ÜBERRASCHUNG!
ÜBERRASCHUNG!
ZACK!!! Ausgerechnet mitten im zweiten Teil des TV-Dramas starrte ich gestern Abend plötzlich auf einen schwarzen Bildschirm. Als wenn eine höhere Macht bestimmen würde, dass ich wohl für einen Samstag bereits genug bewegte Bilder vor dem Fernseher konsumiert hätte. Zusätzlich saß ich auch noch bei rabenschwarzer Dunkelheit ziemlich dumm auf meinem Sofa. Ja, was war das denn jetzt?
Doch bei einem Blick aus dem Fenster konnte ich auch nicht viel mehr sehen, denn in der kompletten Straße gab es keine Lichter mehr. Alles war stockduster. Vielleicht eine neue erzieherische Sparmaßnahme des städtischen Stromanbieters? Oder ein hinterhältiger Sabotageakt? Wer weiß...
Doch zuerst hieß es einfach mal Ruhe bewahren, um dann zu überlegen, ob in der Wohnung überhaupt irgendwelche stromfreien Lichtquellen vorhanden waren. Na, die Taschenlampe natürlich! Sie lag griffbereit im mittleren Fach des Bücherregals. Ich arbeite mich vorsichtig und tastend durch zwei Räume, bis ich sie fand. Jawohl, war noch da. Trotzdem Fehlanzeige, denn ihr Batteriesatz war leer. Na, prima!
Doch dann fiel mir zum Glück noch die kleine Tischlampe ein, die ich mir mal extra für Notfälle gekauft hatte. Eine wirklich gute Investition, denn sie funktionierte tatsächlich auf Anhieb. Und sie spendete mir wenigstens etwas Licht, und so konnte ich dann mit ihrer Hilfe endlich die Reservebatterien in die Taschenlampe einlegen.
Gegenüber tauchten die hellen Lichtkegel von Taschenlampen an den Fenstern auf, deren Besitzer im Moment sicher genauso ratlos waren wie ich, und die wohl irgend eine Antwort draußen auf der leeren Straße suchten. Doch diese gab natürlich keinerlei Erklärungen ab.
Auf dem Küchentisch baute ich dann alle meine kostbaren Lichtquellen, mehrere Windlicht-Kerzen die ich noch zusätzlich fand, schön nebeneinander auf. Es sah zwar sofort recht gemütlich aus, doch Romantik hin-Romantik her, zum Buchlesen oder für das Lösen eines Rätselhefts war es trotzdem nicht so das Richtige.
Mein Blick fiel dankbar auf das beleuchtete Display meines Tablets. Ein kleiner Rettungsanker? Jetzt könnte ich wenigstens mal schnell in die Stadtnachrichten schauen, um die Ursache des Stromausfalles zu ergründen, überlegte ich kurz. Doch der dortige Hinweis „Sie haben keinen Internet-Anschluss“ war schon ziemlich ernüchternd, denn der brauchte ja schließlich auch seine Stromquelle.
Langsam wurde mir so richtig bewusst, wie wichtig ein intaktes Stromnetz für die Bewältigung unseres Alltagsablaufs ist, und wie abhängig wir doch davon sind.
Wie haben unsere Vorfahren das nur früher so ganz stromlos ertragen und trotzdem ihr Leben gemeistert? Sind sie vielleicht, vor lauter Frust, bei Einbruch der Dunkelheit immer gleich zu Bett gegangen?
Während ich noch grübelnd meine flackernde Kerzengalerie anstarrte, meldete sich der zarte Piepston des Routers bei mir, denn es war das Signal seiner Arbeitsaufnahme. Nach einer gefühlten Ewigkeit war der Strom wieder da. Welch eine Freude!
Na dann, willkommen zurück in der Gegenwart.😊
Rosi65
Titelbild von pixabay.de
Kommentare (13)
Liebe Korima,
Deine Erzählung, die am Anfang mit dem gemeinschaftlichen Dialog, der Völkerverständigung und der Friedensfoerderung so schön begann, scheiterte leider an dem Hass und der Intoleranz anderer.
Diese schreckliche Dunkelheit, die jetzt den gesamten Weltfrieden betroffen hat, wird wohl nur sehr schwer zu beheben sein.
Viele Grüße
Rosi65
Es ist besser,
ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“
-Konfuzius-
Danke an Herrn Konfuzius für dieses wunderbare Zitat, denn es passt zufällig, sogar in doppelter Hinsicht, gut zu meiner Erlebnisgeschichte.
Und natürlich auch vielen Dank allen 💖chen-Spendern, sowie den fleißigen Schreibern für ihre Antwort-Kommentare.🌺
Herzliche Grüße
Rosi65
liebe rosi,
wir stellen uns das ganz schwierig vor, mal ohne strom zu sein. man hatte uns im heim empfohlen eine taschenlampe zu kaufen, was wir auch taten und noch dazu eine sehr helle. was dann alles nicht funktioniert, wenn der strom ausfällt merkt man wohl erst, wenn es wirklich passiert. wir können dunkelheit gar nicht ertragen und die vorstellung, im dunkeln zu liegen, jagt uns einen schauer über den rücken. wir haben gemerkt, dass unsere taschenlampe nicht in unserer reichweite steht und werden es zügig ändern.
wir danken dir sehr für diesen blog, der uns zum nachdenken und handeln gebracht hat. übrigens kerzen dürfen wir im heim nicht anzünden.
💚lichst
taralenja und familie
Liebe Taralenja und Familie,🌼
es freut mich wirklich sehr, dass ihr meine kleine Geschichte gelesen habt.
Eine Taschenlampe griffbereit zu haben ist natürlich genau das Richtige, falls der Strom plötzlich ausfällt, denn das passiert ja immer ohne Voranmeldung.
Allerdings darf man dabei nicht vergessen, so wie ich, auch mal die Batterien zu erneuern.
Deshalb habe ich mir heute auch gleich neue Batterien gekauft. Besonders schön, sie waren gerade bei Netto im Angebot.👍
Offenes Licht, also Kerzen, sind übrigens in allen öffentlichen Gebäuden aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Das macht eure Heimleitung also vollkommen richtig.
Wünsche Euch noch einen schönen Abend.
Herzliche Grüße
Rosi65
Liebe Rosi,
solche Überraschungen liebe ich überhaupt nicht.....ich beruhige mich dann erst ein bißchen, wenn ich merke, dass ich nicht alleine im Dunklen sitze...die Hoffnung wächst dann, wenn dieser Stromausfall unseren ganzen Block betrifft, denn die Stromanbieter sind meistens schnellsten an der Reparatur tätig....das sage ich mit großem Lob👍
Die ganze Katastrophe eines längeren Stromausfalles will ich mir erst garnicht vorstellen ....
für den nächsten, eventuellen Stromausfall :
darfst Du dich bitte bedienen....
herzlichst ladybird....
Liebe Renate, was für ein nettes Angebot! Wer könnte das schon ausschlagen?
"Kann ich dann bitte eine von den gelbe Kerzen haben? Die gefallen mir besonders gut, weil sie so schön kess und fröhlich aussehen.
Herzlichen Dank!"💚
Bei uns war auch der ganze Block vom Stromausfall betroffen. Das habe ich aber erst später von meinem Balkon aus gesehen, weil der zur anderen Hausseite liegt. Doch beim Anblick meiner neuen Solarlämpchen, die ich mir zur frischen Herbstbepflanzung mal geleistet habe, war ich richtig stolz, denn mein beleuchteter Balkon war für den Moment tatsächlich der einzige Lichtblick weit und breit.😊
Danke für Deine Antwort. Hab mich gefreut.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65 und weil Du dich so gefreut hast, schicke ich Dir Nachschub,
aber bitte nicht alle Gelben nehmen....dann fehlen sie in dieser Farb-galerie...
Nur eine Stunde lang ohne Strom, liebe Rosi, und schon wird man total unruhig. Das ist so, obwohl die Elektrizität eine verhältnimäßig neue Erfindung ist. Man dachte schon früher mit Angst daran, die Pandemie machte den schlimmen Gedanken noch deutlicher, und bei den Kriegen jetzt auch noch... Was könnte es mal geben - kein Banking, kein Internet überhaupt? Dunkle Straßen, kalte Wohnungen, viele auch ohne Leitungswasser? Hoffen wir, dass es nie passiert. Ein Lämpchen immer da, paar Kerzen (als der Krieg in der Ukraine ausbrach, habe ich einen ganz großen Vorrat davon gesammelt, ebenso von Reinigungsmitteln). Streichhölzer (Feuerzeug) und Batterien, eine Summe Bargeld. Warme Plüschdecken. Furchtbar, möge man das doch nicht brauchen. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Liebe Christine,
viele Annehmlichkeiten sind in unserem Leben ja zu einer große Selbstverständlichkeit geworden. Doch spätestens dann, wenn etwas fehlt, weiß man es wohl erst richtig zu schätzen.
Dabei darf ich gar nicht an die armen Menschen denken, die ihre Grundbedürfnisse nach Nahrung, Wärme, Sicherheit und Zukunftsperspektive nicht erfüllen können, weil sie durch einen Krieg massiv daran gehindert werden. Auch wenn von ihrer Not in den Nachrichten berichtet wird, und wir dabei Mitleid und Anteilnahme empfinden, kann man es nur teilweise wirklich nachvollziehen, weil man die gesamte Bandbreite des Elends zum Glück selber nie kennen gelernt hat.
In der Hoffnung, dass es so bleibt
sende ich Dir viele Grüße
Rosi65
ja liebe Rosi
das zeig uns wie abhängig
wir von so vielen dingen geworden sind
aber auch,
dass wir irgendwo in der wohnung
die allernotwendigsten dinge dann evtl doch finden.
in jedem fall
um dann ins bett zu gehen
hätte die taschenlampe gereicht
und wenn ich weit zurückdenke
ich habe mit der taschenlampe unter der bettdecke
trotz verbot gelesen
einen lieben gruß
hade
Stell Dir vor, lieber Hade, dieser Stromausfall währte nur eine Stunde. Natürlich hatte ich dabei die kleine Hoffnung, die Störung wäre schon nach einigen Minuten behoben, weil ich doch den Film so gerne zu Ende sehen wollte.
Dank Dir schön für Deine Zeilen.
Viele Grüße
Rosi65
Überraschende Dunkelheit kann unterschiedlichste Wirkungen hervorrufen: Ich zitiere eine Journalistin, die unsere Reise zum internationalen Friedensfest in Israel begleitet hatte: "Plötzlich ist der Strom weg. Pastor Manasa Kolivuso aus Fidschi spricht in der Laubhüttenfest-Eröffnungsnacht gerade über Lobpreis - "die wichtigste Aufgabe eines Christen". Da plötzlich: Kein Ton mehr, kein Scheinwerfer." " Wir stehen im Dunkeln. Ein Horror-Szenario für Großveranstaltungen. Eigentlich. Doch dann beginnt der spontane Lobpreis. Erst leise, dann immer lauter. Die Menschen erheben sich von ihren Stühlen, singen und beten in die Dunkelheit hinein den Gott Israels an. Stimmen aus dem Iran und aus Israel vereinen sich, aus Russland und der Ukraine, aus Nordkorea und Südkorea."
Für mich war das eine unglaublich beglückende und friedliche, nächtliche Großveranstaltung, verbunden mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in der Welt.
Israel lieferte dem Gazastreifen kostenlosen Strom. Und dann, unglaublich, unfassbar für mich: Es musste diese Einspeisung unterbrochen werden. Warum? Diese "Elektrizität ermöglicht es der Hamas, militärische Kommandozentralen zu betreiben und Batterien für tödliche Drohnen aufzuladen, die für Angriffe auf israelische Bürger eingesetzt werden".Dieser Mond schien zuhause hier in Deutschland.