Verwunschene Gedanken XXI.
Ein grausamer Tag
Oradour sur Glane
Ein Tag des Gedenkens. Ein Tag der Schande, vergessen im Bewusstsein der deutschen Menschen. Ein Tag, den man besser nicht wieder erwecken sollte. Oder doch?
10.Juni 1944, die Résistance, die französische Widerstandsbewegung im besetzten Frankreich, entführt einen Offizier der SS. Das SS-Regiment »Der Führer« trifft daraufhin eine folgenschwere Entscheidung.
Gegen Mittag erscheinen die SS-Soldaten in dem kleinen französischen Ort und beginnen ihr grausames Vergeltungswerk! Die gesamten Einwohner des Ortes werden aus den Häusern geholt und auf dem Marktplatz zusammengetrieben! Alle Frauen und Kinder werden dann in der Ortskirche eingesperrt; die Männer werden in fünf Gruppen aufgeteilt, in verschiedene Scheunen geführt und dort mit Maschinengewehren niedergemetzelt!
In einer mehrstündigen Aktion brennen die SS-Angehörigen anschließend das ganze Dorf nieder. Gegen 17.00 Uhr dringen sie dann in die Kirche ein und stellen ein »Erstickungsgerät« auf. Zusätzlich feuern sie durch Türen und Fenster auf die Frauen und Kinder, die versuchen dem Erstickungstod durch Flucht zu entkommen.
Nach einiger Zeit betreten sie nochmals das Kirchengebäude, um die letzten Überlebenden zu erschießen und anschließend die Kirche niederzubrennen!
Obwohl die Deutschen am Tage danach versuchen, die Reste ihrer zum Teil lebendig verbrannten Opfer zu verscharren, wird dieses Massaker bald bekannt und schürt - mit Recht - den Hass vieler Franzosen auf die deutschen Besatzer und auch auf eine große Anzahl von französischen Kollaborateure.
642 alte und junge Menschen fanden den grausamen Tod, nur 6 Männer und eine Frau überlebten dieses unvorstellbare Grauen.
Die Dichterin Mascha Kaléko schrieb einmal:
"Den eigenen Tod, den stirbt man nur;
doch mit dem Tod der anderen muss man leben."
Und wer heute sagt, "es müsse auch mal Schluss sein, nach so langer Zeit", muss wissen:
Fragen und Bilder wie diese verjähren nicht!
©by H.C.G.Lux
Kommentare (3)
Aber sie wiederholen sie sich weltweit so und ähnlich immer wieder… in Syrien… Afghanistan… Jemen…. Bangladesch… Afrika… und nun auch in der Ukraine…
Es stockt einem das Herz und jegliches Wort.
Stimmlos: Syrdal
Einer meiner Nachbarn war als SS-Mann an dem Massaker beteiligt und hat eine lange Gefängnisstrafe absitzen müssen. Man konnte danach nicht mit ihm darüber sprechen, aber seine Grundeinstellung hatte sich nicht geändert. Ursprünglich war er zum Tode verurteilt, und seine Mutter starb an einem Herzinfarkt, als sie die Nachricht vernahm.
Deine Worte:
Fragen und Bilder wie diese verjähren nicht!
Du hast Recht, lieber Pan
und das dürfen sie niemals,
danke für die Erinnerung.
Luzie