Unerwartetes
Ich bin z.Zt. viel unterwegs, deshalb gibt es auch viel zu erzählen.
Manches passiert ganz unerwartet und ist es wert erzählt zu werden.
Es war ein wunderschöner Sommertag, als ich mich auf den Weg machte, um meine Freundin zu besuchen. Als Besitzerin eines Deutschlandtickets nahm ich für die Reise natürlich Bus und Bahn. Die Hinfahrt verlief reibungslos und ich freute mich auf den Tag der vor mir lag.
Am Ziel angekommen, wurde ich herzlich von meiner Freundin begrüßt. Wir verbrachten einen herrlichen Tag zusammen – spazierten durch den Park, besuchten ein gemütliches Café und hatten viel zu erzählen..
Am frühen Abend machte ich mich auf den Rückweg. Der Zug den ich mir rausgesucht hatte fiel aus, Wenn ich ein bisschen flotter gehen würde, bekam ich vielleicht noch den Zug davor. Glück gehabt, dieser fuhr mit etwas Verspätung ein und ich konnte einsteigen.
Beim ersten Halt begann dann das Chaos. Die Ansage im Zug lautete technischer Defekt, bitte alle aussteigen. Die Anzeigetafel blinkte hektisch, und die Lautsprecherdurchsagen kündigten Zugausfälle und Verspätungen an. Noch blieb ich optimistisch und suchte nach alternativen Verbindungen, aber bald war klar, dass dies keine leichte Rückreise werden würde.
Da stand ich nun auf dem Bahnsteig, um mich herum bemerkte ich die ebenso frustrierten Gesichter meiner Mitreisenden. Ein Mann, der neben mir gesessen hatte und mit dem ich schon einige Worte gewechselt hatte seufzte tief und griff zu seinem Handy. Er wählte eine Nummer und sprach in das Telefon: "Liebling, der Zug ist kaputt. Kannst du mich und vielleicht noch ein paar andere abholen?" Nachdem er das Gespräch beendet hatte, wandte er sich an mich und bot an: "Meine Frau kommt uns holen. Wenn Sie möchten, können Sie mitfahren."
Ich konnte mein Glück kaum fassen und nahm das Angebot dankend an. Es fanden sich noch zwei weitere gestrandete Fahrgäste die das gleiche Ziel wie wir hatten und wurden eingeladen mitzufahren.
Bald darauf kam die Frau des netten Mannes mit einem großen Auto und einem freundlichen Lächeln. Wir stiegen ein, und die Heimreise ging weiter – diesmal auf der Straße.
Während der Fahrt unterhielten wir uns angeregt über die kuriosen Ereignisse des Tages. Es stellte sich heraus, dass auch die anderen Mitfahrer froh waren auf so nette Hilfe gestoßen zu sein. Einer war auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäftstermin, eine andere zu einem Familienfest. Trotz der misslichen Lage herrschte eine gute Stimmung im Auto.
Schließlich erreichten wir unser Ziel. Ich bedankte mich herzlich bei meinen Rettern und verabschiedete mich von den neuen Bekanntschaften. Trotz der chaotischen Rückreise war ich froh, dass alles so glimpflich ausgegangen war. Der Tag hatte gezeigt, dass selbst in schwierigen Situationen nette Menschen und ein wenig Glück den Unterschied machen können.
Mit einem zufriedenen Lächeln machte ich mich auf den letzten Weg nach Hause und dachte daran
welches gutes Ende dieser Ausflug genommen hatte.
ulpo072024
Kommentare (4)
@Globetrotter
...solche spontanen Entscheidungen lassen daran glauben, daß Hilfsbereitschaft doch kein Fremdwort ist.
Danke liebe Gisela für Deinen Beitrag.
Liebe Grüße
ulpo/Ulla
Liebe Ulpo, diese Zug-fahrt ist wirklich lesenswert, denn der so "rettende" Fahrdienst ist nicht selbstverständlich und muss publik gemacht werden....es stärkt auch die Hoffnung auf nette Menschen, die doch noch unter uns weilen und auch "mitmenschlich" handeln....
Danke fürs Teilen, ich habe es mit Freude gelesen,
herzlichst Renate-ladybird
In meinem Umfeld gibt mehrere Leuten denen, ein solches "Bahn-Dilemma" passiert ist., jedoch leider nicht mit "happy end", so wie Du...
@ladybird
Liebe ladybird/Renate,
es ist wirklich so geschehen und ich bin immer noch ganz begeistert über so viel Hilfsbereitschaft, schließlich ist das nicht sellbstverständlich.
'Es soll tatsächlich Mut machen und ans überlegen bringen ob man nicht manchmal über seinen eigenen Schatten springen sollte...
Danke fürs lesen und kommentieren,
ein wunderschönes Wochenende
und liebe Grüße, Ulla
Liebe Ulla,
etwas Ähnliches ist uns vor einigen Wochen auch passiert. Mein Mann und ich gingen zu unserem geparkten Auto. Davor stand ein Ehepaar in unserem Alter, die gemeinsam versuchten den platten Reifen eines E-Bikes aufzupumpen. Was nicht gelang.
Mein Mann klappte dann kurzerhand die Rücksitze unseres Autos zurück und lud das E-Bike mitsamt Frau ein, und fuhr sie zu ihrem km weit entfernten Campingplatz.
Ich ging derweil Richtung Heimat und wurde kurze Zeit später wieder eingesammelt.
Das war unsere gute Tat am Sonntag
Liebe Grüsse
globetrotter