Malblog 25.3.23
BRAUCHEN WIR KUNST UND KULTUR?
Hinter Kunst und Kultur steckt viel mehr als nur Unterhaltung.
Kunst ist kein Luxus. Egal, ob nun Bildende Kunst, Literatur, Theater, Film oder Musik – sie zeigt, was und wie wir sind. Sie reagiert auf kleines Glück und große Katastrophen, auf archaische Bedrohungen und auf hochmoderne Gesellschaftskrisen. Sie speichert Emotionen – und macht sie wieder abrufbar. Sie erlaubt der Nachwelt, in unsere Mitwelt einzutauchen – und der Mitwelt, sich selbst ein bisschen besser zu verstehen.
Im nachpandemischen, umwelts- und freiheitsbezogenen Zeitalter steckt die Gesellschaft Geld in unmittelbar dringende Maßnahmen. Ja, sie steckt auch Geld in die Kultur. Aber die Hilfen sind nicht vergleichbar mit den Einnahmen bei regulärer Arbeit, und viele Künstlerinnen und Künstler fallen aus unterschiedlichen Gründen durchs Raster. Doch auch unter Kunstschaffenden ist die Mehrheit normale Existenzen, die davon leben müssen. Systemrelevant hieß das Wort in der Pandemie. Wie wär's mit menschheitsrelevant? Nicht sofort zum verlorenen Rädchen in einer zermalmenden Maschinerie der Krise werden.
Denn was verschwinden wird, wenn es weitergeht wie jetzt, sind nicht nur Veranstaltungsorte und -reihen. Es sind in vielen Fällen die Künstler selbst und das, was sie schaffen: ein wichtiger Teil unserer Identität. Sie aufzugeben, sollten wir uns keinesfalls leisten.
Sendung: "Allegro" am 5. Februar 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (34)
Ab morgen soll es wärmer werden; vielleicht ein Ausflug dann, zum Beispiel mit so einem grünen Erbsenauto?
(Foto aus dem Internet)
@Christine62laechel
Frühlingsausflug gerne ja, aber nur, wenn das feine Auto auch deftige Grüne-Erbsensuppe kochen kann…
@Syrdal
Ich glaube, bei dem könnte so eine grüne Suppe vielleicht der Kraftstoff sein...? ;)
Poetische Betrachtung der Relativitätstheorie
E ist unsere Energie, die wir brauchen
m die Masse Mensch, der wir sind, mit allem Drum und Dran
c ist die Lichtgeschwindigkeit, eine Konstante im All. Also die Strecke s , die das Licht in einer bestimmten Zeit t zurücklegt.
Ändert man die Zeitvorgabe t, z.B. durch die Umstellung auf die Sommerzeit, so muss sich innerhalb der Konstante logischerweise auch s ändern, also die Lebensstrecke, die wir vorankommen. Übertragen wir dieses s auf unsere E und m, dann ist klar, dass wir jetzt härter ran müssen.
So ein one street village sieht schön aus der Vogelperspektive aus, ob man da aber auch leben wollte...?
(Foto aus dem Internet)
Männer sind zufriedener als Frauen
Die Erwartungen von Männern und Frauen an ein glückliches Leben sind sich sehr ähnlich. Dennoch sind gerade ältere Männer zufriedener als Frauen. Studien ergaben, dass Männer mit einem Rückstand in puncto Glück ins Erwachsenenleben starten. Sie haben zwar nicht weniger zur Verfügung als Frauen, empfinden das jedoch als nicht ausreichend.
Der Vorsprung der Frauen schmilzt jedoch mit zunehmendem Alter – und am Ende haben die Männer die Nase vorn.
41 Jahre: Männer überholen Frauen in puncto finanzieller Zufriedenheit
48 Jahre: Männer sind insgesamt mit ihrem Leben zufriedener als Frauen
64 Jahre: Männer sind speziell mit ihrem Familienleben zufriedener als Frauen
Neun von zehn Menschen (egal welchen Geschlechts) wünschen sich eine glückliche Ehe. Paare sind auch finanziell meist bessergestellt als Singles, die sich nur auf ihre eigenen Ressourcen verlassen können.
Was Menschen glücklich macht, verändert sich über Generationen. Maßstäbe aus der Vergangenheit rühren zwar nostalgisch an, doch machen „Erinnerungen“ nicht das gegenwärtige Glück aus.
Blühender Schicksalsbaum, China
(Foto natürlich aus dem Internet, in China war ich nie, und habe eine solche Reise auch nicht vor 😊)
Privates, kollektives und historisches Gedächtnis
Nationen haben kein Gedächtnis. Dennoch gibt es ein gemeinsames Erinnern? Was unterscheidet das individuelle vom kollektiven Gedächtnis?
Im Unterschied zur Geschichtswissenschaft geht es dem kollektiven Erinnern nicht um eine detailgerechte Rekonstruktion von Fakten. Veränderungen im kollektiven Gedächtnis, die ganz subjektiven Erinnerungen Rechnung tragen, weichen nicht selten von den Aussagen der großen Geschichte ab.
Zu jedem Gedächtnis gehört auch Vergessen.
Das nationale Gedächtnisses sucht überwiegend das positive Selbstbild im Einklang mit bestimmten Handlungszielen. Erst allmählich bildeten sich neue Formen auf universale Anerkennung von Leiden und therapeutische Überwindung lähmender Nachwirkungen.
Zu den wichtigsten Neuerungen gehört, dass nunmehr Vergeben und Vergessen ebenso entkoppelt sind wie Erinnern und Rächen. Vielmehr gilt, dass zwischen Tätern und Opfer heute gemeinsames Erinnern als eine wesentlich bessere Grundlage für eine friedliche und kommunikative Zukunft bildet als gemeinsames Vergessen. Die heilende Kraft des Vergessen - "perpetua oblivio et amnesia" im Westfälischen Friedensvertrag - ist der ethischen Forderung der gemeinsamen Erinnerung gewichen.
Selbsterkundung
Man kann im Internet unterschiedlichste Empfehlungen dazu finden. Ich würde mich am ehesten der nachfolgenden anschließen:
Zur Selbsterkundung empfiehlt sich das expressive Schreiben und das Tagebuchführen.
Wir sollten uns mental auf böse Überraschungen vorbereiten.
Die Konfrontation mit vielfältigen Meinungen und Lebensstilen durch Reisen, Lesen und Gespräche mit Fremden (soweit noch möglich) ist optimales Training der geistigen Agilität.
Es wird Kritik an Psychologinnen und Psychologen geübt, die eine Eigenschaft wie etwa Selbstkontrolle oder Gelassenheit als Allheilmittel preisen und andere Stärken vernachlässigen. Überbetonung der Flexibilität könnte allerdings als „die Balance zwischen Hartnäckigkeit und mentaler Beweglichkeit“ auch einseitig sein.
Rechthaberei verstärkt Denkblockaden – Änderungsbereitschaft brauche Toleranz und Vertrauen.
Werte und sinnstiftende Narrative sollte man von konkreten Meinungen trennen. Sonst gefährden Informationen, die unserer Meinung zuwiderlaufen, alles, was uns lieb und teuer ist. Und Andersdenkende werden zu Feinden.
@Manfred36
Mögen diese Andersdenkenden es auch lesen, verstehen, und - einsetzen... 👹😁
Nochmal: Alter
Der Römer Cicero (45 v.Chr) gilt als „gedanklicher Urheber“ moderner Konzeptionen des aktiven Alterns, insbesondere der Impulse, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgehen:
Cicero plädiert für ein aktives Alter, das seine Ressourcen (Geisteskräfte, Vernunft, Klugheit, Weisheit, Erinnerung, Eifer, Fleiß) bewahrt und nutzt und Sinn durch die Beschäftigung mit Kunst und Wissenschaft findet. Dass die Gelüste und Begierden der Jugend im Alter nachlassen, hält Cicero geradezu für einen Segen, denn aus diesen entstehe ja nur Unheil. Selbst die Nähe des Alters zum Tode sei nicht wirklich ein Unglück, denn alles in der Natur sei nun einmal vergänglich, und egal ob man an ein Jenseits glaube: einen Zustand, in dem man elend sei, bringe der Tod gewiss nicht.
Die Übernahme der Alterssicherung durch einen Sozialstaat führte historisch auch zu einer Entpflichtung traditioneller, privater Sicherungssysteme, besonders der Angehörigen, die sich dadurch den modernen Arbeitsmärkten leichter anpassen können.
Das erste Land der Erde, in dem die gesetzliche Rentenversicherung eingeführt wurde, war 1889 das Deutsche Kaiserreich. Viele weitere folgten, darunter Österreich (1906) und die Schweiz (1948).
Wind und Regen; da hat sich sogar ein Regenschirm einen Spaziergang durch meinen Wohnviertel gemacht.
(Wäre das übrigens ein Kunstwerk jetzt? Wäre mein Foto ein Kunstwerk, mit den hellen Streifen, dunklen Platten, und dem unregelmäßigen Fleck von dem Schirm?) 😉
@Manfred36
Und es wäre mit bekannter Künstler-Signatur sicherlich ein unglaublich wertvolles Objekt.
Sehr richtig, lieber Manfred, Kunst und Kultur sind „menschheitsrelevant“! Hätten nicht früheste Menschen Kunst und Kultur entwickelt, wäre diese Spezies noch immer – wenn überhaupt – im Stadium ausschließlich tierischer Existenz. Doch vor über 40.000 Jahren gab es bereits Kunst… z.B. melodische Laute und wie hier zusehen, von Menschen bewusst geschaffene Höhlenmalerei.
LG Syrdal
Die Kaiserslauterer Stadtmusikanten
Schon in aller Herrgottsfrühe melden sie sich aus der Futterrille vor dem Futterhäuschen und meinem Frühstücks-Fenstersims, nachdem sie zuvor bereits ihre Lieder in die Gegend geschmettert haben. Sie vertreiben die Diebe des Futters, das dort für sie bereit liegt, vor allem die Maus, diese schmutzige Erdbewohnerin. Manchmal allerdings vertreiben sie sich auch gegenseitig, aber nur ganz verhalten, und Paarungsverhalten ist da nicht am Platz. Es kommt durchaus vor, dass sie sich dabei über den Rücken hüpfen. Die Räuberbraut Elster macht gar keine Anstalten mehr zu kommen und selbst der Räuberhauptmann grauer Kater beschränkt sich auf sporadische verkehrsarme Besuche.
Man sagt, der Phantasie der Künstler werden keine Grenzen gesetzt
(Foto aus dem Internet)
Fluchtpunkt, Perspektive
Interner-Adler-Perspektive
(noch zu Rosis Blog-Eintrag vom 20.3.23)
In einer perspektivischen Abbildung (Zentralprojektion) schneiden sich die Bilder aller Geraden, die im Original zueinander parallel verlaufen, aber nicht zur Bildebene parallel sind, in einem gemeinsamen Fluchtpunkt. Es gibt also unendlich viele Fluchtpunkte. Die Fluchtpunkte horizontaler Geraden bilden (im Bild) den Horizont. Diese als Horizont bezeichnete Gerade unterscheidet sich jedoch vom geografischen Begriff des Horizonts, mit dem die Linie gemeint ist, an der Erde und Himmel in der visuellen Wahrnehmung aneinander angrenzen. Der perspektivische Horizont ist eine Gerade innerhalb des Bildes. Die Fluchtpunkte aller Parallelen in einer solchen Ebene liegen auf dieser Fluchtgeraden. (Wikipedia)
Fluchtpunkte schaffen Dynamik und Raumtiefe. Sie setzen Akzente und bringen Objekte in den Blickpunkt des Betrachters.
Perspektive allgemein wird noch nicht sehr lange darstellend praktiziert. Der Begriff ist aus dem 16. Jahrhundert von französisch perspective „Sehkunst, Fernsicht“ entlehnt. Übertragen meinen wir darunter auch
Aspekt
Zukunftsaussicht, Zukunftsperspektive
Fluchtpunktperspektive
Froschperspektive, Vogelperspektive
Bleibeperspektive, Lebensperspektive
Die (übertragen) „Fluchtpunkt“-Perspektive ist ein Riesenproblem unserer Zeit.
Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist, Künstler zu bleiben, wenn man erwachsen wird. – Pablo Picasso
(Bild aus dem Internet)
„ Malkunst“
Für mich ist „Malen“ die beste „Kunst-“ Form, auch gegenüber z.B. Musik, weil es am Wenigsten normiert und ohne Mühe zu erlernen ist. Auch die Urmenschen beherrschtes es ja bereits „aus dem Handgelenk“. Man kann dabei so richtig „eintauchen“.
Wie arm wäre eine Gesellschaft ohne Kunst?!
Ein Leben ohne Literatur, Musik und Bildende Kunst ist nicht vorstellbar.
Der Mensch ist ein Kunstschaffender und Kunstgenießer, von klein auf.
craiyon
liebe Grüße
WurzelFluegel
Kulturelle Aneignung - Was ist das eigentlich?
Wenn du das Konzept "kulturelle Aneignung" genau analysierst, wirst du feststellen, dass diese Idee auch Machtdynamik beinhaltet: Eine dominante Kultur eignet sich Elemente der Kulturen an, die sie systematisch unterdrückt hat.
Dabei stellt sich die Frage, was kulturelle Aneignung genau von der Hommage und Anerkennung einer Kultur unterscheidet, die in deren Bewunderung begründet ist?
Man muss auch sehen, dass bei einigen Formen der Nachahmung ein deutliches wirtschaftliches Interesse besteht (afrikanische Musik und Kunst ).
Wenn Menschen aus Randgruppen die Elemente der dominanten Kulturen übernehmen, handelt es sich um eine Assimilation, die ihrem Überleben dient. Kulturelle Aneignung findet jedoch statt, wenn etwas, das bisher nur von einer kleinen Gruppe von Menschen genutzt oder getan wurde, auf einmal in Mode kommt. Rechtswidrig ist, wenn ein Mensch wegen Anderer etwas nicht mehr tun oder genießen kann, was er bisher immer getan hat.
Poetischer Satz des Pythagoras
Der Satz des Pythagoras (auch Hypotenusensatz) ist einer der fundamentalen Sätze der euklidischen Geometrie. Er besagt, dass in allen ebenen rechtwinkligen Dreiecken die Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusenquadrates ist.
Die Aussage des Satzes war schon lange vor der Zeit des Pythagoras in Babylon und Indien bekannt, es gibt jedoch keinen Nachweis dafür, dass man dort auch einen Beweis hatte.
Rechtwinkliges Dreieck als Urform des Seins
umschließt die Dreieinigkeit, Drei umfasst Eins.
Es kommen zusammen Vater, Mutter und Kind
auf wehrhaftem Raum, wo sie sicher sind
und woraus sie sich auch wieder reproduzieren,
ohne Inhalt, Gestalt zu verlieren.
Allein und gemeinsam stark sein.