An deiner Stelle




Wenn mal unsicher, unentschieden,
was soll man tun in einer Sache,
können Antworten sein verschieden
auf Frage: was soll etwa machen?

Die meisten fangen an wie oben:
„an deiner Stelle würd‘ ich g‘rade…“
Die Sprache dabei oft gehoben.
Eines vergessen wird dann – schade.

Dass eine Stelle zur Verfügung
haben wir alle – nur die „meine“.
Und müssen immer diese Übung
„was soll ich also…“ - tun alleine...







(Titelbild aus dem Internet)




 


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Kommentare (14)

JuergenS

Das sind alles nachvollziehbare Erkenntnisse.

Externen, also nicht von sich selbst, Rat einzuholen, haben wir doch von Kindesbeinen an praktiziert, sogar über die Trotzphase hinweg Sturheit praktiziert, weil die Lebenserfahrungen langsam erkennen liessen, dass das Denken immer schärfer wird, mit zunehmendem Alter.

Das Bauchgefühl anzuwenden, ist bei manchen Dingen nicht 100%ig das Richtige, wenn man dies mit einem Faktendefizit tut.

So kann ein klitzekleiner Input eines bisher unbekannten Faktums eine Umstimmung in letzter Sekunde bewirken. Passiert mir immer wieder, dass aus hü Kraft neuer externer kleiner Erkenntnisse ein hot werden muß und wird.

schmunzel

Christine62laechel

@JuergenS  

Stimmt, manchmal kann eine letzte Sekunde entscheidend sein...
Trotzig konnte ich erst als Erwachsene werden, und das hole ich immer noch mit viel Freude nach. „Trotzig“ (wenn in Grenzen) wäre ja fast schon ein Synonym zu „selbständig“. Und sonst – ja, mit bloßem Bauchgefühl doch nicht übertreiben, Fakten in Betracht ziehen… Kurzum, so mein nicht ganz ernster Vorschlag:

             R+B
H = (_________) x F zum Quadrat
               E


wo H bedeutet Handeln
      R Ratschlag
      B Bauchgefühl
      E Erfahrung
      F Fakten


;)

JuergenS

@Christine62laechel  

köstlich formuliert.

Pan

Ich kann mir nicht helfen: In meinen langen Lebensmonaten habe ich stets festgestellt, dass man sich am besten von allen Seiten beraten lässt und dann schließlich tut, was man sowieso tun wollte!

Heinrich Heine meinte einst dazu:

Gaben mir Rat und gute Lehren,
Überschütteten mich mit Ehren,
Sagten, daß ich nur warten sollt,
Haben mich protegieren gewollt.

Aber bei all ihrem Protegieren
Hätte ich können vor Hunger krepieren,
Wär nicht gekommen ein braver Mann,
Wacker nahm er sich meiner an.

Braver Mann! Er schafft mir zu essen.!
Will es ihm nie und nimmer vergessen!
Schade, daß ich ihn nicht küssen kann!
Denn ich bin selbst dieser brave Mann.

Christine62laechel

@Pan  

Den Heinrich Heine würde man auch mal gerne küssen, für seine Weisheit, die er auch noch mit Humor würzen konnte. Ja, sowohl er, als auch Du, Horst, und wahrscheinlich die meisten Mitlesenden, wir wollen uns eher dafür entscheiden, das wir uns auch früher gedacht hatten. Wäre es so etwas wie first choice gewesen, oder auch mal länger nachgedacht. Was schadet aber, sich vorher die Ratschläge anzuhören (wenn sie hoffentlich nicht ganz doof sind). Da kann man entweder noch etwas dazu lernen, wenn es sich zeigt, dass man doch etwas noch nicht wusste. Oder man kann mit Vergnügen behaupten: Heine und ich, wir sind uns einig. :)

Mit besten Grüßen
Christine

Syrdal


In solchem Fall folge ich wohl am besten meiner auf Lebenserfahrung beruhenden Intuition. So bleibe ich prinzipiell ICH SELBST und muss bei allem Geschehen nicht über eines anderen Rat hadern...

...überlegt
Syrdal

Christine62laechel

@Syrdal  

Ja, lieber Syrdal, wir Senioren verfügen über Lebenserfahrung, die, mit einer Ausbildung auch noch, uns zu Experten in vielen Sachen macht. Trotzdem müssen wir nicht immer die Möglichkeit ablehnen, dass wir doch noch beraten werden können. Von Menschen, den wir vertrauen können: in Sachen IT zum Beispiel von einem lieben Enkelkind, oder was die Gesundheitanbetrifft, von einem bekannten Arzt, mit dem immer sonntags Schach gepielt wird; der würde uns gerne sagen, was er an der Stelle... :)

Mit Grüßen
Christine

Syrdal

@Christine62laechel

Liebe Christine, da gehe ich gerne mit, denn man lernt ja nie aus und ein jeder hat seine Erfahrungen und Kenntnisse, die man auch gerne anhört und entgegen nimmt. Aber das Tun ist dann eine ganz andere Sache und immer durch meine eigene Intuition (freilich unter freundlicher Beachtung des neu Erlernten) gesteuert.

Ein Abendgruß ist hier beigegeben von
Syrdal 

Rosi65

Liebe Christine,

Schwierigkeiten versuche ich allein zu lösen. Falls sie aber zu speziell werden, dann konsultiere ich schon mal einen Anwalt der mich fachlich beraten, oder meine Interessen  vertreten kann.
Im Notfall kann auch mal die Verbraucherberatung gute Dienste leisten. Der Freundes- oder Bekanntenkreis wäre damit nur überfordert.

Viele Grüße
   Rosi65 

Christine62laechel

@Rosi65  

Ja, liebe Rosi, in speziellen Fällen sollte man unbedingt zum Beispiel einen Anwalt konsultieren, oder einen Facharzt, statt den "Dr. Google" zu fragen. :) Es gibt aber Situationen, wo wir zu hören bekommen, oder - ja! - es auch selber sagen: an deiner Stelle... Wenn zum Beispiel eine Freundin klagt, dass da ihre Nachbarn in der Nacht laute Musik gemacht haben. "An deiner Stelle würde ich ihnen paar Worte sagen, oder sogar die Polizei anrufen" - obwohl wenn selber in einer solchen Situation, würden wir vielleicht denken: na ja, Geburtstag nur einmal im Jahr... ;)

Mit lieben Grüßen
Christine

werderanerin

Ich denke, dass man letztlich immer auf sein, eigenes Bauchgefühl hören sollte, nur das sagt einem nämlich, ob etwas "für mich" richtig und gut ist. 

Natürlich kann man sich auch Rat holen..., warum auch nicht, aber entscheiden muss man eh ganz allein, welchen Weg man geht, liebe Christine.

Kristine

Christine62laechel

@werderanerin  

Also, ich vertraue meinem Bauchgefühl meistens auch, liebe Kristine. Ich glaube, man weiß am besten, wie die Umstände sind, man kennt seine eigenen Eigenschaften, die hier von Bedeutung sein können, wie Empfindlichkeit, Ausdauer, innere Kraft, oder sogar Sinn für Humor. Und wenn trotzdem mal falsch gehandelt, was ja schon immer passieren kann, wäre wohl besser böse wegen eines eigenen Fehler zu sein, als ohne Ende zu denken: wie konnte ich so einem Ratschlag folgen, das passte ja gar nicht zu mir... :)

Mit Grüßen
Christine

Roxanna

Es stimmt, liebe Christine, nur die Entscheidung, die aus uns selbst kommt, ist die für uns richtige. Man kann andere um ihre Meinung bitten, das kann manchmal hilfreich sein oder auch nicht. Ein guter Ratgeber ist nicht gekränkt, wenn sein Rat nicht befolgt wird. Man muss immer die Freiheit behalten, sich dagegen zu entscheiden, denn immer muss man die Folgen seiner Entscheidung ja auch alleine tragen.

Lieben Gruß
Brigitte

Christine62laechel

@Roxanna  

Ich glaube trotz allen Dingen, liebe Brigitte, dass es oft nicht ganz schlecht gemeint wird, denn man behauptet heutzutage, es soll mit "ich" argumentiert werden, und nicht mit "du". Und dieses "an deiner Stelle" wird mit "würde ich"... fortgesetzt. Manchmal könnte man jedoch den Eindruck bekommen, dass dieses "ich" - ob bewusst? - als wichtiger gemeint wird, als dieses unerwünschte "du". :) Ich glaube auch, diese Wendung kann nicht schlecht im Umgang mit Kindern und Jugendlichen funktionieren - die man ja doch ein wenig belehren, erziehen, gestalten sollte, damit sie zu sinnvollen Erwachsenen werden können. "An deiner Stelle" klingt zwar ein wenig herablassend, in dem Fall kein Grund aber, damit sich jemand beleidigt fühlt. Statt zu sagen: "du solltest", oder gar "du musst", macht man da einfach einen freundlichen Vorschlag. Weniger also, als einen Ratschlag; von jungen Leuten werden die total gehasst. :)
Was natürlich die Tatsache nicht ändert, dass man dann später lieber selber über alles entscheiden möchte - selbst wenn es vorleher lange überlegt wird.

Mit herzlichen Grüßen
Christine

 


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