Heiligabend
Das Haus steht einsam, ganz am Ende -
am stillgelegten Bahngelände.
Kein Licht, kein Leben dringt nach draußen.
Sie läuft seit Stunden hier entlang;
den Kopf gesenkt, als sei ihr bang
vor kalter Einsamkeit heut´ Nacht.
Die Liebsten weilen fern von hier
und Sehnsucht macht sich breit in ihr
nach innig, wohliger Umarmung.
Aus allen Kirchen schallen Glocken -
ein lautes ´Jauchzen und Frohlocken´
für all die Menschen. Nicht für sie...
Im Dunkel regennasser Gassen
fühlt sie von Wärme sich verlassen
an diesem stillen Weihnachtsabend
Foto und Worte ( c ) Ingrid Bezold
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