Die erste Kirmes nach dem krieg,
[b][/b]Die erste Kirmes nach dem Krieg.
Immer um die selbe Zeit ,der zweite Sonntag im August ist Kirmes in Montabaur. Durch den Krieg fiel die Kirmes aus, zum feiern stand niemand der Sinn.
Um so mehr war später der Nachholbedarf.
Die jungen und älteren Männer ,die den Krieg einigermassen überstanden hatten , planten einige Wochen zuvor die Gestaltung des Kirmesbaumes.
Da- wo im Mai der Maibaum stand, da kam auch wieder der Kirmesbaum hin.
Das war auf dem Steinweg an Kuhlseck, in der Nähe der alten Linde.
Arm und bescheiden wurde dieser Baum mit dem wenigen was wir besassen, mit Bänder geschmückt.
Die Hausfrauen begannen mit dem Hausputz, denn aus Nah und Fern erwartete man Besuch. .
So ein Kirmestag gab immer Anlass zum Austausch ,zum Wiedersehen , zum Einkauf , zum Frohsinn.
Nachholbedarf mit einem guten Festtagsessen ,mit Kaffee und Kuchen stand an erster Stelle.
Üblich war ein grosser Krümmelkuchen und Zwetgenkuchen .,Ellenlang auf dem grossen Ofenblech ,der nicht in einen normalen Backofen heute reinpassen würde. ,--- die man zum Bäckertrgen musste, zum abbacken .Man legte zum Schutz wenn man zum Bäcker ging,ein Handtuch drüber. Dort wurde das Abbacken mit einigen Pfennigen bezahlt ,Backlohnnannte man das..
Alles roch nach Festtag.
Man bedenke ,wie lang stand das Feiern nicht mehr im Sinn der Menschen. . Der Krieg brachte uns Sorgen , Angst ,Heimweh und viel Kummer.
Dann kam der ersehnte Kirmessonntag .So gut , wie es möglich war ,gab es ein neues Kleid, aus alt mach neu, und die Jungen und Männer bekamen einen neuen Anzug, Ich erinnere mich , das noch einige Jahre nach dem Krieg alles noch sehr arm, und bescheiden war, und so nannten wir dann eben unser Kleidung ,Nachkriegs-bekleidung. Um so stolzer waren wir, wenn unsere Eltern uns etwas neues ermöglichen konnten .
Das ganze Wochenende reiste der Besuch aus den Dörfen mit den Zügen an. Autos waren ja noch Raritäten . Gegen Mittag kamen die Züge von Siehrshahn –Wirges und aus der Richtung Limburg , Vom Oberwesterwald Westerburg , Hachenburg kam ein Triebwagen überfüllt hier an. Alles was Verwandte und Freunde in der Stadt hatte, kam angereist. Das Wiedersehen wurde gefeiert mit gutem Essen und Kaffee und Kuchen, Die Familien waren wieder nach dem Krieg zusammen ,und alle hatten sich einige Jahre nicht mehr gesehen.. Es gab ja sooo viel zu berichten.
Auf der Strasse hatten sich Stadtmusikanten eingefunden ,spielten auf ihren Musikinstrumenten ihre Künste vor.
Die Bevölkerung gesellte sich dazu ,und schnell, sang und tanzte man mitten auf der Strasse.
Gegen 16 Uhr war dann grosses Treffen auf dem Steinweg ,um unter dem Kirmesbaum zu tanzen.
Der, noch ein Schifferklavier oder Schellenbaum gut durch den Krieg brachte , machte mit viel Liebe für die Bevölkerung Musik.
Schunkeln und Singen und Tanzen war natürlich eine volle Freude.
Wein gab es ja noch nicht, aber selbst gebrannten Schnaps, der wurde mit der Flasche rumgereicht. Natürlich stieg die gute Laune und Stimmung zum Höhepunkt.
Ab Nachmittag standen
kleine Marktstände mitten auf der Strasse ,und ehe dann der ganze Besuch wieder nach Hause fuhr ,ging man noch einen Einkaufbummel in sehr bescheidener Art machen. ,Aber alle waren sich einig, denn nun war wirklich wieder Frieden ,und ein neuer Anfang ,ein neues Leben begann.
Immer um die selbe Zeit ,der zweite Sonntag im August ist Kirmes in Montabaur. Durch den Krieg fiel die Kirmes aus, zum feiern stand niemand der Sinn.
Um so mehr war später der Nachholbedarf.
Die jungen und älteren Männer ,die den Krieg einigermassen überstanden hatten , planten einige Wochen zuvor die Gestaltung des Kirmesbaumes.
Da- wo im Mai der Maibaum stand, da kam auch wieder der Kirmesbaum hin.
Das war auf dem Steinweg an Kuhlseck, in der Nähe der alten Linde.
Arm und bescheiden wurde dieser Baum mit dem wenigen was wir besassen, mit Bänder geschmückt.
Die Hausfrauen begannen mit dem Hausputz, denn aus Nah und Fern erwartete man Besuch. .
So ein Kirmestag gab immer Anlass zum Austausch ,zum Wiedersehen , zum Einkauf , zum Frohsinn.
Nachholbedarf mit einem guten Festtagsessen ,mit Kaffee und Kuchen stand an erster Stelle.
Üblich war ein grosser Krümmelkuchen und Zwetgenkuchen .,Ellenlang auf dem grossen Ofenblech ,der nicht in einen normalen Backofen heute reinpassen würde. ,--- die man zum Bäckertrgen musste, zum abbacken .Man legte zum Schutz wenn man zum Bäcker ging,ein Handtuch drüber. Dort wurde das Abbacken mit einigen Pfennigen bezahlt ,Backlohnnannte man das..
Alles roch nach Festtag.
Man bedenke ,wie lang stand das Feiern nicht mehr im Sinn der Menschen. . Der Krieg brachte uns Sorgen , Angst ,Heimweh und viel Kummer.
Dann kam der ersehnte Kirmessonntag .So gut , wie es möglich war ,gab es ein neues Kleid, aus alt mach neu, und die Jungen und Männer bekamen einen neuen Anzug, Ich erinnere mich , das noch einige Jahre nach dem Krieg alles noch sehr arm, und bescheiden war, und so nannten wir dann eben unser Kleidung ,Nachkriegs-bekleidung. Um so stolzer waren wir, wenn unsere Eltern uns etwas neues ermöglichen konnten .
Das ganze Wochenende reiste der Besuch aus den Dörfen mit den Zügen an. Autos waren ja noch Raritäten . Gegen Mittag kamen die Züge von Siehrshahn –Wirges und aus der Richtung Limburg , Vom Oberwesterwald Westerburg , Hachenburg kam ein Triebwagen überfüllt hier an. Alles was Verwandte und Freunde in der Stadt hatte, kam angereist. Das Wiedersehen wurde gefeiert mit gutem Essen und Kaffee und Kuchen, Die Familien waren wieder nach dem Krieg zusammen ,und alle hatten sich einige Jahre nicht mehr gesehen.. Es gab ja sooo viel zu berichten.
Auf der Strasse hatten sich Stadtmusikanten eingefunden ,spielten auf ihren Musikinstrumenten ihre Künste vor.
Die Bevölkerung gesellte sich dazu ,und schnell, sang und tanzte man mitten auf der Strasse.
Gegen 16 Uhr war dann grosses Treffen auf dem Steinweg ,um unter dem Kirmesbaum zu tanzen.
Der, noch ein Schifferklavier oder Schellenbaum gut durch den Krieg brachte , machte mit viel Liebe für die Bevölkerung Musik.
Schunkeln und Singen und Tanzen war natürlich eine volle Freude.
Wein gab es ja noch nicht, aber selbst gebrannten Schnaps, der wurde mit der Flasche rumgereicht. Natürlich stieg die gute Laune und Stimmung zum Höhepunkt.
Ab Nachmittag standen
kleine Marktstände mitten auf der Strasse ,und ehe dann der ganze Besuch wieder nach Hause fuhr ,ging man noch einen Einkaufbummel in sehr bescheidener Art machen. ,Aber alle waren sich einig, denn nun war wirklich wieder Frieden ,und ein neuer Anfang ,ein neues Leben begann.
Kommentare (4)
immergruen
aber die Städter hätten gern eine gefeiert, deshalb suchte man sich einen Tag aus im beginnenden Herbst und man bezeichnete den Termin als" das letzte Wochenende vor dem ersten Schnee", was ja eine sehr willkürliche Datierung war. Aber es war immer ein schönes Fest und alle strömten hin, um zu feiern und zu tanzen, sich zu unterhalten und fröhlich zu sein. Man konnte mit wenigen Dingen schöne Stunden haben.
Eine schöne Erinnerung, die Du da wach rufst, liebe Sternfee.
Gruß von immergruen
Eine schöne Erinnerung, die Du da wach rufst, liebe Sternfee.
Gruß von immergruen
marlenchen
schön dein Bericht,bei uns in der Berlinerecke,wo ich ursprünglich her komme,sagte man Rummel,statt Kirmes,war schon schön!Und das mit den Kuchen zum Bäcker tragen kenne ich auch noch,waren irgendwie doch auch schöne Zeiten,hier im Norden sagt man nun Freimarkt dazu,ja so gibt es halt verschiedene Bezeichnungen für ein und das selbe,liebe Grüße an dich von Marlenchen
Linta †
An "meine" erste Kirmes entsinne ich mich auch noch.
Es war das dritte Wochenende im Juli (übrigens findet die Kirmes noch heute in der
Kleinstadt in der ich aufwuchs jedes Jahr am 3. Juliwochenende statt) und dauerte von freitags bis montags. Wir Kinder waren wahnsinnig aufgeregt und liefen schon Tage zuvor nach Schulschluss zum Kirmesplatz um bei den Aufbauten zusehen zu können.............
Es hatte u.a eine Bude mit der "dicksten Frau der Welt" und auch eine Boxbude gab es
schon. Viele Stände mit Zuckerwerk hatte es und einen Stand mit türkischem Honig, der in Scheiben von einem Honigblock abgeschnitten wurde und schrecklich klebte.
Weiß gar nicht, ob es diesen Honig heute noch gibt..........
In den Gaststätten traten Harfelieschen auf, die mich damals so sehr begeisterten, dass
ich dieses Instrument unbedingt erlernen musste.
ninna
An "meine" erste Kirmes entsinne ich mich auch noch.
Es war das dritte Wochenende im Juli (übrigens findet die Kirmes noch heute in der
Kleinstadt in der ich aufwuchs jedes Jahr am 3. Juliwochenende statt) und dauerte von freitags bis montags. Wir Kinder waren wahnsinnig aufgeregt und liefen schon Tage zuvor nach Schulschluss zum Kirmesplatz um bei den Aufbauten zusehen zu können.............
Es hatte u.a eine Bude mit der "dicksten Frau der Welt" und auch eine Boxbude gab es
schon. Viele Stände mit Zuckerwerk hatte es und einen Stand mit türkischem Honig, der in Scheiben von einem Honigblock abgeschnitten wurde und schrecklich klebte.
Weiß gar nicht, ob es diesen Honig heute noch gibt..........
In den Gaststätten traten Harfelieschen auf, die mich damals so sehr begeisterten, dass
ich dieses Instrument unbedingt erlernen musste.
ninna
Herzlichen Dank für Deine Geschichte
Inge