Kurz und prall
….Ich wollte nie ein langes Leben,
alt werden wie Methusalem,
nach neunzig, hundert Jahren streben,
das scheint mir ganz und gar plemplem.
….Was nützt es, Jahr um Jahr zu sammeln,
einander zum Verwechseln gleich,
mit andern Worten, zu vergammeln
stets schwankend, schwächelnd, schwammigweich.
….Nein, Leben lässt sich niemals sparen
wie Geld und Gold und Landbesitz,
wie ALDI- oder LIDL-Waren.
Ein solches Leben wär ein Witz.
….Ein kurzes Leben voll Entschlüssen,
egal, ob´s traurig stimmt, ob froh.
Nicht fremdem Ratschlag folgen müssen,
ich will, ich kann, ich mach es so!
….Bald bin ich 88 Jahre,
stets schwankend, schwächelnd, schwammigweich,
lieg reglos auf der Totenbahre,
zerfurcht, vergammelt, steif und bleich.
Kommentare (5)
Ach @Manfred36, du Wunderknabe,
Drei Zeilen (Zeilchen), und du hast die Lösung. Beneidenswer!
Tod ist mal Strafe, mal Erlösung,
nach ihm erfolgt Verwesung.
Leer liegt sie da die Hülle,
wohin ist all die Lebensfülle?
Kein Mensch kann ihm entrinnen
und einfach wieder neu beginnen.
In Demut nehmen wir es an,
weil man es halt nicht ändern kann.
Im Buch des Schicksals steht die Zeit,
zum Geh‘n ist mancher nicht bereit.
Selbst wählt ein and’rer seinen Schluss,
weil niemand bis zum Ende leben muss.
Geheimnis wird er immer bleiben,
niemand kann wirklich, was kommt, beschreiben.
Grüße
Brigitte
@Roxanna
Geheimnis ist´s, Geheimnis bleibt´s.
und keiner ist da, der beschreibt´s.
Wir werden mit ihm leben müssen,
stets suchend, kämpfend und zerrissen.
nicht alles liegt in meiner Hand,
nicht alle Träume werden wahr,
Entscheidungen trifft der Verstand.
Im Leben gibt´s mal Freud mal Leid,
ich schau nach vorn, selten zurück;
und lieg ich auf besagter Bahre,
was kümmert´s mich, ich schweb´- ins Glück!