Am schlimmsten waren aber die hohen Schuhe, es gab keine anderen , also mussten wir sie anziehen.
Aus Stoffreste, alten verwachsenen Kleidern , aus zwei mach eins, wurden für uns Kleider genäht,
Die Schnitte waren bei jedem fast gleich, nur der eine hatte noch einen Kragen dran, der andere etwas aus Spitze. .
Zu Hause zog man uns noch Schürzchen an, für Sonntags mit Spitze, und für Alltags einfache aus Baumwolle. Auch waren die Haarschnitte bei jedem etwa gleich, das machte uns aber nichts, denn wir kannten ja nichts anderes.




Die Buben waren genau so angezogen wie wir Mädchen, nur das die Bleyle Anzüge anhatten, mit kurzen Hosen, aber die Wollstrümpfe trugen sie genau wie wir.

Im Sommer hatten Buben und Mädchen die Leib und Seelhöschen an. Die waren von oben bis unten in einem geschnitten , hatten hinten eine aufknöpfbare Klappe, um auf den Klo gehen zu können. Das war nicht immer einfach , wenn man es sehr nötig hatte.!!
Und wie haben sich die Zeiten geändert ? Heute kann man sich kaum noch da rein denken.



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Kommentare (7)

Eileme Ein schöner Beitrag, ich bin erst 60 aber an Leibchen, Strümpe, und kratzende Wolle kann ich mich auch noch gut erinnern.
Auch im Winter wurde ein Trainingsanzug getragen, der über Strümpfer und Hosen passte.
Heute haben es die Kinder ja viel besser mit ihren Wasserdichten sachen. Abe wir sind ja auch alle groß Geworden, mit BEscheidenheit und viel an der frischen Luft.
sternfee auch wir Jungens hatten in diesen schlimmen Zeiten der Rezession und Arbeitslosigkeit in den 30 er Jahren unsere Probleme.Lange, gestrickte Wollstrümpfe, die mit Bändern an der Seite am ** Leibchen** gehalten wurden. Dazu klirrende Kälte - Winter - wie wir sie heute garnicht mehr kennen.
Und wenn die ersten Sonnenstrahlen,etwa im Februar kamen, fing einer der rauesten Burschen an, die Strümpfe auf :: Kniestrümpfe :: zu trimmen, d.h. sie wurden unterrollt,sodass die blanken Oberschenkel, zwar blau gefroren, aber immerhin...zum Vorschein kamen.
Und wer wollte da nachstehen ? Alos, Zähne zusammenbeissen und durch.
Und als Schuhwerk waren alle Schuhe genagelt, wie wir es ja später beim Militär sahen.
Das klirrte so schön im Korridor und in den Klassenräumen.

Wer kannte das auch noch ? fragt Senior sternwart, fast 80 Lenze jung !
nasti die mode aus alte Zeiten scheint mir viel schöner sein, es ist viel Fantasie /aus Not? / dabei.
Heute sihst du Kinder so angezogen, als hätten Sie eine Uniform. Alle in Jeans und Pulover.
koala Die Leibchen und die kratzenden Struempfe kenne ich auch noch. Jedoch hatte ich bei den Struempfen einen solchen Trara gemacht, dass meine Mutter Baumwollstruempfe fuer mich gekauft hatte. Sie hielten nicht so warm und beulten aus, aber das war mir egal. Hauptsache, sie kratzten nicht in der Kniekehle. Schoen geschrieben.
Ein lieber Gruss von Anita
marlenchen Ich bin zwar Jahrgang 44,aber wir waren 4 Geschwister-wir haben als Kinder beim aufräufeln zu klein gewordener Pullover geholfen-und hofften immer der nächste daraus gestrickter gehöre dann einem selber.Aber da meine Mutter im Krieg umgekommen ist,hatte meine Oma oder meine Tante nicht soviel Zeit zum stricken,sie wechselten sich ab-mal Tante ,mal Oma,so bin ich auch groß geworden,mal hier mal dort,doch waren wir glücklich über jedes Kleidungstück,wenn wir das noch toll fanden,haben wir sogar über das kratzen hinweg gesehen.LGMarlenchen
immergruen plagen auch mich an gestrickte Unterwäsche und wollene Strümpfe und das alles nach dem Baden auf die weiche, erhitzte Haut! Brrrrrrrrrrrr!
girasola Liebe Sternfee.
An die Zeiten kann ich mich (77) noch gut erinnern.Wenn die Pullover zu klein geworden waren,wurden sie aufgeriffelt und aus zwei wurde wieder ein neuer
gestrickt,auch wenn die Farben nicht so ganz zusammen passten.Meine Kinder und Enkel können das oft garnicht verstehen,wenn ich von damals,vor allem auch von den harten Kriegszeiten,erzähle.Ist auch gut so,dass sie in einer vieleicht besseren Zeit leben.
LG Rosemarie

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