Zärtliche Begegnungen
Es gab einige kurze Begegnungen in meinem Leben, die mir über Jahrzehnte in Erinnerung geblieben sind und mein Leben begleitet und bereichert haben, dabei sind sie garnicht besonders spektakulär.
Ich war gerade 16 als ich ein Mädchen, das damals vielleicht 14 war nach Hause begleitete. Wir waren beide in einer Laienspielgruppe, so dass wir uns immer wieder begegneten. Warum ich sie an diesem Abend nach Hause begleitete, weiss ich nicht mehr. Sie sass vor mir auf der Stange des alten Herrenfahrades. Plötzlich meinte sie: Halt mal an. Sie drehte sich zu mir und küsste mich auf den Mund. Es war der erste Kuss eines Mädchens.
Ich sass im Zug von Zürich ins Tessin (Schweiz). Der Wagen war fast leer, denn als Geschäftsführ einer Transportfirma fuhr ich natürlich 1.Klasse. Ich las ziemlich unkonzentriert in meinen Akten, denn ich liebte es bei den Bahnfahrten, die vorbeiziehende Landschaft zu schauen und meine Gedanken wandern zu lassen. Bei einem Zwischenhalt stieg eine Frau und eine Mann ein, es waren der Uniform nach Bahnbedienstete. Irgendwann schaute ich plötzlich die Frau bewusst an. Sie war nicht mehr jung, hatte wundervolles dichtes und lockiges dunkles Haar und als sich unsere Blicke begegneten, lag ein sonderbares Leuchten in ihrem Blick. Bei der nächsten Haltestelle stieg der Mann aus, nun nahm ich allen Mut zusammen nund setzte mich der Frau gegenüber, ich kann sie nicht anders nennen, denn ich erfuhr nie ihren Namen. Ich versuchte, mit ihr zu sprechen, aber leider konnte sie nur Italienisch und ein bisschen Französisch, ich nur Deutsch und Englisch. Aber ich verstand soviel, dass sie beim nächsten Halt aussteigen musste. So stand ich auf und küsste sie zum Abschied, sie war überrascht, aber sie lächelte und gab mir den Kuss zurück.
Wieder einmal war ich für einige Tage in London, eine Stadt, die ich liebe. Tags zuvor war ich von Zürich aus geflogen, und mir war auf dem Flughafen ein Gruppe von vier Frauen aufgefallen. Ich stieg immer im gleichen einfachen Hotel nahe dem Hydepark ab, denn den Morgen verbrachte ich meistens lesend und die Menschen betrachtend auf irgendeiner Bank im Park.
Am nächsten Morgen sass ich bei Frühstück, als ich beobachtete, wie sich die Bedienung bemühte, von einer Frau, die alleine an einem Tisch sass, zu erfahren, wie sie die Frühstückseier gerne mochte. Die Frau verstand offenbar kein Wort Englisch, so mischte ich mich ein und fragte sie auf Deutsch nach Ihrem Wunsch und gab diesen der Bedienung weiter.
Als ich ein paar Minuten später mich mit dem Buch unter dem Arm auf meinen Spaziergang begab, stand die Frau unter der Türe des Ausgangs, es war eine der vier Frauen, die mir in Zürich aufgefallen waren. Ich grüsste sie und fragte, wie ihr London gefalle, aber sie meinte etwas enttäuscht, eigentlich hätte sie nicht viel von London gesehen, denn sie verstehe kein Englisch und hatte gehofft, sich irgendjemandem anschliessen zu können, aber die andern drei Frauen hätten sich gekannt und seien eigene Wege gegangen. Sie meinte, sie hätte nicht mal den Hydepark gesehen. Ich fragte sie, ob sie Lust hätte, mich zu begleiten, dabei erfuhr ich, dass sie schon mittags wieder nach Deutschland zurückfliegen müsse.
Wir konnten also keine Zeit verlieren. Ich zeigte ihr im Schnelldurchlauf den Hyde- und den Kensingtonpark, die Oxfordstreet und den Piccadillaplace, dann mussten wir auch schon wieder zurück. Es reichte noch für eine gemeinsame Pizza, dabeierfuhr ich, dass sie Marianne hier, verheiratet war und katholisch und Sekretärin bei einem Bürgermeister am Bodensee. Da wartete auch schon der Bus, sie umarmte mich herzlich und küsste mmich zum Abschied. Ich winkte ihr nach und irgendwie hatte ich das Gefühl, etwas verloren zu haben.
Es gäbe noch ein paar solcher kurzen Begegnungen, die in meinem Gedächtnis und wohl auch in meinem Herzen geblieben sind, aber ich will es bei einer letzten belassen.
Ich war zur Kur in den Schweizer Bergen, traurig, traurig, denn ich hatte mich zu einer 900 Kaloriendiät verpflichtet. Es war Winter und sehr kalt, so sass ich meist in meinem Zimmer oder im Aufenthaltsraum mit anderen "Leidenden" zusammen. Es waren immer die gleichen Leidensgenossinnen und Genossen. Nur am Wochenende kamen ein paar Fremde, die das Wochenende in dem Kurhotel, damals nannte man es noch nicht Wellness, verbrachten. Auch ich genoss das Schwimmbad und die Sauna, aber letztlich langweilte ich mich schrecklich. Doch am Samstagabend änderte sich das für ein paar Stunden, denn an der Bar setzte sich eine mollige Frau neben mich und wir unterhielten uns stundenlang, ohne zu merken, wie die Zeit verstrich. Sie war Lektorin nin einem Verlag und verbrachte öfters die wochenenden in diesem Hotel. Am nächsten Morgen war in meinem Fach eine Nachricht mit einer Telefonnummer. Unser nächstes Treffen fand in London statt, auch sie liebte diese Stadt und wollte Bekannte besuchen. Wir stiegen im gleiche Hotel ab, allerdings hatte sie ein Zimmer mit Bad, mein Bad, das ich mit andern teilen musste, lag auf dem Flur. So bot sie mir an, in ihrem Zimmer zu duschen, Nun das Bett war nicht weit und ich kannte noch nicht einmal ihren Vornamen. Wir verbrachten ein paar schöne und interessante Tage, denn sie kannte London gut, da sie dort zwei Jahre gelebt hatte. Aber das war auch schon das Ende, denn ich lebte zwar getrennt von meiner Frau, war aber nicht geschieden, und sie suchte einen festen Partner
Ich war gerade 16 als ich ein Mädchen, das damals vielleicht 14 war nach Hause begleitete. Wir waren beide in einer Laienspielgruppe, so dass wir uns immer wieder begegneten. Warum ich sie an diesem Abend nach Hause begleitete, weiss ich nicht mehr. Sie sass vor mir auf der Stange des alten Herrenfahrades. Plötzlich meinte sie: Halt mal an. Sie drehte sich zu mir und küsste mich auf den Mund. Es war der erste Kuss eines Mädchens.
Ich sass im Zug von Zürich ins Tessin (Schweiz). Der Wagen war fast leer, denn als Geschäftsführ einer Transportfirma fuhr ich natürlich 1.Klasse. Ich las ziemlich unkonzentriert in meinen Akten, denn ich liebte es bei den Bahnfahrten, die vorbeiziehende Landschaft zu schauen und meine Gedanken wandern zu lassen. Bei einem Zwischenhalt stieg eine Frau und eine Mann ein, es waren der Uniform nach Bahnbedienstete. Irgendwann schaute ich plötzlich die Frau bewusst an. Sie war nicht mehr jung, hatte wundervolles dichtes und lockiges dunkles Haar und als sich unsere Blicke begegneten, lag ein sonderbares Leuchten in ihrem Blick. Bei der nächsten Haltestelle stieg der Mann aus, nun nahm ich allen Mut zusammen nund setzte mich der Frau gegenüber, ich kann sie nicht anders nennen, denn ich erfuhr nie ihren Namen. Ich versuchte, mit ihr zu sprechen, aber leider konnte sie nur Italienisch und ein bisschen Französisch, ich nur Deutsch und Englisch. Aber ich verstand soviel, dass sie beim nächsten Halt aussteigen musste. So stand ich auf und küsste sie zum Abschied, sie war überrascht, aber sie lächelte und gab mir den Kuss zurück.
Wieder einmal war ich für einige Tage in London, eine Stadt, die ich liebe. Tags zuvor war ich von Zürich aus geflogen, und mir war auf dem Flughafen ein Gruppe von vier Frauen aufgefallen. Ich stieg immer im gleichen einfachen Hotel nahe dem Hydepark ab, denn den Morgen verbrachte ich meistens lesend und die Menschen betrachtend auf irgendeiner Bank im Park.
Am nächsten Morgen sass ich bei Frühstück, als ich beobachtete, wie sich die Bedienung bemühte, von einer Frau, die alleine an einem Tisch sass, zu erfahren, wie sie die Frühstückseier gerne mochte. Die Frau verstand offenbar kein Wort Englisch, so mischte ich mich ein und fragte sie auf Deutsch nach Ihrem Wunsch und gab diesen der Bedienung weiter.
Als ich ein paar Minuten später mich mit dem Buch unter dem Arm auf meinen Spaziergang begab, stand die Frau unter der Türe des Ausgangs, es war eine der vier Frauen, die mir in Zürich aufgefallen waren. Ich grüsste sie und fragte, wie ihr London gefalle, aber sie meinte etwas enttäuscht, eigentlich hätte sie nicht viel von London gesehen, denn sie verstehe kein Englisch und hatte gehofft, sich irgendjemandem anschliessen zu können, aber die andern drei Frauen hätten sich gekannt und seien eigene Wege gegangen. Sie meinte, sie hätte nicht mal den Hydepark gesehen. Ich fragte sie, ob sie Lust hätte, mich zu begleiten, dabei erfuhr ich, dass sie schon mittags wieder nach Deutschland zurückfliegen müsse.
Wir konnten also keine Zeit verlieren. Ich zeigte ihr im Schnelldurchlauf den Hyde- und den Kensingtonpark, die Oxfordstreet und den Piccadillaplace, dann mussten wir auch schon wieder zurück. Es reichte noch für eine gemeinsame Pizza, dabeierfuhr ich, dass sie Marianne hier, verheiratet war und katholisch und Sekretärin bei einem Bürgermeister am Bodensee. Da wartete auch schon der Bus, sie umarmte mich herzlich und küsste mmich zum Abschied. Ich winkte ihr nach und irgendwie hatte ich das Gefühl, etwas verloren zu haben.
Es gäbe noch ein paar solcher kurzen Begegnungen, die in meinem Gedächtnis und wohl auch in meinem Herzen geblieben sind, aber ich will es bei einer letzten belassen.
Ich war zur Kur in den Schweizer Bergen, traurig, traurig, denn ich hatte mich zu einer 900 Kaloriendiät verpflichtet. Es war Winter und sehr kalt, so sass ich meist in meinem Zimmer oder im Aufenthaltsraum mit anderen "Leidenden" zusammen. Es waren immer die gleichen Leidensgenossinnen und Genossen. Nur am Wochenende kamen ein paar Fremde, die das Wochenende in dem Kurhotel, damals nannte man es noch nicht Wellness, verbrachten. Auch ich genoss das Schwimmbad und die Sauna, aber letztlich langweilte ich mich schrecklich. Doch am Samstagabend änderte sich das für ein paar Stunden, denn an der Bar setzte sich eine mollige Frau neben mich und wir unterhielten uns stundenlang, ohne zu merken, wie die Zeit verstrich. Sie war Lektorin nin einem Verlag und verbrachte öfters die wochenenden in diesem Hotel. Am nächsten Morgen war in meinem Fach eine Nachricht mit einer Telefonnummer. Unser nächstes Treffen fand in London statt, auch sie liebte diese Stadt und wollte Bekannte besuchen. Wir stiegen im gleiche Hotel ab, allerdings hatte sie ein Zimmer mit Bad, mein Bad, das ich mit andern teilen musste, lag auf dem Flur. So bot sie mir an, in ihrem Zimmer zu duschen, Nun das Bett war nicht weit und ich kannte noch nicht einmal ihren Vornamen. Wir verbrachten ein paar schöne und interessante Tage, denn sie kannte London gut, da sie dort zwei Jahre gelebt hatte. Aber das war auch schon das Ende, denn ich lebte zwar getrennt von meiner Frau, war aber nicht geschieden, und sie suchte einen festen Partner
Kommentare (3)
eelewu
jaja, wir fahren wohl zu wenig bahn, sind aber auch schonüber das alter des wild küssens hinaus
es grüßen elke und elmar
es grüßen elke und elmar
Ein Kuss in unserer Jugend ist und wird immer was sehr schönes und zartes sein.
Schön,diese Erinneungen.Solche Gechichten erwärmen das Herz.Nicht bloß Kummer und Sorgen, aber ein Kuss.
Danke
Viele Grüße Tilli