Winterzeit....anno dazumal...


als der Winter noch ein richtiger Winter war....

Als der Winter noch ein Winter war,
in den 30 er Jahren des vorigen Jahrhunderts,im Westerwald…
Pünktlich stellte sich in der vorweihnachtlichen
Adventszeit der Winter ein, mit
Klirrender Kälte und dickem Schnee.
Dazu peitschte oft ein eisiger Wind, und er
brachte meterhohe Schneeverwehungen mit sich,sodass ganze Dörfer eingeschneit waren.
Der Winterdienst war nicht so perfekt organisiert,wie er heute ist.Man half sich,indem man in den Dörfern Pferde vor grosse Holz-Spurpflüge spannte und eine notdürftige Spur
freilegte.
Auch gab es dann die Dorfgemeinschaften,die Männer, mit Schaufeln bewaffnet, räumten
die wichtigsten Wege zur Schule,Kirche usw.
Die Fenster der Häuser waren mit dicken Eisblumen verziert, die gar nicht wegtauen wollten, waren doch die Räume alle nicht beheizt. Und aus den Kaminen der mit dicken Schneewällen bedeckten Häusern stieg kräftiger Rauch.In den Küchen der Bauernhäuser spendete der Herd eine wohlige Wärme und die ganze Familie versammelte sich bei gemütlicher Temperatur um den Tisch.
Diese Winterzeit wurde auf den Dörfern zu den üblichen Hausschlachtungen genutzt, und so sah man allenthalben
Hausmetzger bei ihrem Werken, die Wutz in der
** MUUHL** (Westerwälder Ausdruck für den Trog)
wo ihre Borsten bei Überbrühung mit heissem Wasser abgeschabt wurden, und in dem nächsten Hof stand die Leiter mit den aufgehängten, saubern Schweinehälften und warteten auf den Fleischbeschauer.
Und in den anderen Häusern wurde in den Futterküchen Wurst gemacht,dichte Rauchschwaden quoll aus den offenen Türen und Fenstern, und der Duft nach Wellfleisch,frischer Leber und Blutwurst zog durch das Dorf..
Die Kinder vergnügten sich mit ihren Rodelschlitten,
meist einfache * hausgemachte* Kastenschlitten,
bauten Schneemänner und tobten sich bei Schneeball-schlachten aus.

sternwart Jahrgang 1929

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