Ziegel für den Hausbau

Autor: ehemaliges Mitglied



Am 21. September stand der Ziegeleipark Mildenberg/Zehdenick auf dem Programm. Wie immer standen wir immer aller Herrgottsfrühe auf dem Bahnsteig. Auf zu neuen Taten.
Der Park ist so groß und so weit, das nur ein Teil an einem Tag zu bewältigen ist.
In dem Park ist die Ziegelei seit Jahrhunderten zu Hause. Anfang der 90ziger Jahre wurde die Produktion eingestellt. Andere Länder verkaufen ihre Ware billiger.
Die Ziegel wurden ausschließlich in Handarbeit hergestellt. Der Ton in den Tongruben hat eine tiefrote Farbe. Die Ziegel waren Hinterwandziegel und wurden in den Rückwänden verbaut. Das heißt, sie eigneten sich nicht für den Klinkerbau. Die Ziegel für, Rathäuser, das rote Rathaus Berlin, Markthallen, Kirchen, das Kloster Chorin, Speicherstadt Hamburg, Mauern und vieles mehr stammen aus Mildenberg/Zehdenick.
Wir waren nur im Park, es gab Blech in allen Farben zu sehen.
Der Eingang grüßt seine Gäste

Im Kassenhäuschen ein Gruß zum Herbst

Blick zum Großen Brennofen

Einer der Brennöfen
davor getrocknete Ziegel auf einer Ziegelkatze.
In diesen Öffnungen wurden die Katzen geschoben und im Ofen gestapelt,
Die Katzen wurden von Arbeitern geschoben und auf den Drehplatten
gedreht, so das sie paßgerecht standen. Es wurde ausschließlich von Menschenhand gearbeitet. Pferde gab es dort nicht und die Bahn kam erst spät. Bis dahin alles per Beine und Hände.

Die getrockneten Ziegel,
sie bekamen erst durch das Brennen die rote Farbe

Der letzte Schornstein von 60. Vor zwei Jahren wurde er etwas gekürzt,
war ursprünglich höher.

Dieses Foto zeigt in der Ferne den vorhergehenden Schonstein.
So weit ist es bis zum Parkende. Zu Fuß nicht zu bewältigen.
Das Foto ist aus dem Jahre 2011 Ich habe den Park von der anderen Seite besucht.

Von einer kleinen Rampe, den ersten Rundumblick

Im Seitenarm der Lastkahn, der Alte Fritz

und ein Zug, mit dem der Ton transportiert wurde.

Mit dem grünen Bähnle sind wir eine Stunde bis zum Burgwall gefahren,
haben in die geflutete Tongrube geguckt, nur Wasser und Schilf gesehen,
enttäuscht, rote Farbe hatten wir erwartet, und erfuhren, das die Farbe erst beim Brennen zum Vorschein kommt. Aha, so ist das, Abbitte getan und
weiter gelaufen.

Dieses Rostvehikel transportierte Ton in die Tonmühle.

Der Park war übersäht mit solchen Feldbrennöfen

die standen neben diesen schmalen Wegen, dort wurden die Ziegel zum Trocknen gelegt, jetzt blühen Sommerblumen auf den Wegen.
Bild von 2011

Kipploren und Trockenspeicher


Das war schon der Fortschritt. Mit solch kleinen Kränen wurden die
Ziegel im Hafen auf die Lastkähne gestapelt

Diese beiden Abraumbagger sind aus dem Kohletagebau

und machten das Arbeiten leichter

Es gibt im Park große Spielplätze, Grillstationen, Liegewiesen, Sitzecken
und zur Freude aller Besucher einen Streichelzoo.



Nur einige Tierchen, Schafe, Vögel, und Kleingetier ist auf der anderen Seite, das nächste Mal gehen wir hin.
Das Dampflok-Zeitalter hielt Einzug

und wird von diesem Paar aus Holz bewacht.

In diesen Bauten wurde unten gearbeitet

und oben gewohnt. Die Arbeiter waren Wanderarbeiter, überwiegend aus Hessen. Nicht nur die Männer waren dort, auch die Familien. Da Schulpflicht herrschte, hatte Mildenberg extra ein zweiklassige Schule gebaut. Nachmittag drehten die Kinder die Ziegel um, die von allen Seiten trocknen mußten. Gab es eine Regenwoche und die Ziegel zerfielen zu Brocken, bekamen die Arbeiter keinen Lohn. Bezahlt wurden nur die Ziegel, die heil und ganz waren. Schlimme Zeiten waren das.

Aus diesem dicken Kanal floss der zu Mehl gemahlene Ton gleich in die Kipploren um zu den Formtischen geschoben zu werden. Nein nicht gefahren, in früheren Jahrhunderten geschoben. Dafür waren nur Männer zuständig, die den ganzen Tag nichts anderes taten, zu den Feldbrennöfen die im ganzen Park verteilt standen.
Der große Brennofen der noch übrig geblieben ist, war nicht der einzige.
60 gab es, daneben dann die Schornsteine. Wir haben einen Film gesehen, wie die Ziegelarbeiter, -muß gesagt werden,- geschuftet haben. Für die heutige Zeit unvorstellbar.

Das ist eine der Loks, die die Loren mit dem Ziegelmehl
zu den Brennöfen fuhren. Da war die schwere Arbeit für die Männer bedeutend leichter

dafür waren Wartungshallen und Schlossereien notwendig.


Ein wunderbarer Baumbestand

Sträucher und Wiesen gehören dazu

Im alten Hafen haben wir aufgetankt, denn der Tag war noch nicht zu Ende

Von hier aus fuhren die Lastkähne mit den Ziegeln nach Berlin, Dresden, Hamburg und überall dorthin soweit es die Havel erlaubte, dann wurde umgeladen, per Pferde und Wagen ging es ins Binnenland. Der Parkführer erzählte, das 3000 bis 4000 Menschen in dem Park gearbeitet haben.
Als die Dampf- und Elektrozeit begann wurden es weniger. Bis, niemand mehr gebraucht wurde.
Die Havel auf der jetzt kleine Böötchen und schöne alte Hausboote fahren.
Auch die Angler kommen zum Sonntagsfisch.

Ursprünglich war von unserem Gruppenbegleiter geplant, den Brennofen von innen zu betrachten. Uns fehlte die Kraft dazu. Unten sind wir durchgesaust, den Rest besuchen wir das nächste Mal.
Nach einem letzten Rundumblick verabschiedeten wir uns von den Erklärern, Zugfahrern, Helfern, dem Kaffeehäuschen, winkten ein Aufwiedersehen,

warteten auf den Rufbus, der uns zum Bahnhof brachte.
Die Heimfahrt war wie immer für einige still und beschaulich, für die anderen viel erzählen. Es war schön
Liebe Grüße advise
























































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