Der kleine Apfelbaum


Der kleine Apfelbaum

Im vergangenen Herbst, setzte man mich mitten in den Garten , in der Nähe vom kleinen Teich. Ich war noch klein und schwach ,und gab mir Mühe ,gross und stark zu werden, so gross wie meine Geschwisterbäume.
Am Fusse meines Stammes ,lockerte man liebevoll den Boden, gab mir Wasser, und so stand ich nun stolz am Teich.


Die Sonne und den Regen genoss ich , und so beobachtete ich alles was im Garten vor sich ging.
Nach einigen Wochen bekamen meine kleinen Äste Blätter ,und siehe da, auch kleine rosa-rote Blüten, woraus dann später die Äpfel wuchsen . Zuerst müssen mich aber noch viele Bienen besuchen und bestäuben .
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Ich fühlte, das hier und da, sich was bewegte.! Was war das denn ? Ich fühlte und hörte , das sich zwei kleine Vögelchen unterhielten.
Denk dir , es wird Frühling, und wir können bald unsere Nestchen bauen. Aber doch nicht hier im Apfelbaum , da sind die Äste viel zu schwach, hörte ich sagen.
Ich fragte, warum könnt ihr nicht hier bei mir bleiben ? Die zwei Meisen gaben zur Antwort, weil deine Äste sich so biegen, Dein Baum, sieht später wie ein Schirm aus. Wir bauen unser Nest in einem Vogelhaus mit kleinem runden Eingang. Sei nicht traurig , wir brauchen die Ruhe für uns.
Wir werden dich aber sehr oft am Tag besuchen, und auf deinen Ästen hin und her schaukeln.
Bei dir wird es im Sommer sehr lebhaft.,
freu dich darauf, denn die ganze Familie des Hauses ,wird sicher unter dir , oder in der Nähe von dir, den Schatten suchen, und hier eine gemütliche Sitzecke einrichten.
Sehr gemütlich wird es hier werden, denn der Teich in deiner Nähe wird Goldfische haben , und bald blühen auch da die Seerosen.
Habe nur Geduld ,wir kennen uns hier schon aus, denn wir leben schon lange hier in diesem Garten.
Nach diesem Gespräch flogen die zwei Meisen weiter. Ich sah , das am Nachbarbaum, am Tannenbaumstamm ein Vögelhäüschen mit rundem Eingang hing. Eins der Meisen flog dort rein ,und schon kam das andere Meischen mit kleinen Grashalmen im Schnabel angeflogen.Aha die bauen jetzt ihr Nest, So geht das im Frühling.
Nach kurzer Zeit bekam ich neuen Besuch . Ein Buchfinkenpärchen liess sich bei mir nieder.
Die waren recht lebhaft ,und als noch eine Finkenfamilie, eineGrossfamilie angeflogen kam, da ging es hoch her.
Die brachten wirklich Unruhe , denn im Teich suchten sie nach kleinen Mückchen und Käferchen ,und anschliessend ruhten sie sich auf mir aus,
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Auf der Spitze meines Baumes sass nun eine Schwarzamsel.
Die war ganz schwarz, und sie hatte einen gelben Schnabel, und singen konnte die. ---Langweile bekam ich hier wirklich nicht.
Am Spätnachmittag hörte ich Stimmen aus der Ferne.
Wer kann denn das wohl sein ? Ja, das waren Vater und Mutter , die mich hier hinpflanzten , und nun mal nach mir sehen wollten.
Mutter sagte, schau Vater unser Bäumchen bekommt schon stämmige Äste ,dann können wir morgen hier ---um den Stamm herum ,schon die ersten Stiefmütterchen in allen bunten Farben pflanzen.
Die werden gut hier gedeihen , denn Sonne Schatten und Regen alles kommt durch die Äste.
Wenn die gut angewachsen sind, dann können wir hier in der Nähe auch unsere Sitzecke aufbauen. Sieh mal
im Teich blühen schon die ersten Seerosen, so wird es nicht mehr lange dauern, bis die ersten Libellen wieder hier rum fliegen.
Ach wie freue ich mich im Schatten unseres Apfelbaumes sitzen zu können. sagte Mutter. Ich kann es gar nicht abwarten.
Der Frühling ist wirklich eine schöne Zeit, so mal man Augen hat zum sehen, und Ohren zum hören. Von Tag zu Tag werden die Vogelstimmen lauter .
Viele Vogelkonzerte werden wir hier in unserem Garten noch erleben und hören können.
Doch ehe wir nun reingehen, werden wir die Stiefmütterchen und die Wurzeln unseres Bäumchens noch mit Wasser tränken.
Es wurde Abend, und still in unserem Garten, als sich eine kleine Spitzmaus aus ihrem Mäüseloch traute, um zu sehen was sich um das neue Bäumchen tat.
Na, das wäre für mich sicher eine neue Heimat. Die Erde ist locker , feucht und schattig. Auch ein Ringelwurm kam Ausschau halten,es gesellten sich noch Ameisen dazu , und alle hatte den selben Gedanken. Diesem Bäumchen könnten wir schön die Erde lockern, so gibt es schneller einen stattlichen Baum. Gesagt getan, und alle hielten ihren Einzug in die feuchte Erde.

Die Spitzmaus konnte in Ruhe zwischen den Wurzeln ihr Nest bauen, und es dauerte auch nicht lange bis viele junge kleine Mäuse sich hier bewegten und recht wohlfühlten. .
Da es ja Nacht war, machte auch die Nachbarskatze ihren Abendspaziergang um ihre Mäuse zu fangen.
Sie legte sich gemütlich unter das neue Bäumchen , um ihre Ohren zu spitzen und den neuen Mäusebesuch unter der Erde abzuhören. Aber da tat sich ja noch nicht viel , denn die Mäusefamilie war ja noch nicht gross genug geworden ,um hier auf die Jagt zu gehen..
Sie zog weiter, und da der Igel ein Nachttier war, musste der auch mal Ausschau halten , was sich hier tat. Er vernahm die Mäusefamilie unter der Erde, denn sein Lieblingsfutter sind ja auch Mäuse. Na, sagte er, da muss ich noch Geduld haben , bis die so gross sind, das ich sie fressen kann. Das Apfelbäumchen sagte leise zu sich --.
Was ich alles hier erlebe , wer mich alles besuchte ,kleine Spinnen kamen , grabbelten rauf und runter an den Stämmen,, frassen die kleinen Tiere die mich ärgerten und kitzelten,
Am Stamm machte sich eine Familie Marienkäfer zu schaffen.
Alles das tat mir sehr gut. Ich erfreute mich über jeden Besuch. Da ich glücklich und zufrieden war, deshalb wuchs ich auch so gut heran.
Über Nacht blühten alle Apfelblütchen an meinem Baum auf. Ich sah aus, ,wie ein grosser Blumenstrauss.
Nun erlebte ich noch viel mehr Leben um mich herum, es summte und brummte ,piepste und krabbelte .Ich streckte stolz meine blühenden Äste in die Luft, als die ganze Familie zu mir gelaufen kam , und stolz sagte,---sieh doch mal ,ist der nicht schön ? und hier im Schatten des Baumes stellen wir nun unsere Stühle und den Tisch auf . Heute Abend essen wir schon draussen, und geniessen diesen süssen Blütenduft.
Es war wirklich ein besonderer Frühlingstag ,die Abendsonne erstrahlte rot am Himmel. Zu unserer Freude ,gaben die Vögel auch ihr Abendkonzert,
Stolz wuchs ich in meiner Blütenpracht heran, und nach einigen Wochen konnte man schon die Ansätze von den kommenden Äpfeln erkennen.
Grüne Blätter schützen meine Ansätze vor Wind und starkem Regen. Unter diesem Schutz musste doch was gedeihen. !!!
Mutter schaute immer am Abend erfreut an mir hoch.
Sonne und Regen stärkten mich so, das die kleinen roten Äpfel nun wirklich zu erkennen waren.
Ab und zu kamen Schwarzamseln angeflogen ,die schon für sich nach Winterfutter Ausschau hielten.
Ja Äpfel.- die fressen sie, für ihr Leben gern. Also musste ich auch mal Äpfel auf den Boden fallen lassen, die dann mit Dankbarkeit von den Vögeln angenommen wurden.
So vergingen die Tage ,die Wochen , die Monate. Schnell hielt der Herbst seinen Einzug .
Apfelernte war angesagt, Mutter holte grosse Körbe, stellte diese auf den Tisch, und Vater pflückte mit viel Liebe jeden Apfel von seinem eigenen gepflanzten Apfelbaum.
Stolz gab ich jeden Apfel gerne her, denn dafür war ich ja auch das gewünschte Bäumchen .
Als alles abgeerntet war, setzte der Herbst mit Macht meinen Blättern zu. Stürme fegten von heute auf morgen , meine Blätter von den Ästen. Traurig schaute ich ,wie nackt und kahl ich von einem Tag zum anderen nun hier stand.
Vater und Mutter kamen auch nicht mehr so oft in den Garten, wie sonst im Sommer.
Wie mag es nun mit mir weiter gehen ?
Die Frage wurde schnell beantwortet , denn die Vögel jeder Art nahmen nun ihren Besitz auf meinen Ästen. Manchen schönen Herbstgesang hörte ich mir an.
Die Luft und der Wind wurden von einem Tag zum anderen kälter,
Der ersten Vögel sammelten sich zum Abflug in den Süden. Grosse Schwärme überflogen mit Geschrei in die Ferne .Um mich herum wurde es immer stiller , Die Schwarzamseln nahmen ihre Übermacht auf die runter gefallenen Äpfel-
Über Nacht zog dann der Winter ein. Frost und Schnee setzten mir sehr zu. Meine armen Äste hatten nun manche Last zu halten.
Aber trotzdem erfreute ich mich, a
Siehe da, nicht nur die Schwarzamseln besuchten mich, sondern die Dompfaffe, Meisen, Buchfinken, Grünfinken,
selbst der Kernknacker aus dem Walde , liess es sich hier bei mir schmecken.
So wurde es mir wirklich auch im Winter nicht langweilig.
Selbst die Katze und der Igel kamen mich regelmässig besuchen, denn die Mäusefamilie hatte sich sehr breit und gross an meinen Wurzeln gemacht. Manches mal war es doch dort unten zu unruhig geworden, und es freute mich ,wenn es etwas ruhiger würde.
So zog der Winter mit all seinen Tücken ,an mir vorbei , ohne Schaden anzurichten.









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Kommentare (6)

marlenchen Eine wunderbare Geschichte vom Apfelbaum,habe sofort an meinen hier im Garten gedacht,doch der stand schon lange lange vor unserem Einzug,also eine UR-URgroßmutter von deinigem(Lach),liebe grüße Marlenchen.
immergruen die Geschichte vom Apfelbaum. Er kann sich glücklich schätzen in einem so liebevoll gepflegten Garten zu leben. Eine Geschichte, die nicht nur Kindern das Herz erwärmt.
immergruen
Linta
und auch so passend zu meinem kleinen Apfelbäumchen, welches zwar nicht am Teich
steht, doch sich sehr anstrengte und mir einige wenige solch rotbackiger Äpfel schenkte. Noch klein sind diese Äpfel, aber sie schmecken..............



ninna
minu hast Du das geschrieben.
Danke Dir, für die schöne Geschichte.
Emy
pelagia liebe Ruth, die ich ausgedruckt und meinem Enkel vorgelesen habe, jetzt bedanken wir uns beide bei Dir.
Inge
oesiblitz diese Geschichte ist so liebevoll geschrieben, einfach toll.
"Wer Augen hat zu sehen und Ohren um zu hören..." sind sehr weise
Worte. Ich werde jetzt wieder etwas mehr auf diese
Sinnesorgane achten...*gg
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Ed.


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