Straßenbahn - Tram - Elektrische


Da gibt es unter uns im SeniorenTreff eine Dame da in KMS = Chemnitz, die mir mit ihrem zweiten, gerade erschienenen Buch etwas angekratzt hat, das neben meiner Liebe zu allem, was auf Schienen rollt, einen Zwang auferlegt hat, die Kamera nicht nur auf Gulli-Deckel zu richten, sondern auf Straßenbahnen weit und breit. Nun, lest das Buch von Honnecker’s Straßenbahnführerin.

Wir schauen jetzt jeder Tram oder Elektrischen, also jeder Straßenbahn nach. Heih, jetzt haben wir wieder welche mit nach Hause gebracht, eben als Fotos. Im Stand oder im „Vorbeirauschen“ eingefangen.

Wie schön sind diese kleinen und großen Monster heute angemalt, mal in den Farben der Gesellschaft, für die sie rollen, mal völlig mit Reklame dekoriert.

Hier im Osten finden wir noch viele Bahnen der Baureihe Tatra, also aus dem Nachbarland. Doch so nach und nach kommen Gliederzüge auf’s Gleis, die aussehen wie ein Lindwurm.

Von Stadt zu Stadt ändert sich die Spurweite der Bahnen. Und so sind die Wagenkästen dann auch so und so breit. Die zu befahrenden Kurven zwingen dann die Konstrukteure zu bestimmten Eingrenzungen. Du kannst beim Observieren einer Stadt alle Umwelt vergessen, kannst doch einfach mal nur den Blick der Straßenbahn zuwenden.

Und schau mal nach oben auf’s Dach zum Stromabnehmer. Auch da sind Unterschiede zu finden. Und folgen deine Augen dem Fahrdraht und seiner Aufhängung, dann gibt es wieder reichliches zu studieren. Was meinste, was die Kölner, als ihre Straßenbahn noch nicht zur U-Bahn geworden war, in der Karnevalszeit (Rosenmontag!) mit dem Fahrdraht machten? Sie hängten alles viel höher auf, damit das Kölner Dreigestirn sich auf dem Prunkwagen nicht in der Oberleitung verhedderte.

Straßenbahn in Bonn. Damals in den Fünfzigerjahren, als ich noch mit Aktentasche und Koffer von Kunde zu Kunde mit der Tram fuhr stellte ich meinen Ballast vorne neben dem Fahrer direkt an der Tür ab. Jedes Mal, wenn mal wieder eine Weiche sich nicht umgelegt hatte, habe ich den „Zahnstocher“ genommen, bin abgesprungen und vor zur Weichenzunge gelaufen und den Zahnstocher angelegt. Nur eines musste man bei Regen beachten: dann kam schwapp das Wasser herausgeschossen (das konnte den Berlinern in früherer Zeit nicht passieren: da war der Zahnstocher so lang, dass der Fahrer vom Führerstandfenster aus die Zunge umlegen konnte).

Manches Mal muss man zwei Stufen hochklettern, um in den Wagen zu gelangen. Bei den Niederflurwagen ist das nicht so hoch, so dass wir Oldies mit Gehhilfen leichter zusteigen können.

Manche Tram-Wagen haben nur auf der rechten Seite Einstiege. Die brauchen dann am Streckenende eine Wendeschleife. Sonst haben sie auf beiden Seiten Einstiege, womit dann der Triebzugführer seinen Führerstand von vorne nach hinten wechseln muss.

Nun ist aber genug von der Elektrischen gefaselt. „Vorsicht! Der Wagen ist besetzt!“ (eben nur in München auf der Linie acht!).
ortwin

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Kommentare (1)

Traute Da hast Du mich aber genau ins Herz getroffen. Fast mein ganzes Arbeitsleben bei der Tram, das prägt. Auch als ich dann in der Verwaltung war, ich hätte blindlings jeden Wagen fahren können.
Die aller Ältesten waren die Siemens Schuckert Wagen. Da musste der Fahrer noch im stehen fahren, es gab keinen Sitz. Es gab kein Schaltrad, das man bequem die Fahrstufen schalten konnte, es gab eine Kurbel links zum Fahren und rechts zum Bremsen.dann gab es ein Pedal zum Klingel und eine Pedal zum Sand auf die Schienen streuen, damit es stumpfer wird und die Haftreibung zwischen Stahlrad und Stahlschiene besser wird.
Ja diese alten Wagen holten wir raus wenn die Neuen im Winter versagten, dann machten sie das Rennen.
Wir fuhren mit 600Volt Gleichstrom, das bedeutete die Motoren(2mal 40 KW) konnten sofort voll belastet werden, im Gegensatz zu den Wechselstrommotoren, die mussten langsam auf Last und Geschwindigkeit gebracht werden.
Der Stromabnehmer ist ein breites Kohlestück, damit es bei Kurven, den Kontakt mit dem Fahrdraht nicht verliert.
Einmal hatte ich was gut gemacht und da kam die Wochenpost und machte einen Artikel und ein Foto. Ich war Rangierleiter im Reparaturdepot und vom Wolkenbruch pitsche-naß. Dann wollten sie mich unbedingt mit dem ältesten Modell fotografieren.
Da hast Du das Bild, mit lieben Grüßen für Dich und den Spatz, Traute
Traute2012(Traute)


Traute2012(Traute)


Traute2012(Traute)


Die neue Tatra kam in den 70gern. Wenn ein LKW im Weg war,sah die Bahn so aus, oder schlimmer....

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