das ewige Mädchen

Man sieht auf dem Bild wer Du bist.
Man sollte nicht nach Vorbilder anderer Leben.
Jeder soll das tun was ihm gefällt.
Ich wurde als Kind immer ausgelacht, weil ich mich anders anzog als die anderen.
Auch heute noch trage ich, was mir gefällt.
Gehe Deinen eigenen Weg.
Gruß Willi

So ähnlich erging es mir mein Leben lang, aber aus anderem Grund: Ich habe einen ziemlich runden Schädel, der ausgerechnet in Höhe der Schläfen wohl seinen dicksten Umfang hat. Es war schon unmöglich, mir im Seeurlaub 1951 - als Siebenjähriger - eine Kopfbedeckung zu kaufen, weil mein "Dickschädel" nicht mal in eine Damen-Pudelmütze passte! Ich durfte immer oben "ohne" im Nordseewind herumlaufen!

Dafür war dann im Teenageralter und später entweder viel Haarspray oder eine einfache (manchmal auch kunstvolle) Aufsteckfrisur erforderlich. Damit kam ich - als Friseurstochter - ganz gut klar.

Nur einmal gab es ein kleines Problem: Mein Vater hatte zum Hl. Abend auch die Eltern seiner 2. Frau eingeladen. Sein Schwiegervater - so ahnungslos es nur ging, was Aufsteckfrisuren angeht - wollte mir zur Begrüßung (14-jährig) den Kopf tätscheln. Dass ich eine mühsam für das Weihnachtsfest hergerichtete Aufsteckfrisur hatte, bedeutete ihm keineswegs, dass man so etwas nicht "liebevoll" durcheinander wuschelt. Er erntete von mir für seinen Versuch eine effektive Ohrfeige! Peinliches Schweigen in der Runde!

Aber ich bekam keine Rüge für meine Reaktion, die ganze Friseursfamilie - Vater, Stiefmutter und Geschwister - wussten alle, dass der Opa sich gerade daneben benommen hatte, was eben dann auch mein "Danebenbenehmen" herausgefordert hatte! Er war es halt gewohnt, seinen eigenen mit mir gleichaltrigen Enkel derart zu "mögen", dass es ihm für mich auch richtig erschien ...Lange bestand die daraus resultierende Abneigung füreiander nicht, er verstarb nur wenige Monate später.