Schraps hat den Hut verloren
Schraps hat den Hut verloren
oder welche Auswirkungen ein Huttausch anno 1865 hatte
Das Kinderspiel „Schraps hat den Hut verloren“ feierte erst dieser Tage in einer Kolumne zu Dynamo Dresden wieder eine fröhliche Auferstehung. Der Kommentator schrieb angesichts der Misserfolge der Dresdener Fußballer „Alle Kontrahenten konnten mit Dynamo Schraps hat den Hut verloren spielen.“ Es ist erstaunlich, dass ein um 1820 in Berlin entstandenes Wort für etwas Nutzloses oder etwas Sinnloses tun, noch heute benutzt wird, obwohl die Wenigsten etwas zur Herkunft wissen. Das Wort Schraps bedeutete im Handwerk ursprünglich „kratzen, schaben, scheuern“. Und da bei einem solchen Vorgang das Abgekratzte als nutzloses Etwas weggeworfen wird ist die Wortbildung zu Schraps erklärt. Das Kinderspiel entstand in der frühen Turnbewegung als Bewegungsspiel, denn der Schraps wird ja hin und her herschickt, ohne zunächst von diesem Vorgang erlöst zu werden.
Etwas Ähnliches muss sich in der Zeit nach Ostern 1865 im Cunnersdorfer Gasthof, besser bekannt unter seinem letzten Namen „Fuchsbau“ in Ottendorf/Okrilla, ereignet haben. Eine Annonce in der Radeberger Zeitung „Das Echo“ sprach von einem Vertauschen des Hutes anlässlich des Osterkonzerts im Gasthof. Doch es ging in erster Linie nicht um den Vertauschten im eigentlichen Sinn. Der Stammtisch um Gastwirt Botta hatte gewettet, ob erstens der Gastwirt eine Annonce schaltet und ob zweitens der Besitzer, ein gewisser Friedrich Großmann, den Hut wiederbekäme. Die Wetteinlösung war in beiden Fällen eine Flasche Schnaps.
Die Annonce wurde geschaltet und der Besitzer des falschen Hutes erschien im Gasthof. Soweit, so gut, wenn nicht die Stammtischgesellschaft auf den Gedanken kam, man müsste ähnlich wie beim Auffinden eines Hundes, Gebühren verlangen. Und so holte man den Hut nicht hervor, sondern diskutierte mit dem Erschienenen. Man habe schließlich Obacht geben müssen, dass der Hut nicht verloren ginge. Der Hut hätte auf dem Haken gesteckt, kein anderer hätte seinen nun dorthin hängen können und so weiter und sofort. Dem Herrn platzte schließlich der Kragen. „Nun geben sie mir endlich den Hut heraus!“ forderte er energisch.
„Da sie nicht auf unsere Bedingungen eingehen wollen, müssen wir ihnen mitteilen, dass sich ihr Hut im Gasthof in Okrilla befindet. Den Hut, der ihnen nicht gehört, den lassen sie aber besser hier, sonst gibt es eine Anzeige wegen Fundunterschlagung!“ Eine Strafe wollte er nicht und ließ er den Hut da. Wo er tatsächlich zu seinem Hut kam, ist nicht eindeutig bekannt. Es wurde immer so erzählt, dass er noch an die verschiedensten Orte geschickt worden wäre. Andere meinten, dass wurde nur inszeniert, damit August Hermann Beyer, so hieß der andere, mal „von seiner Alten wegkommt und in die Kneipe gehen kann:“ Sei es wie es sei, auf jeden Fall hatte es etwas von „Schraps hat den Hut verloren an sich“.
haweger
oder welche Auswirkungen ein Huttausch anno 1865 hatte
Das Kinderspiel „Schraps hat den Hut verloren“ feierte erst dieser Tage in einer Kolumne zu Dynamo Dresden wieder eine fröhliche Auferstehung. Der Kommentator schrieb angesichts der Misserfolge der Dresdener Fußballer „Alle Kontrahenten konnten mit Dynamo Schraps hat den Hut verloren spielen.“ Es ist erstaunlich, dass ein um 1820 in Berlin entstandenes Wort für etwas Nutzloses oder etwas Sinnloses tun, noch heute benutzt wird, obwohl die Wenigsten etwas zur Herkunft wissen. Das Wort Schraps bedeutete im Handwerk ursprünglich „kratzen, schaben, scheuern“. Und da bei einem solchen Vorgang das Abgekratzte als nutzloses Etwas weggeworfen wird ist die Wortbildung zu Schraps erklärt. Das Kinderspiel entstand in der frühen Turnbewegung als Bewegungsspiel, denn der Schraps wird ja hin und her herschickt, ohne zunächst von diesem Vorgang erlöst zu werden.
Etwas Ähnliches muss sich in der Zeit nach Ostern 1865 im Cunnersdorfer Gasthof, besser bekannt unter seinem letzten Namen „Fuchsbau“ in Ottendorf/Okrilla, ereignet haben. Eine Annonce in der Radeberger Zeitung „Das Echo“ sprach von einem Vertauschen des Hutes anlässlich des Osterkonzerts im Gasthof. Doch es ging in erster Linie nicht um den Vertauschten im eigentlichen Sinn. Der Stammtisch um Gastwirt Botta hatte gewettet, ob erstens der Gastwirt eine Annonce schaltet und ob zweitens der Besitzer, ein gewisser Friedrich Großmann, den Hut wiederbekäme. Die Wetteinlösung war in beiden Fällen eine Flasche Schnaps.
Die Annonce wurde geschaltet und der Besitzer des falschen Hutes erschien im Gasthof. Soweit, so gut, wenn nicht die Stammtischgesellschaft auf den Gedanken kam, man müsste ähnlich wie beim Auffinden eines Hundes, Gebühren verlangen. Und so holte man den Hut nicht hervor, sondern diskutierte mit dem Erschienenen. Man habe schließlich Obacht geben müssen, dass der Hut nicht verloren ginge. Der Hut hätte auf dem Haken gesteckt, kein anderer hätte seinen nun dorthin hängen können und so weiter und sofort. Dem Herrn platzte schließlich der Kragen. „Nun geben sie mir endlich den Hut heraus!“ forderte er energisch.
„Da sie nicht auf unsere Bedingungen eingehen wollen, müssen wir ihnen mitteilen, dass sich ihr Hut im Gasthof in Okrilla befindet. Den Hut, der ihnen nicht gehört, den lassen sie aber besser hier, sonst gibt es eine Anzeige wegen Fundunterschlagung!“ Eine Strafe wollte er nicht und ließ er den Hut da. Wo er tatsächlich zu seinem Hut kam, ist nicht eindeutig bekannt. Es wurde immer so erzählt, dass er noch an die verschiedensten Orte geschickt worden wäre. Andere meinten, dass wurde nur inszeniert, damit August Hermann Beyer, so hieß der andere, mal „von seiner Alten wegkommt und in die Kneipe gehen kann:“ Sei es wie es sei, auf jeden Fall hatte es etwas von „Schraps hat den Hut verloren an sich“.
haweger
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