Meine Schulzeit Teil 2




Meine Schulzeit Teil 2

So nach und nach kamen mehr Fächer dazu, darunter auch Handarbeit, wir übten linke und rechte Maschen und dann war es soweit, dass wir produktiv wurden, unser erstes Werk war ein Schieferläppchen, das baumelte dann am Schulranzen, dann wurde die Sache schon schwieriger wir sollten auf einer Rundnadel für uns ein Unterhemd stricken. Die Auswahl an Garn oder Wolle war spärlich, wir mussten nehmen was wir bekamen, eine harte kratzige Wolle. Nach einigen Runden in der Handarbeitsstunde kamen die Osterferien und unsere Hausaufgabe war, in den 2 Wochen 10 cm zu stricken. Ich dachte 2 Wochen das ist eine lange Zeit und ich schob mein Strickzeug in die hinterste Ecke. Die Ferien gingen schnell vorbei und einen Tag vor Schulbeginn erinnerte ich mich an meine Hausaufgabe . Oje 2cm hatte ich erst und 10cm sollten wir vorzeigen. Wie soll ich das schaffen, es geht doch anfangs alles so langsam, da kam mir die Idee, ein paar Runden stricken, dann einmal dehnen, und so strickte ich zwei Runden, dann war dehnen dran, aber das ging nicht lange gut, denn meine Mutter kam dazu, schuldbewusst gab ich zu, dass ich in den Ferien vergessen habe zu stricken. Gelobt wurde ich nicht, aber  sie meinte, nachdem ich die 2 cm schön gleichmäßig gestrickt habe, fällt es nicht auf wenn sie weiter strickt. Was war ich froh und trollte zu meinen Spielkameraden Heinzi und Gitti , die im Hof auf mich warteten, an diesen Tag war Heinzis Oma zu Besuch, sie fragt wo meine Mutter ist und was sie macht, ehrlich wie ich bin sagte ich, sie strickt an meiner Handarbeit .O-weia, das hätte ich lieber nicht sagen sollen, denn dann prasselte es an Vorwürfen auf mich, wie: schämst du dich nicht und was soll aus dir werden. Schuldbewusst ging ich ins Haus. Meine Mutter hatte bereits die 10 cm geschafft, ich nahm mir vor mich zu bessern, und ihr werdet es nicht glauben, Handarbeit wurde zu meinem Hobby. Wie schon erwähnt ging ich gerne zur Schule, lernen fiel mir leicht ,nur hinsetzen und leichte Sachen lernen, empfand ich als Zeitverschwendung, z.B für den Religionsunterricht Lieder-Verse aus dem Gesangbuch lernen. Wozu hatte ich einen sehr langen Schulweg, also Gesangbuch in die Hand und auf dem Weg lernen. Das ging eine Zeitlang gut, bis eine Frau meine Mutter ansprach, die Frau hielt mich wahrscheinlich für ein sehr gläubiges Kind, das im Gesangbuch lesend zur Schule geht.Von da ab musste ich zu Hause lernen.......Fortsetzung folgt
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Kommentare (4)

ladybird

LIebe MarieLuise,
Dein zweiter Teil war genauso spannend erzählt, wie Dein erster Teil.Natürlich erinnere ich mich auch noch an die kratzige Wolle, sie ließ sich auch nicht gut verarbeiten...die Handarbeitstunde war der Horror, wir mußten mit der Hand ein Nachthemd nähen.....darauf bekam ich die Note MANGELHAFT...mit dieser Note stellte ich mich bei einer Lehrstelle zur Damenschneiderin vor..
meiner Mutter war das furchtbar peinlich...diese Lehrstelle bekam ich trotzdem und ich wurde  eine gute Schneiderin....
Nun freue ich mich auf den 3.Teil...
mit erneuter Spannung dankt und grüßt Dich
Renate🐞

Christine62laechel


Liebe Luise,

dein Eintrag und der Kommentar von Rosi haben mich an eine Arbeitskollegin von mir erinnert - eine Lehrerin also. Wir waren oft zusammen zur Arbeit unterwegs. Eines Tages hat sie mir darüber erzählt, dass ihr Sohn, eine Grundschulschüler damals, ein Futterhäuschen im Handarbeitenunterricht verfertigen sollte, Das tat er in der Schule, wie er es konnte... Als die Kinder dann fertige, zu Hause zu Ende gemachten Häuschen zur Bewertung bringen sollten - liess sie eines von einem Fachmann erstellen... Ich sagte dazu: Tja... Meine Kollegin darauf: Na ja, mein Sohn muss immer der Beste ein - und basta! Wer würde schon damit diskutieren. 😉

Mit Grüßen
Christine

Rosi65

Hallo pfundig,

das Gleiche habe ich als Schülerin auch mal erlebt. Wir mussten einen Schal im Patentmuster stricken. Doch ich quälte mich richtig, und so kam ich mit meiner Strickerei gar nicht voran.
Auch meine Mutter erbarmte sich schließlich und strickte den hellgrauen Schal fertig. Leider konnte man den Übergang sehen, da sie viel lockerer arbeitete als ich.
Die Lehrerin hätte es eigentlich sehen müssen. Trotzdem bekam ich eine gute Zensur.
Doch stolz, nein stolz war ich wirklich nicht darauf, denn ich hatte ein richtig schlechtes Gewissen, weil ja eigentlich meine Mutter diese Zensur verdient hätte.

Viele Grüße
  Rosi65

KarinIlona

@Rosi65  und
@ pfundig

Das kann ich ergänzen, meine Oma erbarmte sich und strickte mir die Ferse als wir den Strumpf stricken lernten. Das war in der 5. Klasse. Dann war für mich Strumpfstricken erledigt bis ich 50 Jahre alt war, da habe ich es dann gelernt und habe  inzwischen wer weiß wieviel Socken gestrickt. Seit 11 Jahren stricke ich in einem Strickkreis, es macht Spaß! 
 


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