West-Ost-West

WOW = West-Ost-West

Tja es gab für einen Wessy eigentlich kaum die Gelegenheit, vom Wege durch SBZ und/oder DDR abzuweichen, das Land zwischen Helmstedt/Marienborn und Dreilinden zu erobern, zu erleben, zu entdecken. Man brauchte ein Visum.

Dieser Quatsch in unserer Geschichte ist vorüber. Nun können wir das Alles besuchen. Und doch: es braucht schon etwas mehr Anlass, da „einzubrechen“.

Merke: mein Spatz war eine Ossy und ich ein Wessy. Und immer noch trennen uns unsere Vorgeschichten da und dort. Aber zu schön, dass wir Beide gemeinsam das Heute entdecken können. Besonders, wenn die Metrolügen Regen angesagt und dann erst einmal nicht liefern.

Eine Ossy-Freundin feierte ihren „Fuffzigsten“, draußen im Salzlandkreis, also von Berlin aus gleich hinter der Elbe. Mein Spatz hatte einen großen Blumentopf als Geschenk ausgedacht. Nur: der passte nicht in meinen Smart, wollte man der Dieffenbachie nicht die großen, breiten Blätter ramponieren. Also musste Spatzens „Japaner“ rollen, ich war zum Stillesitzen verurteilt.

Wir waren früh in Berlin gestartet. Wir befürchteten, Staus auf der A2 – eine Rennstrecke mit überwiegend Ost-West-Verkehr mit „PL“-Kennern – nun ja, im Ruhrgebiet gibt es ja viele »-ski«-s und/oder »-sky«-s, also Verwandten-Besuche. Hinzu‘s durften wir auch „stopp and go’en“. Und was meinste, was wir heute auf der Rückfahrt erlebten? Wir sahen diesen Stau auf der Gegenbahn – war der groß!!

Na ja, wir erreichten Magdeburg, das „Navi“ führte uns zur Jugendherberge nahe der Altstadt. Wir fanden eine Park-Gelegenheit – ohne Kostenpflicht. Wir schlenderten mal eben zur Jugendherberge, teilten mit, dass wir – wie per Internet bestellt – schon angekommen waren – eben aber bis 15:00 noch warten durften, um einzuziehen.
Also ging’s in die Stadt.

Spatz hatte - sie war früher schon mal da gewesen – sich etwas Wissen angelesen. Doch dieses Mal besuchten wir das Rund der Kirchen – nicht gerade wenige.

Wir fingen an zu vergleichen mit den Stadteindrücken von Paderborn, Mainz, Halle, Erfurt, Regensburg, München und Berlin, die wir in den fünf Jahren, die wir nun zusammen gehen, ganz nahe bei einander wohnen, für uns eroberten. Und wir freuen uns über die Fotos, die wir eingefangen haben.

Ich muss meine Geschichtsbücher hervor holen – das jetzt so Erlebte ist doch viel mehr als das frühere Auswendiglernen der Geschichtsdaten. Kein Zwang mehr zum Pauken – einfach nur Sehen, Hören und Lesen.

West – Ost – West, Magdeburger Börde nur durchfahren! Jetzt waren wir da eingedrungen. Wir haben noch genug zu tun, unser Heimatland, seine Geschichte, seine Menschen voll zu verstehen und zu erleben.