UNSERE SCHNELLLEBIGE ZEIT


Der Bus fuhr in die Haltestelle des Busses rein. Dort
standen mehrere Personen. Die in den Bus einsteigen
wollten. Toni stieg in den Bus ein. Der Bus war voll. Es
gab ein Gerangel, ein Geschiebe und ein Geschubse.
Eine Rücksichtnahme gab es nicht. Jeder suchte einen
Sitzplatz oder stand einfach rum. Es war nur ein
Gehetze. Jeder dachte nur an sich. Wie komme ich
pünktlich zur Arbeit? Mein Boss interessiert sich nur
dafür, dass er pünktlich erscheine. Der Bus fährt
ruckartig vor und bremst, hält an, es gibt ein Geschiebe,
ein Gedrängel. Die eine Person tritt die andere Person
auf die Füße. Aua, Aua ... Es gab ein durcheinander.
Jeder schimpfte auf den Busfahrer. Wo hat der Bus-
fahrer seinen Führerschein gemacht? Hat der Bus-
fahrer kein Gefühl, muss er so wild bremsen? Hat er kei-
ne Augen im Kopf? So blind kann man nicht sein. Oder
hat der Mann seinen Führerschein im Lotto gewonnen?
Man weiß es nicht.

Heute steigt Toni in den Bus ein und hatte Glück, er
fand auf Anhieb einen Sitzplatz. Es war die große Aus-
nahme. Der eine steht auf und der andere setzt sich dort
hin. Man rotiert. So manches Mal hat man Pech und
findet keinen Sitzplatz. Obwohl man ein körperliches 
Gebrechen hat. Was man nicht auf Anhieb nicht sehen
kann. Die Menschen kennen nur ihren eigenen Egois-
mus. Die Menschen wollen ein Gebrechen eines einzel-
nen Mannes nicht akzeptieren. Gerade wenn man diese
Beeinträchtigung nicht feststellen kann. Manches Mal
setzen sich Menschen über Gesetze der Mitmenschlich-
keit hinweg. Es ist die rohe Gewalt dieser Menschen.
Weil sich Menschen nicht in andere Menschen hineinver-
setzen können.

Wenn Toni über sein Handicap redet, denken die Leute
nur, der spinnt doch. Der hat doch nichts, der ist nur 
aggressiv. Man hat doch nur etwas, wenn man ein Ge-
brechen sehen kann. Wenn man es nicht sehen kann, ist
es eine "Psychische Krankheit". Alles, was man nicht
erklären kann, ist eine Psychose. Toni hat keine Psychose.
Die Leute wollen Toni nur krank reden. Da man es nicht
sehen kann. Darum ist es nicht so schlimm.

Die Menschen nehmen keine Rücksicht auf Toni. Er gilt 
als völlig gesunder Mann. Keiner nimmt Rücksicht auf
seine Lähmung. Man stellt die Lähmung nicht fest. Alles
was man nicht sieht, existiert nicht in den Köpfen der
Menschen. Obwohl Toni einen Ausweis wegen seiner
Beeinträchtigung hat, keiner nimmt dieses Handicap war. 
Was die Menschen verkehrt sehen oder einschätzen.
Deshalb wird Toni gestoßen und er stößt wieder zurück.
Aus diesem Grunde wird Toni als Gewalttäter gesehen.
Obwohl Toni nur eine Verlangsamung hat, die keiner
kennt. Er reagiert nur verspätet. Sein Problem ist nur, er
ist zu groß und zu kräftig und erzeugt Eindruck. Die Leute
meinen: "Er ist einfach zu blöde." Zu den Menschen passt
Toni nicht. Darum wird Toni aus der Gemeinschaft ausge-
stoßen. Dieser Mensch passt nicht zu uns. Die Menschen
fragen sich: "Was ist mit diesem Menschen los? - Warum
ist dieser Mann so aggressiv?"

"Ist der Mann krank?" - NEIN - Toni ist anders. Ist sehr
direkt. Braucht einfach länger. Nur den Menschen fehlt die
Geduld. Deshalb wird dieser Mensch ausgegrenzt. Man
sagt: "Diese Mensch passt nicht zu uns, da er längere
Zeit braucht. Wir leben einfach in einer zu schnelllebigen
Zeit. Wo keiner Rücksicht auf den anderen nimmt.

Neustrelitz, 22.10.2022             Bernhard van der Weiden














 









 


Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige