Nacht beginnt über der Sintflut



(Aus meinem surrealistischen Tagebuch in 2006, am 13. Januar)


Mitten im atmenden Nachtlicht begegnen sich stereoide Figuren auf meiner Hand,
fallen übereinander her,
erwürgen sich gegenseitig,
ehe sie die vorgefertigten Ideen über eigene Begrenzungen missachten,
wenn die Kälteschauer verzogen und der Frühling unter Käseglocken an Bretter geheftet
vergängliche Zeiten abbildet,
um die Aufhebung ihres Verdrängungswillens zu ermöglichen.
Ein Käuzchen krächzt in der Nacht,
kerkert sich ein in den unverfälschten Atem der Nacht.


©Horst Ditz

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Kommentare (6)

harfe du hast den Text richtig gelesen und das Wesentliche darin erkannt. Es sind wirklich Harmonie und Schönheit, die sich in der Begegnung von Wort und Bild treffen. Es ist gut, den Text laut zu lesen, um in sein „Innerstes“ vordringen zu können. Danke für deinen trefflichen Kommentar.
Es grüßt dich herzlich
Horst
joan haben hierr nichts zu suchen.Sinne werden gelockt-hören,sehen,spüren.Wort und Bild treffen auf meiner "Festplatte" zusammen und vereinigen sich in der Harmonie von Schönheit und Ästhetik.Grüsse von Ort zu Ort.Joan
harfe vielen Dank für deinen Kommentar zu diesem abenteuerlichen Text. Bei solcherart Texten ist es sehr hilfreich, sich vom Klang der Worte und den Bildern verführen zu lassen. Nicht nur für den Leser, auch für den Autor, hi.
Ganz liebe Grüße auch an Horst,
von Horst
harfe es ist wie du feststellst, nicht einfach einem Text zu folgen, der assoziativ entsteht und ein schwer übersetzbares Vokabular nutzt. Umso dankbarer bin ich dir dafür, dass du dich damit auseinandergesetzt hast und deine Interpretation mitteilst. Sei lieb gegrüßt von deinem Freund Horst
immergruen ist ein Abenteuer, das ich nicht wage.
Ich lasse mich vom Klang der Worte und dem Bild verführen, dem Ruf des Käuzchens in der Nacht zu lauschen.
immergruen

pelagia und Angst vor dem mächtigen Zorn überdecken den Frühling. Kein Hoffnungsbild, aber realistisch von Zeit zu Zeit. Beim Erwachen aber weiß der Morgen mehr als die Nacht und bringt das Licht.
In Dein surrealistisches Tagebuch liest an sich nicht leicht ein und ich gestehe, ich blättere darin mit Vorsicht und Distance.
LG Inge

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