Auf den Spuren unserer Kindheit nach Lippramsdorf bis in die Hohe Mark
Wie oft sind Mauerbluemchen und ich mit unserem Papa mit dem Rad nach Lippramsdorf und ein Stück weiter bis in die Hohe Mark gefahren.
Über Kanal und Lippe sind wir gefahren, mitten durchs Dorf. Das Cafe Sanders zentral gelegen, es exzistiert immer noch. Bis dahin waren es insgesamt 10 KM. Wir sind aber noch lange in am Ziel gewesen, denn das lag in der Hohen Mark in der Waldschenke. Da sind wir durch die Wälder gestreift, haben Waldbeeren/Blaubeeren gepflückt oder Pilze gesammelt. Oft sind wir nur dahin gefahren, um die Natur zu genießen. Wir haben dann eine kleine Rast eingelegt, Bluna oder Sinalco getrunken, ein Eis (Domino oder Capri) gegessen und ein Tüte Bonbon genüßlich gefuttert.
Auch an die kleine Mühle,die in einem Vorgarten stand, erinnerten wir uns. Sie steht immer noch da.
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Jetzt waren wir wieder da. Mit dem Auto.Einiges hat sich verändert, vieles ist geblieben. Das Dorf ist immer noch verträumt, liegt aber nicht im Dornröschenschlaf. Lippramsdorf, das Dorf vor den Toren der Hohen Mark, ein Waldgebiet mit klitzekleinen Erhöhungen, welches sich bis an den Niederrhein ausdehnt und das Münsterland streift.
Das Landhaus Föcker war noch nicht zu unserer Kinderzeit ein Restaurant. Gegesssen habe wir aber schon mal in dem Landhaus in späteren Jahren. Es liegt idyllisch an der Hauptstraße, aber einbettet in Pferdekoppeln und Wiesen und strahlt Nostalgie aus.
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Die alte Mühle, die haben wir schon zu Kinderzeiten bewundert, so schön weiß. Sie ist immer noch
da und als junge Frauen sind wir schon immer aufs Land raus gefahren und haben im Mühlenrestaurant gegessen.
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Unsere Liebe zum Land ist ungebrochen, erinnern sie uns an die Kindertage und es ist schön, durch die Natur zu streifen.
Mit unseren Eltern sind wir auch regelmäßig aufs Land gefahren und haben in Peters Bauernstube
eine Schlachtplatte gegessen. Papa hat dann immer mit dem Kopf geschüttelt, wenn meine Schwester und ich bei der Bestellung sagten: " Ohne Blutwurst und ohne Schwartemagen".
Das Ehrenmal für die gefallenen Soldaten, das haben wir damals als Kinder wohl registriert, aber auch wieder vergessen.
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Jetzt zu Internet-Zeiten haben wir gegooglet und herausgefunden, dass Lippramsdorf ein Heimathaus und eine Wasserburg " Ostendorf" nahe der Lippe gelegen besitzt. Das haben wir als Kinder nicht gewußt und über die Existenz der Burg, jetzt eine Burgruine war ich doch sehr erstaunt.
Erstmal haben wir uns auf die Suche nach dem Heimathaus gemacht und es laut Wegweiser sofort gefunden.
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So ein Pech, es war Donnerstag und das Heimathaus ist nur am Dienstag geöffnet. Erst mal aussteigen und Fotos machen von den Hühnern, die da rum sprangen. Sie liefen aber immer weg, wollten gar nicht aufs Foto. Ein Landarbeiter kam und schuf Abhilfe, indem er Futter streute.
Alle Hühner auf einen Haufen und ich mittendrin.
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Ein anderer Mann, der Vorsitzende Karl-Heinz Overwien bot sich an, uns das Haus zu zeigen. Als
Begründung gab er an, dass er sich dann von der Arbeit drücken würde. Wir waren sofort begeistert
und gingen ins Haus.
Auf der Tenne stand ein langer Tisch und er war zum Kaffeetrinken gedeckt, leider nicht für uns.
Alle Mitglieder des Heimatvereins, die dort ehrenamtlich arbeiten im Haus oder im Garten trinken dann gemeinsam Kaffee.
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Herr Overwien führt uns eine extrem steile Treppe nach oben in einem Raum. Diese Treppe kann nur rückwärts runtergegangen werden.
In dem Raum stand ein uralter Schrank, das war der Hochzeitsschrank der Bauerntochter.
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In einem Glasschrank lagen dann Fossilienfunde aus der Gegend. In einer anderen Glasvitrine war eine Abbildung der Burg Ostendorf, wie sie mal ausgesehen hatte. Erklärt wurde uns, dass die Lippe
den Wassergraben, die Gräfte rund um die Burg mit Wasser gespeist hat. Als die Lippe ihr Flußbett veränderte, war dann das Wasser fort.
Die Herren der Burg waren auch für die Rechtsprechung zuständig. Auch viele Frauen und auch einige Männer wurden als Hexen angeklagt und verbrannt.
Eine Begebenheit war, dass der Bischof von Münster mit seinem Gefolge bis ins Rheinland auf Beutetour ging und dann regelmäßig auf der Burg Ostendorf Rast zum Nächtigen machte.
Welcher Bischof dieses Schlitzohr war, dass hat Herr. O uns auf Nachfrage nicht gesagt.
Ob die Story jetzt eine Räuberpistole ist oder tatsächlich wahr ist - das kann ich nicht sagen!!!
Lippramsdorf soll die erste Bürgermeisterin von Deutschland gehabt haben und die Dame hieß Ida Völker, die natürlich auch an der Wand (Foto) hing. Kurz danach hatte Berlin dann auch seine erste Bürgermeisterin.
Herr Overwien zeigte uns dann auch noch den Backofen, der oft in Betrieb ist, wenn z.B. eine Kindergartengruppe oder eine Schulgruppe das Heimathaus besucht.
In einem anderen Ofen wird Pizza gebacken. Auch einen alten Brötchenautomaten gibt es.
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Wir sahen viele Haushaltsgeräte und Garten/Landschaftsgeräte. Eine Schuhmacherei, eine Sattlerei
und eine Schmiede waren auch zu sehen.
Vorgeführt wurde uns auch eine Maschine für die Säuberung der Mehlsäcke. Damit wurden die Reste von Mehl entfernt, um kein Ungeziefer anzulocken.
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Ein Schweinehaken hing auch an der Wand. Gezeigt wurde uns, wie die Schweine dort aufgehangen wurden, natürlich nicht am Schweineobjekt - da haben wir aber Schwein gehabt. Auch einen Schaber gab es zu sehen, damit wurde das Schwein abgeschabt.
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Früher bei uns in der Kolonie wurden auch Schweine geschlachtet. Die wurden dann im Hausflur
auf einer Leiter gehängt. Einen Haken hatten wir nicht. Es gibt ja auch ein Spiel "Schweinchen auf der Leiter", das haben schon unsere Großmütter und Urgroßmütter gespielt. Ehrlich gesagt, ich hatte Unbehagen, wenn die Schweine im Hausflur auf der Leiter habe hängen sehen. Zum Glück hatten wir einen eigenen Hauseingang. Nur, wenn wir in den Keller wollten, dann mußten wir an den Schweinen vorbei gehen.
Aufgefallen ist mir auch ein Sauerkrautfaß mit Schnibbelvorrichtung.
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Dann gibt es noch eine Gästekarte, sie ist 8,40 Meter lang und stand lange im Guinessbuch der Rekorde. Dort haben sich auch u. a. Willi Brandt und Richard von Weizäcker verewigt.
Das Heimathaus hat vor dem Haus einen kleinen gepflegten Garten, der zum Verweilen einlädt.
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Herr Overwien zeigte uns auch noch ein kleines Häuschen, welches auf dem Grundstück stand. Es war ein Bienenhäuschen und hatte mal beim Pastor im Garten gestanden.
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Auch ein Jauchegerät lag dort noch auf dem Grundstück und ein kleiner Brunnen bot auch ein schönes Fotomotiv.
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Auch ein Jauchegerät lag dort noch auf dem Grundstück und ein kleiner Brunnen bot auch ein schönes Fotomotiv.
Es war ein schöner Nachmittag, alles haben wir nicht gesehen und zum Schluss haben wir uns noch auf der Suche nach der ehemaligen Wasserburg Ostendorf gemacht. Leider sind nur noch Reste vorhanden, das Herrenhaus ist abgebrannt und nicht mehr aufgebaut worden. Alles ist mit Efeu
und Moos bewachsen, aber Dornröchen haben wir nicht gesehen.
Die Burg ist jetzt Betriebshof eines Bauunternehmers.
In den Lippeauen waren wir auch noch. Sie sind teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Dort standen Lupinen, ein Storch stand dort im Lippeweiher, aber er weit weg. Die Kanadagänse,
Blässgänse und die Schwäne waren wohl alle ausgeflogen.
Es war ein schöner Nachmittag, alles haben wir nicht gesehen und zum Schluss haben wir uns noch auf der Suche nach der ehemaligen Wasserburg Ostendorf gemacht. Leider sind nur noch Reste vorhanden, das Herrenhaus ist abgebrannt und nicht mehr aufgebaut worden.
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Alles ist mit Efeu und Moos bewachsen, aber Dornröchen haben wir nicht gesehen.
Die Burg ist jetzt Betriebshof eines Bauunternehmers.
In den Lippeauen waren wir auch noch. Sie sind teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Dort standen Lupinen, ein Storch stand dort im Lippeweiher, aber er war weit weg. Die Kanadagänse,
Blässgänse und die Schwäne waren wohl alle ausgeflogen.
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Der Heimatverein Lippramsdorf hat vielfältige Aufgaben wie Förderung des Plattdeutschen. Eine Volkstanzgruppe gibt es auch. Auch meine Schwester und ich waren als Kinder in einer Volkstanzgruppe.
Auch wird der Naturschutz groß geschrieben.
So wird die Streuobstwiese am Heimathaus gepflegt. Die Pflege und der Rückschnitt der Kopfweiden wird veranlasst.
Storchennester werden beaufsichtigt, denn die Störche Matz und Marie im Fräither Brauk sind
schon lange angekommen.
Einen Familiennachmittag gibt es auch. An diesem Tag werden Nistkästen und Bienenhotels gebaut.
Danke sagen wir an Herrn Overwien uns das Team für die Führung und für die vielen Erklärungen. Wir kommen wieder an einem Dienstag und schauen nochmal und trinken dann Kaffee und probieren den Kuchen.
Es ist schön, dass Menschen ehrenamtlich arbeiten für unsere Zeitzeugen aus der Vergangenheit, denn die sollten wir für unsere Kinder und Kindeskinder pflegen und erhalten.
Schwesterlein hat dann noch festgestellt, dass unser Papa, obwohl er schwer arbeiten mußte, in seiner Freizeit mit uns Kindern immer mit dem Rad etwas unternommen hat. Er hat uns die Natur erklärt und wir liebten es mit ihm durch die Landschaft zu fahren.
Gerne haben wir mal wieder unserer Schatzkästchen der Erinnerungen aufgeschlagen und alles nochmal intensiv aufgenommen und erlebt.
anjeli
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