Raunächte
Johann Wilhelm Cordes (1824-69): "Die Wilde Jagd" - Skizze zum Gemälde 1856/57
(Standort: Museum Behnhaus, Lübeck; Quelle: wikimedia.commons; Lizenz: gemeinfrei )
Als Raunächte liegen sie zwischen den Jahren,
zwölf Nächte nach der Geburt des Lichts;
tiefer Schlaf legt sich über den Wälder.
Hört ihr das Raunen der wilden Jagd nicht?
Ahnengeister in dunklen Gewändern
streifen umher und geben nicht Ruh;
Gott Odin jagt sie vor sich her.
Schließt vorsorglich Türen und Fenster zu!
Die Tiere im Stall beginnen zu reden,
sie sagen die Zukunft euch voraus.
Lauschet nicht, denn wer sie versteht,
dem bläst Gott Odin das Lebenslicht aus.
Verhaltet euch still, lasst vorüberziehn
den grausigen Zug; schnell ist er vorbei.
Viel Lärm, und das oftmals um nichts.
Zwölf Nächte nur – und aus die Zauberei.
© Luzie Rudde
Dez 2016
Liebe Luzie,
ist es denn jetzt anders als früher? Wir haben uns doch sooooo weiter entwickelt aber unsere Dämonen haben wir doch auch...es sind halt andere..
das musste ich denken als ich Dein tolles Gedicht gelese habe
mein dankend und nachdenklich geworden
Angelika