"Meine" Insel Rügen

Es war wieder einmal soweit, die größte Insel Deutschlands hatte uns für eine Woche in ihren zauberhaften Bann gezogen, wie ein Sog, dem man nicht entkommen kann.
Sie wirkt auch heute noch wie etwas ganz Besonderes auf mich, verbinde ich damit erlebnisreiche & schöne Ferien bei unserer Tante in Saßnitz...vor langer, langer Zeit...
Noch heute sehe ich die großen knackigen Erdbeeren und fast noch unreifen Stachelbeeren vor mir, konnten wir Kinder nicht genug davon bekommen.
Die Insel Rügen war für uns Kinder etwas ganz Tolles, konnten wir Berliner Kids es kaum erwarten, in den "langen" Sommerferien (damals 8 Wochen) in das kühle Nass zu springen...endlich wieder Ostsee schnuppern!

Auch heute noch zieht mich diese schöne und einmalige Insel magisch an, liebe ich doch ihre große Vielfalt in all den Facetten egal ob Ostseestrand oder die faszinierende Boddenlandschaft.

Diesmal hatte es uns wieder mal nach Sellin verschlagen, zu einer ganz liebevollen Familie, bei der man sich richtig wohl fühlen konnte und herzlich willkommen war.
Ein kleines Gartenhäuschen am Rande des Radweges nach Binz sollte für ein paar Tage unser zu Hause sein.

Wir sind zwei absolute Radfans und so haben wir auch diesmal wieder etliche Kilometer - es waren ca. 250 hinter uns gebracht..., was man am Abend dann auch in den Beinen spürte. Das Wetter spielte dabei kaum eine Rolle, konnte man sich bei etwas Regen unterstellen und dann gings weiter.

Der Osten der Insel ist derjenige Teil, der durch die breiten und sauberen Strände sehr viele Urlauber in den Bann zieht. Das Wasser ist hier nicht zu tief, es geht seicht hinein, sodass vor allem die Kinder ihren heiden Spaß haben.
Die zauberhaften Ostseeperlen Binz, Sellin, Baabe und Göhren reihen sich aneinander und haben sich "nach der Wende" zu sehenswerten und schön anzusehenden Orten gemausert und sind natürlich auch dementsprechend voll.
Hinzu kommt, dass der ehemalige "KdF Komplex" in Prora, Nähe Binz sich zu einer weiteren, allerdings wohl noblereren Residenzmeile entwickeln wird, entstehen hier doch zahlreiche Eigentunswohnungen mit Ostseeblick pur, Hotels u.a.m.

Aber auch etwas nordöstlicher gelegen kann man schöne Orte wie Lobbe und Thiessow ins Herz schließen und sie lieb gewinnen. Breite und nicht zu überfüllte Strände laden zum Baden ein.

Eine weitere Tour brachte uns in den westlichen Teil der Insel Rügen, auf die naturverbundene und schlichte Insel Ummanz, die vor allem von den "Kitesurfern" belagert wird. Wilde Sturmböen sind wohl eine gute Vorraussetzung für eben diesen außergewöhnlichen Sport.
Schön anzusehen, aber ich könnte das nicht, denn hier ist vor allem viel Kraft, Geschicklichkeit und das Aushalten von Nässe gefragt.
Auf der Insel Ummanz kann man vor allem die Natur pur genießen, hat unglaubliche Ruhe und Weite - Erholung ohne Ende !

Gegenüber der Insel Ummanz kann man ganz in sichtweite die wunderschöne Insel Hiddensee bewundern, wie sie sich entlang des Horizonts schlängelt - zum Glück auch heute noch eine "autofreie Insel" und sehr beliebt.

Ein absolutes "Muss" für Naturfreunde ist das herrliche Mönchgut mit Ausgangspunkt Groß Zicker - eine Endmoränenlandschaft zum Bestaunen.
Wüßte man nicht, dass sie zur Insel Rügen gehört, könnte man denken, Oberbayern grüßt freundlich.
Ein wunderschönes Stückchen Erde, nur per pedes zu durchqueren, würden die zahlreichen Radspuren sie ansonsten zerstören.

Der "Rasende Roland" ist eine kleine historische Schmalspurbahn, liebevoll gehegt und gepflegt, die vom Seebad Göhren bis nach Putbus tuckert, schnaubend und den schwarzen Qualm in die Luft pustend, natürlich ganz besonders beliebt bei den lütten Feriengästen.
Absolut sehenswert und wohl zumindest einmal ein "Muss"!

Die Insel Rügen - ein Naturschauspiel mit zahlreichen Möglichkeiten der
Erholung & Entspannung, ist eine Empfehlung für Jedermann.
Ob mit dem Rad, per pedes oder mit der Schmalspurbahn, alles ist ein Erlebnis.

Hat man die Insel Rügen einmal gesehen, kommt man immer wieder und das ein lebenlang - wie ich - !

Kristine