Ostern vor vielen, vielen Jahren

Hallo, erst einmal wünsche ich euch allen ein recht frohes Osterfest - trotz Coronar.
Bleibt gesund.

Wie ich Ostern als kleines Kind erlebt habe?
Wir waren vier Geschwister. Meine große Schwester war 9 Jahre und mein großes Bruder 5 Jahre und mein anderer Bruder war 1 1/2 Jahre älter als ich.
An Karfreitag bestand meine Mutti darauf dass wir früh schlafen gingen. Sie meinte, der Osterhase wolle vorbei kommen und bei uns Eier bemalen. Dabei dürfte er nicht gestört werden! Wir waren brav und gingen dann auch schlafen - zumindest wir beiden Kleinen. Unsere Ohren waren gespitzt, wollten wir doch hören wie der Hase angehoppelt kam. Aber über dem Warten schliefen wir ein. In der Küche hatten wir einen großen Holztisch, der mit irgendetwas beschichtet war, damit man ihn abwaschen konnte. Jedoch an jedem Ostersamstag war der Tisch voller Farbkleckse. Das Ergebnis vom Ostereier malen. Mutti meinte, der Osterhase wäre nicht so geschickt mit dem Pinsel umgegangen und seine Farbtöpfe seien auch einmal umgefallen. Das war für uns die Bestätigung, dass der Osterhase da war. Da gelassen hatte er noch ncihts, denn Ostereier mussten wir ja am Sonntag suchen.
Am Ostersonntag gingen wir morgens in den Gottesdienst. Danach gab es Mittagessen und anschließend fuhren wir mit dem Auto irgendwo hin in die Natur. Meistens in den Hunsrück. Dort liefen wir Wege  am Waldrand entlang. Mein Vater lief immer ein Stück voraus. Und da Mutti uns gesagt hatte, dass sicher der Osterhase schon unterwegs war, sahen wir hinter jeden ein bisschen höheren Grasbusch, oder Blumen und suchten fleissig Ostereier. Wir beiden Kleinen hatten Körbchen zum Einsammeln. Aber die Großen suchten trotzdem immer mit. O, ja, wir fanden viele Eier und sogar welche aus Schokolade.  Alles brachten wir zu Mutti, die den größten Korb hatte und machten uns weiter auf die Suche.  Ab und zu ging unser Vater neben unserer Mutti her und erzählte mit ihr. Dann lief er wieder nach vorne. Mutti meinte, wir gingen ihm zu langsam. Aber schneller ging es doch nicht! Wir suchten doch...
Irgendwann ging es wieder zu unserem Auto. Wir untersuchten Muttis Korb. Was war das denn? Wir hatten doch viel mehr gefunden und der Korb war noch nicht einmal halb voll! Mutti seufzte und sagte, sicher hätte sie einige Eier daneben gelegt als sie unsere Funde angenommen hatte. Wir waren zwar ein bisschen enttäuscht, aber es war ja trotz allem immer noch genug. Zu der Zeit bekamen wir nicht viel süße Sachen und waren zufrieden mit unserem Fund.

Für meine Kidner habe ich etwas übernommen: Immer an Karfreitag malte ich Eier an und hinterließ einige Farbkleckse. Später malten die Kinder bis zu ihrem Erwachsenenalter mit und wir machten einen Wettbwerb daraus welche Eier am schönsten waren.  Es war immer lustig. Zu sechst saßen wir am Tisch und malten um die Wette. Mein Mann malte höchsten zwei Eier, brauchte aber dafür eine Ewigkeit. Trotzdem waren sie selten die schönsten.

Dieses Jahr habe ich nur 4 Eier bemalt. Mein Lebensgefährte hatte gar keine Lust zum anmalen. Und allein machte es nicht so viel Freude.

Wie war es bei euch? Erinnert ihr euch auch gerne an diese Zeit?

Übrigens: erinnert ihr euch an die Häschenschule? Mein Osterei welches ich als Bild beigefügt habe ist mit dem Hasenlehrer. Ich habe 2015 viele Ostereier mit Serviettentechnik verziert.