Vom Ibental zur Wallfahrtskirche Maria Lindenberg (St. Peter/Schwarzwald)

Autor: ehemaliges Mitglied



Es gibt auch im November ein paar sonnige Tage zum Wandern. Nach einem nebeligen Wochenende dann am Montag, 18. November, schon am Vormittag: strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Ideales Wetter für einen langen Nachmittagsspaziergang. Wir wanderten vom Gallishof in Unteribental-Obertal zur Wallfahrtskirche Maria Lindenberg in St. Peter, einem beliebten Ausflugsziel, welches das ganze Jahr über viele Einheimische und Touristen anzieht. Maria Lindenberg ist eine schlichte Wallfahrtskirche aus dem 19. Jahrhundert, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Doch dazu später. Das Bild rechts zeigt das Gnadenbild der Muttergottes mit dem Jesuskind über dem Hochaltar.

Vom Wanderparkplatz am Gallishof ging es auf dem Jakobusweg Himmelreich an einem Südhang in Serpentinen steil bergauf. Anfangs waren wir zu Viert unterwegs, zwei Katzen vom Gallishof begleiteten uns. Sie hatten auf dem Parkplatz ein paar "Streicheleinheiten" von uns bekommen und waren wohl der Meinung, das sei nicht genug gewesen. Es war nicht leicht, sie zur Umkehr zu bewegen. Erst als uns Spaziergänger entgegenkamen, die Richtung Tal unterwegs waren, entschlossen sie sich, mit ihnen zurück zu gehen.

Unteribental(Helga49)


Am linken Wegrand eine kleine "Christbaumplantage". Einige Bäumchen waren schon mit blauen Bändern markiert. Sie werden die Weihnachtstage wohl in Wohnzimmern in dieser Gegend verbringen und dann im Januar entsorgt werden. Schade!

Unteribental(Helga49)


Wir kommen vorbei an zwei alten Lindenbäumen, zwischen denen ein altes Steinkreuz steht, mit dem Spruch "Was will das Kreuz, das hier am Wege steht, es will dem Wanderer, der vorübergeht, das große Wort des Trostes sagen, der Herr hat unsere Schuld getragen."

Unteribental(Helga49)


zur Marienquelle (Frauenbrunnen).

Unteribental(Helga49)


Diese Quelle heißt FRAUENBRUNNEN, weil hier um 1500 MARIA dem Hirtenbuben des Gallibauern Pantaleon Mayer erschienen ist und sagte: "Gehe hin und sage deinem Meister, es sei mein Wille, daß er mir eine Kapelle erbaue". Daraufhin ist auf dem Lindenberg die erste Kapelle erbaut worden. So steht es auf der Gedenktafel geschrieben.

Hier beginnt auch der Kreuzweg - vom Frauenbrunnen zum Wallfahrtsplatz - mit 14 Stationen. Dieser Stationenweg wurde 1983 gestiftet und von Sepp Jacob, dem Leiter der Münsterbauhüttte Freiburg geschaffen. Hier die 1. Station, die anderen könnt Ihr in der angehängten Fotostory sehen.

Unteribental(Helga49)


Gegen 16.15 Uhr erreichten wir das Ziel unserer Wanderung, die Wallfahrtskirche Maria Lindenberg, hoch über dem Ibental auf 720 Metern Höhe gelegen.

Unteribental(Helga49)


Hier ein kurzer Überblick über die Geschichte:
Nach der Marienerscheinung um 1500 (siehe Frauenbrunnen) ließ der Gallibauer Pantaleon Mayer die erste Holzkapelle auf dem Lindenberg errichten, die später durch einen Steinbau ersetzt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kapelle beraubt und zerstört. 1760/61 wird eine neue Kirche auf dem Lindenberg gebaut. Als 25 Jahre später sämtliche Wallfahrten als "Verfinsterung des Geistes" verboten wurden, wird die Kirche abgetragen und 1788 als Pfarrkirche in Eschbach wieder aufgebaut. Erst 1803 erhielten die Ibentäler Bauern die Erlaubnis zum Wiederaufbau. Die heutige Lindenbergkapelle stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, wurde 1977/78 umfassend erneuert und am 8. September 1978 wieder eröffnet. (Aus einem Artikel der Badischen Zeitung vom 31.8.2008)

Für den Weg hatten wir über eine Stunde gebraucht - wegen der "Fotohalte" und um die herrlichen Ausblicke auf die umliegenden, zum Teil schon mit Schnee bedeckten Berge und die Täler zu genießen.

Unteribental(Helga49)


Nach der Besichtigung der Kirche und des Wallfahrtsplatzes machten wir uns gegen 17.00 Uhr auf den Rückweg, vorher nocheinmal ein Blick auf die umliegenden Berge im Abendlicht.

Unteribental(Helga49)


Bergabwärts ging es dann etwas schneller. Es wurde auch langsam dunkel.

Unteribental(Helga49)


Kurz nach 17.30 Uhr kamen wir zurück am Gallishof. Da wartete schon die Katze auf uns und wollte mit ins Auto einsteigen. Ich hätte sie gerne mitgenommen, aber ein Leben auf dem Bauernhof ist sicher interessanter als das einer "Wohnungskatze". Jetzt ist sie verstimmt.

Unteribental(Helga49)


Helga49

Die Fotostory
zu unserer Wanderung

Infos zum Lindenberg

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