Gelassenheit

Was es bräuchte, ist mehr Gelassenheit,
von manchem wäre man dadurch befreit.
Sie stellt sich nicht automatisch ein,
erst muss da viel Übung wohl sein.
 
Leichter ging es sich so durchs Leben,
weniger gäb es im Inneren Beben.
Sie verbrauchen viel Lebenskraft,
manches wird so nur mit Mühe geschafft.
 
Lernen muss man im Alter auch noch dazu,
eigentlich kommt man niemals zur Ruh‘.
Verschnaufpausen, die braucht es dann mal,
damit es nicht endet im dunklen Tal.

 

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Kommentare (22)

Roxanna

Für die geschenkten 💗chen sage ich lieben Dank an


Rheinfaller
Jutta
Tulpenbluete13
Globetrotter
ladybird
Rosi65
Muscari
chris33
U. Petri
Christine62laechel

 
Mit guten Wünschen für eine mehr und mehr zunehmende Gelassenheit 😉 grüße ich herzlich

Brigitte

werderanerin

Wenn ich mich da so an meine Berliner Jahre erinnere..., egal ob vor oder nach der Wende, war es oft schwer, "gelassen" zu sein oder zu reagieren.

In einer Großstadt tickt die Uhr halt noch ganz anders, viele Menschen auf einen Haufen , strahlen da schon gewissermaßen Hektik und ständige Unruhe aus  sodass eine wirkliche Gelassenheit garnicht aufkommen konnte aber auch hier denke ich, das Alter macht es auch aus.
In jungen Jahren ist alles, so wie es eben ist, kaum jemand macht sich Gedanken, aber mit den Jahren spürt man ja auch oft körperlich, dass einen alles zu viel wird.

Bin ja schon viele Jahre aus Berlin weg aber auch hier, in der etwas beschaulicheren Gegend mit viel Natur, ist Gelassenheit nicht immer möglich. Man ist eben Mensch und kann sich oft an Gegebenheiten nicht vorbei schmuggeln.

Oft laufen ja Prozesse in Kopf und Körper einfach mal so ab, ohne das man tief eingreifen könnte...denke ich zumindest...hinzu kommt der eigene menschliche Typ - sehr entscheidend - denn manch einen fällt Gelassenheit einfach leichter als dem anderen.

Ja, liebe Brigitte, also sehe ich mal gelassen zu, wie deine Antworten so sind...
😉

Kritine

Roxanna

@werderanerin  

Als junger Mensch, liebe Kristine verfügt man einfach noch über ganz andere Kräfte und hat auch normalerweise ein belastbareres Nervenkostüm, das mit zunehmendem Alter und je nachdem wie viel Stress auszuhalten war, doch schon etwas angegriffen ist. Wie ich weiter unten schon schrieb, darf man die Energien, die in einer Großstadt oder auch einfach dort, wo viele Menschen zusammenkommen, nicht unterschätzen. Wenn man da nicht einen Ruhepol für sich findet, kann das schon sehr stressen und manchmal nimmt man das gar nicht so bewusst wahr und merkt es erst, wenn sich gesundheitliche Probleme einstellen. Da Menschen in ihrem Wesen und von ihren Anlagen her so unterschiedlich sind, wird der eine mehr und der andere weniger betroffen sein. Ein sensibler Mensch muss da besonders gut auf sich achten.

Es gibt Menschen, die einfach stressresistenter sind und andere tun sich schwer damit. Ich habe mal gelesen, dass Anlagen hierfür sogar schon im Mutterleib angelegt werden können, weil sich starker Stress der Mutter auch auf das Neugeborene überträgt.

Nicht alles kann man regulieren und kontrollieren, aber sich eben immer wieder, wenn man merkt, es wird zu viel, etwas zu gönnen, was einen wieder in die Mitte bringt, das halte ich für wichtig.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte
 

Tulpenbluete13


Liebe Brigitte,

Gelassenheit ist für mich eine Eigenschaft die mich jetzt im Alter all das was gerade auf mich einstürmt- einigermaßen gut überstehen lässt.

Gelassenheit entsteht aus gelebtem Leben...man nimmt es wie es kommt.....und das ist auch gut so.

Doch einen Wermutsstropfen gibt es: Man merkt auch daß die Kraft nachlässt....selbst wenn man noch so gelassen ist...

meint sinnend.....und für das wichtige Thema in Deinem Gedicht dankend
mit lieben Grüßen

Angelika

Roxanna

@Tulpenbluete13  

So ist es, liebe Angelika, man hat aufgrund seiner Lebenserfahrung mehr Gelassenheit im Alter, aber die Kräfte lassen nach. Akzeptieren zu können, dass man nicht mehr so belastbar ist wie früher, lässt einen vielleicht nicht durchgehend gelassen bleiben so wie es überhaupt ein Prozess ist, das älter und alt werden anzunehmen, bei dem so vieles losgelassen werden muss. Wohl dem, der/die das so nehmen kann, wie es kommt. „Gewicht“ bekommt immer alles „nur“, wenn wir anfangen zu bewerten. In der Achtsamkeitsmeditation lernt man zu sagen/denken: Es ist, wie es ist. Mit dieser Haltung tue ich mir immer noch schwer 😉.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar, viel Kraft für deine nächsten Schritte wünsche ich dir und schicke liebe Grüße mit

Brigitte

 

Agathe

Es braucht halt auch immer wieder ein Hinterfragen. Ein sich neu orientieren.
Für mich ist das wichtig. Damit ich weiss, wo  ich stehe. Wohin es geht.
Liebe Grüsse zu dir, Agathe

Roxanna

@Agathe  

Das liebe Agathe kann ich mir auch gar nicht anders vorstellen, nämlich immer mal wieder zu reflektieren, wo stehe ich, stimmt es noch für mich oder muss ich etwas ändern. Dafür braucht es von Zeit zu Zeit einen Rückzug, auch um neue Kräfte zu sammeln. Von Matthias Claudius gibt es einen Aphorismus, den ich teilweise zitiere: „Es bedarf der Mensch ………..in seinem Laufe von Zeit zu Zeit angehalten und zu sich selbst zurückgeführt zu werden; er bedarf eines Steins am Wege, auf den er sich hinsetze  und in sein vergangenes Leben zurücksehe.“ Wichtig finde ich auch, immer mal wieder zu würdigen, was man in seinem Leben schon alles geleistet hat, obwohl die Gelassenheit nicht immer da war, aber durch manche Ereignisse doch zugenommen hat.
 
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und grüße dich ebenso herzlich

Brigitte
 

 

Syrdal


Liebe Brigitte,
vor einigen Jahren habe ich in meiner Marginalien-Reihe einige Zeilen zur Gelassenheit formuliert, die ich hier recht passend finde:
 

Gelassenheit

Tausend Dinge brachte das Leben,
meistens war’s Arbeit, oft war’s Stress
immer hat man alles gegeben
stets stand man mitten im Prozess.
Jetzt am Ende steht die Erfahrung
aus allem in der Lebenszeit,
sie allein hat nunmehr Bedeutung
für des Alters Gelassenheit.

 
Damit grüßt Dich zum ausgehenden Sonntagabend
Syrdal
 

Roxanna

@Syrdal  

Dem, was du, lieber Syrdal in deiner Marginalie schreibst, kann ich nur zustimmen. Wer einen langen Lebensweg mit allen Höhen und Tiefen hinter sich gebracht hat, wird in vielem gelassen oder gelassener bleiben, weil er/sie weiß, das nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und doch kann es in jedem Lebensalter Ereignisse geben, die einen erschüttern können, wo es schwierig ist, gelassen zu bleiben. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Gelassenheit als Dauerzustand zu erreichen ist, oder nicht doch eben Schwankungen unterworfen ist.
 
Mit Dank für deinen Kommentar grüße ich dich herzlich

Brigitte

Muscari


Tja, liebe Brigitte,
das ist so ein Thema: Gelassenheit. Gelassen bleiben, was immer auch passiert.
Je nachdem funktioniert das nicht immer. Aber ich habe im Laufe der Jahre gelernt, eine gute Portion Gelassenheit zu finden, indem ich ruhige und schöne Klaviermusik höre. Dabei stelle ich immer wieder fest, wie sich aufgewühlte Nerven allmählich beruhigen und sich das auf den gesamten Körper auswirkt.

Ist sicher keine Allerweltsmethode, käme aber auf einen Versuch an.

In diesem Sinne wünsche ich Dir und uns allen wieder ein wenig mehr Sonne und eine gute neue Woche.
Andrea

 

Roxanna

@Muscari  

Da stimme ich dir zu, Musik kann neben der Natur heilsam sein, weil sie unser Innerstes berührt. So kommt man wieder ins Gleichgewicht und kann sich beruhigen. Und in der Ruhe kann man das, was einen so aufgeregt hat, wieder besser bewältigen. Es kommt aber auch immer auf das Ereignis an, manchmal regt man sich ja über etwas auf, bei dem man später denkt, das war es gar nicht wert. Anderes geht einem regelrecht an die Substanz, da wird es schon mühsamer und es braucht eine gewisse Zeit, bis etwas verarbeitet ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Mensch in jeder Lebenslage immer gelassen bleiben kann.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße mit ein paar Strahlen von der heute scheinenden Sonne, kommen von

Brigitte  
 

ladybird

Liebe Brigitte,
wie Du weißt, lebt ein Teil meiner Familie in Schottland: sie bleiben nie lange hier, weil  unsere Hektik der Gesellschaft sehr schnell bei ihnen zum Heimweh führt...ich kann es durch häufige Besuch dort, wirklich bestätigen: die Schotten sind tatsächlich  g e l a s s e n.....zB.dort haben wir noch nie ein Hupen im Straßenverkehr gehört....
Selbst das "Schlange-stehen" ist gemütlich, weil es KEIN Drängeln ist, wie bei uns..
Uns würde die Gelassenheit eher "helfen"...als unsere Hektik?
Sobald Du eine "Gebrauchanleitung" gefunden hast, lass mich das bitte wissen,
auf der Bank Deines Fotos, könnten wir sitzen und die Gelassenheit
üben....
mit lieben Gruß
Renate

Roxanna

@ladybird  

Da stimme ich dir zu, liebe Renate, in einer lauten Welt bräuchte man die Gelassenheit eigentlich umso mehr, aber dort ist sie oft schwer zu finden. Die vielen „Energien“, denen man in einer großen Stadt ausgesetzt ist, die deine Familie aus Schottland auch so deutlich spürt, mit den vielen unterschiedlichen Menschen, die kann manchmal schon sehr an den Nerven zerren.
Man sagt, wer geübt ist in Meditation kann sie allerdings auch dort finden. Das ist eigentlich die einzige Gebrauchsanleitung, die ich kenne. Aber man braucht dazu viel Geduld und langes Üben, bis man inmitten dieses Getümmels seine Gelassenheit und Ruhe behält. Ich habe noch viel Übungsbedarf
😊.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar und herzliche Grüße kommen von

Brigitte

 

ladybird

@ladybird  
ich möchte noch eine Anmerkung hinterlassen: der Kommentar von werderanerin hat mich darauf gebracht:
Schottland ist bis auf ein paar Hauptstädte zum größten Teil nur ländlich....ich wohne in NRW, mt Industrie und Großstädten, wo natürlich viel mehr  Hektik herrscht.
..die meine Familie umso mehr auch spürt...
mit Dank und Gruß
ladybird

 

Rosi65

Liebe Roxanna,

dazu fällt mir doch prompt das Okapi aus Mariana Leky`s Buch ein, denn immer wenn dieses exotische Tier der Selma als schlechtes Omen im Traum erschien, musste ein Dorfbewohner kurzfristig sterben.
Alle bekamen natürlich Angst.

Ein betagter Greis nahm natürlich an, er wäre jetzt an der Reihe. Nun, er war ja bereit dazu, und wartete in der Nacht ganz geduldig auf den Besuch von Gevatter Tod. Dazu öffnete er sogar das Fenster ganz weit, damit seine Seele später besser hinausfliegen könnte, und machte es sich anschließend in seinem Bett bequem. Doch als der alte Mann am nächsten Morgen staunend wieder erwachte, lebte er immer noch, denn das Okapi hatte ihn gar nicht gemeint.😊

Diese Verhalten würde ich als Gelassenheit bezeichnen, allerdings eine Gelassenheit in höchster Vollendung.

Liebe Roxanna, da Du das Buch ja auch gelesen hast, wirst Du sicher ebenfalls über diese Passage geschmunzelt haben.
Ob wir wohl auch mal diese Stufe der Gelassenheit erreichen könnten?

Herzliche Grüße
    Rosi65

Roxanna

@Rosi65  

Auch jetzt, liebe Rosi muss ich bei der Erinnerung an dieses Buch wieder schmunzeln. So ist das Leben, es verläuft nicht so, wie wir es uns denken, denn meistens kommt es anders und überrascht uns mit Schönem, aber auch solchen Ereignissen, die erst einmal den Boden unter den Füßen wegziehen können. Wer gelassen dem Tod entgegensehen kann, da stimme ich dir zu, das ist Gelassenheit in höchster Vollendung. Damit einverstanden sein zu können, dass das Leben irgendwann endet und wir in der Regel nicht bestimmen können wann und dass alles vergänglich ist, mehr Gelassenheit geht eigentlich nicht.

Für die Erinnerung an diese Geschichte und deinen Kommentar danke ich dir herzlich und schicke ebenso herzliche Grüße mit

Brigitte
 

ehemaliges Mitglied

liebe Brigitte,

gelassen
ge(h)lassen
lass gehen...
und lässt man dann auch noch das Festhalten bleiben, klappt das -
wir kennen das alle

andererseits:
manches will man nicht lassen
weil es dem Herzen nahe ist und bleibt -
denke/fühle ich und finde das auch wichtig und richtig,
trotz innerer Beben 


liebe Grüße
WurzelFluegel
 

Roxanna

@WurzelFluegel  

Es kommt ja immer darauf an, liebe WurzelFluegel, was da bebt, welche Gefühle damit verbunden sind. Ist es Wut  oder Zorn, Trauer oder andere Gefühle, die man eher nicht haben will. Oder bebt es, weil man sich vielleicht verliebt hat 😊. Ja, es ist immer wieder das „lassen“, das uns fordert. Irgendjemand hat gesagt: "Nur mit offenen Händen kann man nach Neuem greifen."

Manchmal bringt das Lassen Erleichterung und manchmal bleibt ein Schmerz zurück, der sich immer mal wieder meldet. Und alles muss ausgehalten werden, da hilft Gelassenheit ungemein.


Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße von

Brigitte

Songeur

Das Motiv auf dem Bild über Deinem Gedicht, liebe Brigitte, kenne und schätze ich schon ziemlich. Wenn ich auf so einer Bank dann sitze, gibt's auch kein Problem mit der Gelassenheit.

Herzliche Grüße aus dem Royaume de Belgique

Hubert

 

Roxanna

@Songeur  

Da kann ich dir nur zustimmen, liebe Hubert, so ein stilles Plätzchen im Wald, in der Natur, lässt einen sozusagen wieder herunterkommen und wieder in seine Mitte finden. Es relativiert sich manches. Wie gut man es doch hat, wenn man in einer schönen Landschaft lebt, in der das praktisch vor der Haustüre liegt. Wer weiß, vielleicht kreuzen sich unsere Wege mal an dieser schönen Bank 😁.

Ich grüße ich herzlich und danke dir für deinen Kommentar

Brigitte

chris33

Liebe Roxanna, 

stimmt, Gelassenheit ist ein Gewinn, eigentlich in jeder Lebensphase.


Man sollte sich  schon frueh mit der  "Kunst der Gelassenheit" beschäftigen, nicht nur im Alter kann es eine Herausforderung sein, die sich lohnen kann. 

Gelassenheit bezieht sich auf die innere Ruhe und auf die Akzeptanz von Veränderungen, die uns im Alter besonders zu schaffen machen. 

Mit Gelassenheit sich neuen Lebensphasen 
anzupassen, kann  sie uns helfen, das Leben in Ruhe zu  leben und auch zu genießen...😁

Chris33 
​​​​​
 

Roxanna

@chris33  

Ich denke, liebe Chris, dass es in vielen Lebenslagen gut wäre, gelassen zu bleiben und stimme dir zu. Nicht nur im Alter sondern auch schon viel früher braucht man sie und sollte sich möglichst auch früh darin üben. Das Leben setzt uns immer wieder etwas vor, was uns in Aufruhr versetzen kann. Vielleicht liegt der Unterschied darin, dass es eben in jungen Jahren andere Anforderungen sind als im Alter. Und die im Laufe des Lebens erworbenen Erfahrungen helfen ganz sicher, in manchem gelassen zu bleiben, was früher möglicherweise sehr gestresst hat.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte
 


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