Mein holpriger Start ins Jahr 2020
Nichts schien anders zu werden als all die Jahre zuvor zum Jahreswechsel: War auf Silvesterfeier bei meinem Sohn und seinen Freunden bis Neujahr kurz nach 04:00 Uhr. Die vorsichtige Heimfahrt, zwar ohne Alkohol aber doch bei erheblicher Straßenglätte, ließ mich dann gegen 05:00 Uhr völlig erschöpft ins Bett sinken und bis gegen Mittag schlafen.
Nun musste ich mich aber sputen, um Vorbereitungen für meinen Geburtstag am 02.01. zu treffen. An meinem Geburtstag hatte ich noch einen Verhandlungstermin bei Darmstadt, von dem ich aber gegen 16:00 Uhr zurück war. Für ab 17:00 Uhr wollten die ersten Gratulanten eintrudeln, was tatsächlich völlig normal verlief. Von mir aus konnte sich die ausgelassene Stimmung meiner Gäste ruhig lange hinausziehen, denn außer zwei Arztterminen am Freitag, stand nichts mehr bis Montag auf dem Programm. Meine Gäste feierten mit mir fröhlich bis in den Freitagmorgen, bis gegen 02:00 Uhr ein Aufschrei die fröhliche Feier verstummen ließ: Ein Gast, der auf Toilette musste, brüllte voller Entsetzen aus dem Bad: „Land unter!“
So hat ein in der Erinnerung bleibendes „Geburtstags-Geschenk“, ein Rohrbruch im Bad, bei mir und den anderen noch anwesenden und mehr oder weniger angetrunkenen Gästen, für heftige Betriebsamkeit gesorgt, damit sich die knöcheltiefe „Pfütze“ nicht über die ganze Wohnung ausbreitet. Nun war ich froh und dankbar, dass meine Gäste so lange ausgeharrt hatten um mir bei der mittelschweren Überschwemmung behilflich zu sein. Ohne Schuhwerk und mit hochgekrempelten Hosen rückten wir gemeinsam den Fluten zu Leibe, nachdem ich den Haupthahn abgestellt hatte.
Glücklich, wer ein umfassendes Ersatzteillager hat, weil er alles aufhebt – man könnte es ja mal gebrauchen! – und sich in diesem ohne Kompass zurechtfindet. Nach kurzer Umschau hatte ich einen beweglichen Metallschlauch gefunden, um ihn gegen den geplatzten auszutauschen. Gegen 04:30 Uhr hatten wir die Katastrophe voll im Griff und alle Wasserschäden beseitigt.
Als Dank gab es dann eine riesige Pfanne Rühreier mit Schinken und dazu Butterbrote oder Kartoffelsalat, Kaffee bis zum Abwinken und reichlich diverse Getränke. Gerührt habe ich mich dann bei allen bedankt, die geholfen haben. Und selbst der kath. Pfarrer, ein Freund von mir (ev.), ließ es sich nicht nehmen, sich im Katastropheneinsatz zu bewähren.
Nachdem wir uns wieder soweit – auch mit Alkohol beruhigt hatten, kam ein Gepolter und Getöse aus dem Bad, als wollte das ganze Haus zusammenstürzen. War aber nur mein Wäschetrockner – ich glaube Halifax hatte man die Dinger genannt, die in der Wand an gedübelt wurden. Jemand hatte die vollgesaugte Badezimmergarnitur an dem Ding aufgehängt. Für dieses Gewicht war er wohl nicht ausgerichtet und ist mit Getöse aus der Wand gebrochen und in der Badewanne gelandet.
Das konnten wir nun nicht mehr instand setzen, denn die Seniorentruppe war von den Rühreiern und dem genossenen „Allohol“ restlos erschöpft. Als gegen 06:00 Uhr alle gegangen waren überlegte ich, wie ich die Zeit todschlagen sollte, ohne einzuschlafen, denn ich hatte um 09:00 Uhr Termin im Klinikum zur Nachkontrolle meiner OP.
Jedenfalls bin ich dann frühzeitig los, um noch vorher Geld und Kontoauszüge bei der Bank zu holen. Dort angekommen, ging natürlich nichts (Ihre Karte ist ungültig!). Ich natürlich zum Bankschalter um mich über den sch…. Automaten zu beschweren. Wie habe ich mich geschämt, als mir der freundliche Bankangestellte mitteilte, dass meine Karte nur bis zum 31.12.2019 gültig war und mir eine neue Karte bereits im Oktober zugestellt wurde.
Wieder alleine war mein erster Gedanke: Na prost Neujahr, wo sollte ich die in meinen riesigen, unaufgeräumten Büro-Schreibsachen suchen und habe mich innerlich mit einem mehrstündigen Gewühle angefreundet.
Wieder zuhause, beim Kaffeetrinken mit meinem Sohne, der bei mir „nach dem Rechten sah“, bekam ich eine Eingebung: Hatte ich mir doch ein Kästchen für wichtige „Sachen“ wie div. Potenzmittel und so zugelegt. Ich sagte meinem Sohn: Ein Moment, ich will mal eben was nachsehen!“ – Mit einem triumphierenden Aufschrei hatte ich meine Bankkarte in der Hand!
So hatte ich im „Neuen Jahr nicht nur Missgeschicke zu verbuchen sondern auch Erfolge und Glück, die mich für den Rest des Jahres hoffnungsvoll stimmen!
Und wie erging es Euch zum Jahresstart?
Kommentare (14)
Liebe Monika,
danke für Deine herzlichen Geburtstagsglückwünsche und Deinen guten Ratschlag im Umgang mit neugeschickten Bank- oder Versicherungskarten, den ich beherzigen werde!
Ja war schon lustig mit meinen Pannen zum Jahresanfang. Und bei der Überschwemmung hat sich selbst der kath. Pfarrer (ein Freund von mir, auch wenn ich evangelich bin) eingebracht. War jedenfalls eine feucht-fröhliche Truppe die diesen lustigen Morgen des 03. Januar erlebte und sicher nicht so schnell vergesen wird.
Liebe Grüße
Ferdinand
Liebe Ferdinand,
mein Gott- das war ja wirklich ein "nasser" Start ins Neue Jahr....
Manchmal kommt es knüppeldicke oder "Ein unglück kommt selten allein"..aber solche schlauen Sprüche hat man dann auf Lager... (nicht sehr hilfreich..)
Aber eines ist klar: Du hast tolle Freunde und das ist wirklich nicht selbstverständlich...
Also nachträglich erstmal noch alles ales Gute zu Deinem Geburtstag....viel Gesundheit und gute Erholung von dem Schreck und für Deine überstandene OP. Diesen Geburtstag wirst Du bestimmt nicht vergessen.
Das mit der Bankkarte ist ja auch doof- wenn die ie schon ewig im voraus schicken.... das Zwischenlagern gelingt mir auch nicht immer...
Eines ist klar:
Jetzt kann es nur noch aufwärst gehen bei Dir.... und daß das so kommt wünscht Dir von Herzen
mit herzlicher Umarmung
Angelika
Naja, Angelika, der nasse Start war mit Unterstützung sogar recht fröhlich abgelaufen und mein Bad hat dadurch eine Grundreinigung vom Allerfeinsten erfahren.
Und für das "Zwischenlagern" solltest Du Dir auch so ein wichtiges Kästchen anschaffen oder schenken lassen.
Ich hoffe Du hast Lübeck von mir gegrüßt, wo ich mich jahrelang sehr wohl gefühlt hatte!
Danke für Deine Geburtstagsglückwünsche und - auf ein baldiges Wiedersehen
Ferdinand
Lieber Syrdal,
soviel Unglück (wie Perle für Perle an einer Kette) sieht man manchmal im Film und lacht auch noch....
Bei Dir handelte es sich gleich um das "Gesetz der Serie" und lacht nicht mehr...
(auf jeden Fall habe ich gerade alle meine "Ausweiskarten-wie Bankkarte kontrolliert.......)mit Dank, dann kann ich mir Deine Erfahrung ja sparen.....
Ihr habt die Geburtstagsfeier wirklich wörtlich genommen und "feucht-fröhlich" gefeiert----
Nun ist alles weider in trockenen Tüchern........gratuliere
und lieben Gruß
aus Köln
Renate
Danke mein liebes kölsches Mädel für Deine Sichtweiten zu meiner aufregenden Geburtstagsfeier!
Das mit der Bankkarte war mir so peinlich aber auch einprägend, dass es wohl nicht wieder vorkommen wird!
Auch ich wünsche Dir noch ein gesundes und fröhliches "Neues Jahr" und weniger Panik vor manchen sicheren Verkehrsmitteln!
Wir telefonieren noch zusammen und so grüße ich Dich bis dahin herzlichst
Ferdinand
@ladybird
Es ist alles richtig, was Du schreibst, liebe Renate, nur hat das alles nicht bei mir stattgefunden, der unmittelbar Leidtragende war in diesem Falle Ferdinand, der arme Junge…
Dir aber einen sonnigen Gruß an den Rhein von
Syrdal
Ein Unglück kommt selten allein!… lautet ein „geflügeltes Wort“. Nun hast du ja Helferlein zur Genüge gehabt und zu guter Letzt sogar das nötige „Kärtchen“ im Potenzmittelkästchen gefunden… was‘n Glück. Es liegt halt immer alles eng beisammen, ist die Erkenntnis aus deiner Geschichte…
...sagt mit einem Lächeln dein alter Freund
Syrdal
Wie Recht Du damit hast, dass Pech und Glück sehr oft ganz eng nebeneinander liegen.
Mit zunehmenden Alter sollte jeder ein Kästchen für wichtige "Sachen" haben, damit das Verlegen sich im Rahmen hält.
Ich danke Dir für Deine freundliche Sichtweite und grüße Dich herzlich in Freundschaft
Ferdinand
Da sollte auch ich doch endlich meine Schreiben, die in den letzten Wochen des Jahres bei mir eingetrudelt waren, gleich mal ordentlich wegräumen! Vielleicht verpasse ich sonst auch noch so etwas Wichtiges wie Du, lieber Ferdinand. Aber Du hast ja Deine neue Karte doch noch gefunden!!
Nun kann 2020 für Dich ja nur noch besser werden - DAS wünsche ich Dir von Herzen mit einem
lieben Gruß
Uschi
Das Schlechte des Neuen Jahres habe ich mit Unterstützung bereits zum Jahresanfang abgearbeitet und es hat ziemlich lustig stattgefunden. Nun kann ich mich auf ein glückliches Jahr freuen, das ich Dir auch wünsche,
mit einem herzlichen Gruß
Ferdinand
@Dnanidref
Danke für Deinen Kommentar, lieber Ferdinand!
Ob ich mit dem Neuen Jahr so ins Reine komme - das weiß ich noch nicht. Ich vermute, da steht noch so einiges gesundheitlich bei mir an.
Was mir aber immens Freude macht: dass meine Tochter es fertig brachte, im letzten Vierteljahr 2019 ihrem Sohn (2. Klasse) mit tatsächlich guten Hilfsmaßnahmen das flüssige und sinnerfassende Lesen und lesbares Schreiben beizubringen. Und seit ein paar Tagen ist es ihr gelungen, ihm das Verständnis für Mengen klar zu machen (eigentlich Lehrer-Aufgabe!!). Plötzlich klappen auch die Matheaufgaben zuhause allein, richtig gelöst und flott erledigt!!
Betroffene legasthene Kinder werden leider auch heute noch von den Lehrern lieber unbeachtet zurück gelassen, als dumm und faul oder träumerisch der Klasse und dem Frust überlassen, obwohl sie verpflichtet sind, diese Kinder in ihren besonderen Talenten zu unterstützen, sie nicht einfach in eine folgende erneut erste Klasse zurückzuschieben ... Sie benutzen den Ausdruck Integration leider nur für Flüchtlingskinder ...
Seither gibt es eine ganze Reihe erwachsener Legastheniker, die aufgrund der erzielten Erfolge meines Enkels und das Wie dazu plötzlich das Gefühl aussprechen, es falle ihnen wie Schuppen von den Augen!!
DAS ist mein Wunsch für 2020, dass hierbei eine wohltuende Änderung einsetzt!!! Ein Workshop für Eltern betroffener Kinder (6 - 10 % aller Schüler) sowie für Lehrer der Grundschule ist in Vorbereitung.
Dir eine gute weitere Januarwoche wünscht
Uschi
Danke für Deinen aufschlussreichen Kommentar zu Legasthenikern und dem schulischen Erziehungsversagen mancherorts, liebe Uschi! Doch scheinbar ist es nicht überall so, denn durch mein ehrenamtliches Einbringen, in einem großen Heim mit Arbeitsstätten für Menschen mit Handicaps, bin ich dahingehend informiert, dass z.B. auch Legastheniker in Fulda schon sehr früh - also ab dem die Behinderung erkannt wurde - speziell gefördert werden. Habe mich zwar dahingehend noch nicht im Internet umgesehen, vorstellbar ist wohl aber, dass es dazu auch gute Anlaufstellen gibt.
Ich wünsche Deiner Tochter auch weiterhin den absolut wichtigen Erfolg mit ihrer angewandten Methode, die vielleicht auch für andere hilfreich und damit ausbaufähig sein könnte. Dazu drücke ich Ihr ganz fest die Daumen und verbleibe mit freundlichen Grüßen bis zum nächsten Mal
Ferdinand
Alles, lieber Ferdinand, begann harmonisch, und die Feier fiel förmlich ins Wasser.
Gott sei Dank hattest Du mehr oder weniger tatkräftige Unterstützer, die Du gut mit Rührei versorgen konntest.
Und wie es so sein sollte, kommt ein Unglück nicht allein siehe Wäschetrockner und Bankkarte. Wenn Du wiedermal eine neue Bankkarte zugeschickt bekommst, benutze die neue sofort und zerschneide die alte Karte. So entfällt ein lästiges Suchen...lächeln
Nachträglich wünsche ich Dir zu Deinem Geburtstag und auch für das Neue Jahr alles Gute, beste Gesundheit, Frohsinn und Humor.
Liebe Grüße
Monika