Schlechte Sprache und keine Taschentücher
Schon immer war es so, dass ältere Leute behaupteten: Den Sitten geht es immer schlimmer...
O tempora, o mores... - ja, so lange her war es schon üblich. :) Und es ist eigentlich gar nicht lustig, man möchte sich aber mit ein wenig Humor vor Verzweiflung retten. Denn nun wird es echt schlimm. Beispiel? Die Sprache, die in Filmen - in polnischen, deutschen, amerikanischen - gesprochen wird. Grobe Worte, die man früher nur von wenigen Menschen (und eher: Männern) in der Öffentlichkeit hören konnte. Jetzt kann auch eine Frau, oft eine solche, die eine Ärztin oder Lehrerin spielt, seinen Partner einen A... nennt. Unglaublich! Sie sagt nicht: Du irrst dich. Oder: Dein Verhalten gefällt mir nicht. Nein, sie äussert sich grob oder gar vulgär. Und ihr Gesichtsausdruck ähnelt dabei auch nicht einem von einer kultivierten Person. Mehr, eine Frau kann einem Mann ihren Mittelfinger zeigen! Wo leben wir nun, was für eine Welt ist das? Und die Jugendlichen! Die benehmen sich erstmal. :) Immer wieder nur mit den Türen geknallt, und gefragt: Was ist?! - so aggressiv, dass man gerne diese Aggression mal erwidern würde, und der jungen Person den Hintern abschlagen.
In den Filmen wird oft geweint. Vor Freude, oder wenn man traurig ist. Viele Zuschauer sollten sich ja langweilen, wenn es nicht mal scharf vorgeht. Und da haben die Helden meistens keine Taschentücher wohl mit dabei, denn sie reiben sich die Augen wie Kleinkinder, machen sich die Nase mit der Hand sauber (?!), oft kann man sehen, wie aus dieser Nase einfach läuft. Pfuj. Hätte da jemand gerade zufällig ein Taschentuch (aus Stoff, gebraucht man noch so etwas?), oder ein ganzes Päckchen Taschentücher vergessen haben, wieso werden sie ihr oder ihm nicht von einer anderen Person angeboten, damit man sehen kann - wer es nicht weiß - wie mit der laufenden Nase umzugehen ist.
Wem kann eine Welt ohne gute Sitten gefallen? Das weiß nur der Lenin, der in seinem gläsernen Sarg vor sich hin kichert...
Kommentare (2)
Danke, Gun, für deinen Kommentar. Ja, ich bemühe mich ähnlich, in dem kleinen Stück der Welt, das mich im Alltag umgibt, eine Ordnung zu schaffen, ohne natürlich die Mitmenschen lästig zu belehren. Vielleicht ist noch nicht alles verloren, und eines schönen Tages (nicht auf einmal ja, klar) wird es wieder freundlich und ästhetisch umher. :)
Christine
Ich nutze noch (gern) Stofftaschentücher . Und ich verstehe dich sehr gut. Und natürlich hast du recht. Du haste es ja noch anders erlebt. Da wurde in Filmen noch gesungen...geküsst, aber nie nackt durchs Zimmer gelaufen . Und über die ersten Nackten im Film wurde in der Zeitung geschrieben. Damals haben sicher einige bedauert, daß die Zeit des Stummfilms vorbei war...
Ja, die Sprache ist verroht und bei vielen ist es eher Slang (tu alder ich weiss wo dein haus wohnt). Und man darf nicht dran denken wie deren Kinder mal sprechen werden.
Aber ich versuche im realen Leben dem ruhig und gelassen entgegen zu wirken.
Wenn ich vor dem Haus fremde Erwachsene treffe, dann grüße ich freundlich. Der Kassiererin danke ich, wenn sie mir das Geld raus gibt . Und wenn wie heute eine junge Mutti ihr kleines Kind anschreit, daß sie ihm nix kaufen wird..da zog sie mit dem plärrenden Kind durch den Supermarkt. Sollte ich das Kind trösten ? Oder die Mutter rügen? Oder gar nix sagen ?
Ich beugte mich freundlich zu der Kleinen runter und meinte, wenn sie die kleine Puppe haben möchte, dann solle sie sehr laut weinen . Das hätte doch bisher immer geklapt bei ihrer Mutti.
Sie war augenblicklich still...schaute zur Mutter. Die war bissel peinlich berührt, lachte dann aber, beugte sich zu dem Kind und gab ihm einen Kuss. Dann gingen beide ruhig einkaufen.
Ich wünsche dir die Gelessenheit die Dinge auszuhalten die du nicht magst...gun