Der Wartende
Oder ruht er sich nur ein wenig aus? Unterwegssein ermüdet auch.
Vielleicht hat er gar ein Rendez-vous. Nein, doch eher nicht. Da könnte er nicht so gelassen dort sitzen. Vor einem Rendez-vous ist man doch etwas nervös und geht eher auf und ab.
Oder denkt er über etwas nach, dort vor dem Klosterkreuzgang?
Es wäre auch möglich, dass er einfach das Treiben auf dem Platz vor dem Rathaus beobachtet. Da ist immer etwas los. An manchen Tagen geben sich sozusagen Brautleute die Klinke in die Hand und vor dem Rathaus, in dem auch das Standesamt untergebracht ist, gibt es oft schon einen kleinen Umtrunk.
Hätte ich ihn vielleicht einfach ansprechen sollen? Wer weiß, vielleicht wären wir in ein interessantes Gespräch gekommen. War es eine verpasste Gelegenheit?
Kommentare (19)
@Jutta
Im Nachhinein, liebe Jutta ärgere ich mich direkt etwas, dass ich ihn nicht angesprochen habe. So ungefähr:
Simmer au im Städtle onderwägs? Gell, zwischadurch muss ma mol absitze, sonst dent einem d‘Fiaß weh. Gell des isch a schens Plätzle dohanna zom ausruha.😁
Quatsch, ich kann ja gar nicht alemannisch schwätze 😆.
Aber so über das fotografieren und, was das für ein schöner und idyllischer Platz ist, hätte man ein Gespräch beginnen können, das auch wirklich nicht so gewirkt hätte, als wolle ich ihn anmachen 😂. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er erzählt hätte, warum er dort sitzt.
Wie ich lese, liebe Jutta ist dir auch noch einiges eingefallen, was hätte sein können. Mit Schmunzeln danke ich dir herzlich und schicke liebe Grüße mit
Brigitte
Jutta
margit
Songeur
Claudine
LisaK
Anna-Lena
Rosi65
JuergenS
Marlen13
Christine62laechel
pippa
Intui
Syrdal
ladybird
schicke liebe Grüße mit und wünsche ein gutes Wochenende
Brigitte
“Der frühe Vogel fängt den Wurm“
Mein Eindruck ist, dieser Mann übt sich gerade in Geduld, denn er ist zu zeitig an seinem Zielort angekommen. An diesem frühen Freiburger Morgen ist auch noch kein Mensch weit und breit zu sehen. Der große Platz vor ihm ist noch leer, wie man an den Spiegelungen der Fenster erkennen kann.
Gegenüber, im Rathaus, befindet sich sicherlich auch das Bürgeramt, in dem dieser Mann etwas Wichtiges zu erledigen hat.
Da er keinen Termin hat, die Sache aber sehr eilig ist, versucht er möglichst als erster Bürger dort vorstellig zu werden. Die benötigten Unterlagen befinden sich komplett in einem Aktenordner, der in seinem Rucksack steckt. Vorsichtshalber hat er sich noch Proviant und eine Thermosflasche mit Tee in diese Tasche gesteckt, quasi für den Notfall, denn der Mann hat bereits eine längere Busfahrt hinter sich gebracht. Fast zwei Stunden dauerte die Fahrt aus dem beschaulichen Simonswald nach Freiburg.
Nun lässt der Angereiste das Eingangsportal des Rathauses nicht mehr aus den Augen, in der Hoffnung, es möge nun endlich für ihn geöffnet werden. Drücken wir ihm also dazu die Daumen...
Tolle Idee, liebe Roxanna, denn man kann sich zu dem eingestellten Foto schöne Geschichten vorstellen oder auch ausdenken.👍😊
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Der Platz, liebe Rosi ist ziemlich groß und in der Fensterspiegelung sieht man nur einen Ausschnitt. Leer ist er tagsüber eigentlich fast nie. Aber, ich stimme dir zu, vor dem Rathaus selbst spielt sich noch nichts ab. Dorthin fällt sein Blick
Nun aber hat sich der gute Mann geirrt, denn das Bürgeramt ist umgezogen in dieses vor noch nicht allzu langer Zeit neu gebaute Rathaus, das etwas außerhalb der Innenstadt liegt.
Ich hätte ihn doch ansprechen und ihn darauf aufmerksam machen sollen. Interessiert hätte mich aber doch auch schon, was er so wichtiges im Freiburger Rathaus zu erledigen gehabt hätte, denn in Simonswald gibt es doch sicher eine Ortsverwaltung 😁.
Klasse, liebe Rosi, was du dir hast einfallen lassen. Danke für diese Schmunzelgeschichte und herzliche Grüße
Brigitte
Ein schönes Bild, liebe Brigitte, und auch sehr interessant. Wie Ingrid, habe auch ich der Körperhaltung dieses Mannes ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ich würde sagen, er wirkt ratlos, oder sogar resigniert. Vielleicht will er wirklich im Klosterleben, mit seinen Regeln und in Stille, seine Ruhe finden. Und eine Weile nun überlegt: vielleicht wäre das Leben draussen doch nicht ganz schlimm...?
Oder wartet er einfach auf seine Frau; und egal wie du ihn ansprechen würdest, liebe Brigitte, wäre die Antwort: ich weiß nicht, ich müsste erst mal meine Frau fragen...
Doch es könnte auch sein, dass er sich mit so einer Art body language nur tarnen will; in Wirklichkeit könnte er so ein Typ sein, wo du, wenn Bekanntschaft geschlossen, immer nur fragen müsstest. ;)
Mit lieben Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Deine Gedanken, liebe Christine zu diesem Foto sind wirklich sehr interessant. Der Mann wirkt auf dich ratlos oder sogar resigniert. So nehme ich ihn nicht wahr. Es hatte sicher einen Grund, warum er sich gerade dort hingesetzt hat und nicht auf die Rundbank, die ein paar Schritte vor ihm zu finden ist.
Ich gestehe, dass ich ihn selbst erst wirklich wahrgenommen habe, als ich mir das Foto auf dem PC anschaute. Es ging mir beim fotografieren um diesen Kreuzgang, der zur Martinskirche führt, aber ein Kloster gibt es dort nicht mehr. Ich muss mich selber erst einmal schlau machen, wo es abgeblieben ist. Aber es ist doch wirklich interessant, was einem alles einfällt zu einem einfach so dasitzenden Mann 😊.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke herzliche Grüße mit
Brigitte
Sind wir nicht auch immer wieder Wartende?
Das war mein erster Gedanke!
Liebe Grüsse zu dir
Agathe
@Agathe
Ja, liebe Agathe, wenn man es genau nimmt, warten wir doch immer auf irgendetwas. Sind wir krank, auf das gesund werden, sind wir unglücklich, darauf wieder zumindest in eine bessere Stimmung zu kommen, das könnte man endlos fortsetzen. Wie viel Zeit wir im Laufe unseres Lebens wohl mit Warten verbringen?
Danke und herzliche Grüße von
Brigitte
Wow - es spricht für deine Aufmerksamkeit.
Ich habe den Mann erst auf den zweiten Blick entdeckt.
Einfach mal innehalten und die Situation wahrnehmen, ist die Position des Beobachters die zu mehr Bewusstsein im Leben führt.
Wie schön das du deine Gedanken teilst.
@Intui
Über deinen Kommentar, lieber Intui freue ich mich. In der Hektik des Alltags immer mal wieder innehalten und schauen, was ist jetzt gerade, was nehme ich wahr, was passiert um mich herum, halte ich für sehr wichtig. Gleichzeitig bringt einen das ja auch in die Ruhe und man spürt sich selber wieder besser.
Danke und herzlichen Gruß
Brigitte
Wie gewonnen,
so zerronnen
Bruchteil von Sekunden
muß man selbst sich oft erkunden
wählen vielleicht zwischen Himmelhochjauchzen
oder zutode betrübt,
ob man das liebt?
@JuergenS
Ob man dieses Schwingen zwischen Hoch und Tief liebt oder nicht, lieber Jürgen, es gehört auf jeden Fall zum Leben dazu oder anders gesagt, solange man lebendig ist, blüht uns das immer wieder. Es sei denn, man hat seine Emotionen sehr gut im Griff, und schafft es, dass die Ausschläge nicht mehr so stark sind. Ob das im Griff behalten erstrebenswert ist oder nicht, da bin ich mir nicht sicher. Manchmal kostet es aber auch Kraft, wenn es solche Wellengänge gibt und mit der muss man mit zunehmendem Alter gut haushalten.
Danke für deinen Kommentar und lieben Gruß
Brigitte
Vielleicht dieses… vielleicht jenes… niemand kann es wissen.
Er aber ist in einsamer Stille bei sich selbst. - Frieden!
...kam mir in den Sinn und damit grüßt
Syrdal
@Syrdal
Ja, lieber Syrdal, du hast die Stimmung dieses Fotos ganz genau erfasst. Allein, mit sich in Frieden zu sein, das sind kostbare Momente.
Ich danke dir herzlich und grüße dich ebenso herzlich
Brigitte
Moin, Brigitte!
Neben dem sitzenden Mann auf dem Foto steht im nächsten Fenster ein Rucksack auf dem Sims. So denke ich, er verschnauft oder wartet auf eine Fahrgelegenheit. Seine Körperhaltung deutet für mich nicht auf ein Rendez-vous hin. Er könnte auch auf jemanden warten., ganz sicher nicht auf eine ihm unbekannte Person. Natürlich sind auch andere Möglichkeiten gegeben.
Ich weiß, meine Betrachtungsweise ist nicht gerade romantisch oder verspielt, sondern eher nüchtern einzustufen.
Es liegt immer im Auge des Betrachters, denke ich.
Mit lieben Gedanken für dich in den Freitag hinein sende ich liebe Grüße.
Ingrid
@indeed
Genau, liebe Ingrid, es liegt immer im Auge des Betrachters wie er eine Situation oder Körperhaltung deutet. Und je nachdem, wie man selbst gestimmt ist, so wird man sie deuten. Wir können auch nicht immer romantisch sein, manchmal ist eben die Nüchternheit wichtig. Am naheliegensten ist schon, dass er entweder kurz ausgeruht oder auf jemanden gewartet hat. Es ist in Freiburg auch üblich, sich am Rathausplatz zu verabreden.
Lieben Dank für deinen Kommentar und herzliche Grüße kommen von
Brigitte
Liebe Roxanna,
Deine Spekulation ist interessant, und sie sind auch alle möglich?
Zum Rendez-vous würde er vielleicht eine Zeitung unter dem Arm geklemmt haben,als Erkennungs-zeichen...
Hättest Du ihn angesprochen, wärest Du wohl sein "Rendez-vous" gewesen...
vielleicht hat er auch nur den Moment, sein "Verpusten" genossen, diese Ruhe , auch das Alleine sein ?
Freiburg hat jedenfalls auch ein schönes, sehenswertes Rathaus....
ich habe mich Deiner Betrachtung gerne angeschlossen
und winke mit Dank und Gruß
herzlichst ladybird...
@ladybird
Wenn es ein Kennenlern-Rendez-vous gewesen wäre, liebe Renate, ja, dann hätte er vielleicht eine Zeitung unter den Arm geklemmt. Oder braucht es solche Erkennungszeichen in der heutigen Zeit gar nicht mehr, wo Kontakte oft vorher schon über E-Mail oder Foren stattfinden und auch mal Fotos ausgetauscht werden 😉? Man sollte allerdings möglichst aktuelle Fotos verwenden, sonst braucht es doch die Zeitung oder vielleicht eine rote Rose 😊? Und ja, am Rathaus, das dem Kreuzgang gegenüber liegt, ist immer etwas los. Es gibt immer etwas zu beobachten. Und dann gibt es ja auch noch das Eiscafe linkerhand von ihm.
Aber darauf scheint er keine Lust gehabt zu haben.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke dir ebenso herzlich Grüße mit
Brigitte
Wer weiss, liebe Brigitte, was du tatsächlich verpasst hast, weil du dich nicht zu ihm gesetzt hast. Vielleicht hättest du eine ganz spannende Lebensgeschichte erfahren, vielleicht aber auch nur welch abenteuerliche Reise er vor sich hat.
Oder dass er auf eine erst kürzlich kennengelernte interessante Dame warte, um mit ihr etwas unternehmen zu wagen, oder aber er trifft einen alten Kumpel, den er schon gefühlte 100 Jahre nicht mehr gesehen hatte und sie sich nun über ihre Leben austauschen wollen. Dann gäbe es noch seine Frau, die an diesem Tag gerade in der Stadt war und sie sich dort treffen sollten, um gemeinsam nach Hause zu gehen und einmal mehr kommt sie zu spät - also ruht er sich dort auf dem Simms einfach mal aus.
Soooo viiieeele mögliche Geschichten und keine kennen wir............
Liebe Grüsse
Jutta