Geistlicher Rat

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Geistlicher Rat

Viel Freude macht, wie männiglich bekannt
für Mann und Frau der heilge Ehestand...
und Wilhelm Busch beschrieb es schon beizeiten,
dass  „Babys machen“  Freude würd bereiten.
Im Ehestand, dies wusste er genau -
dass, wenn ein Mann sich nähert seiner Frau
sie bald schon hält ein Kindlein auf dem Schoß;
trotzdem blieb manche Ehe kinderlos.
Nimmt man nun an den Rat von hohen Herren;
die sich herfür tun und auch gern belehren:
den Rat sucht keineswegs der gute Mann -
weil er sehr schlecht den Rat annehmen kann.
So wankt die Frau zum allzeit frommen Pater -
und sieht in ihm den göttlichen Berater;
die Frau, die bisher kinderlos geblieben;
sie möchte doch so gern ein Kindlein lieben.
Der spricht zu ihr: „Oh meine liebe Tochter,
ich sprech als ein vom Herren Unterjochter:
"Folg eifrig heil`gen Pilgern in der Spur
so triffst Du auf die Wiege „mon amour ,
leg Dich hinein und lass Dich fleißig wiegen;
du wirst in nächster Zeit ein Kindlein kriegen.
Vorbei geht dort manch braver Pilgermann,
und rührt aus Unbedacht die Wiege an
und wiegt mit Dir in Eintracht eine Weile
denn Pilger haben Zeit, sind nicht in Eile.
So spricht der fromme Mann und geht von dannen,
der guten Frau nunmehr die Tränen rannen;
begab sich zu des frommen Ortes Wiege
zu der nun führte eine kleine Stiege.
Sie legte sich und hoffte auf das Wunder
und es geschah sogleich, dass ein gesunder
auch frommer Pilgermann sie dort sah liegen
und ohn Verzug begann er sie zu wiegen.
Er wiegte, wogte sie in nach bestem Wissen
und selig ruhte sie n ihren Kissen
Es zeigte sich jedoch nach fünf, sechs Wochen
was er getan, verübte und verbrochen
Der fromme Pater, der den Rat gegeben
sprach fromme Worte nun fürs ganze Leben:
„Adios nun, Euch sei ein Trost beschieden:
Geht hin und zeugt in Zukunft nun in Frieden

© Luzie Rudde

Ich weiß nicht ob ich es schon mal hier eingesetzt habe....