Fürstenberg an der Havel
Beim Lesen über Angermünde, was Fontane da zum Besten gab, aber auch das, was Wikipedia anzeigt – Nachbehandlung der Erlebnisse aus der Wanderung mit den Feierabend.de-Leutchen –
kam ich auf die Idee, doch einmal in unserer Ahnenliste nachzuschlagen, ob dieser Ort auch in der dBaseIII-Liste sortiert vorkommt. Aber gleichzeitig wollte ich sehen, ob der von uns noch nicht angegangene Ort »Fürstenberg/Havel« auch drin vorkommt. Er kommt vor und das reichlich im 16. bis 19.Jahrhundert. Wir waren gespannt, was dazu zu finden ist bei Fontane und in Wikipedia.
Wir merkten uns so einiges und bereiteten uns für die Fahrt dorthin vor.
27. Juni 2011 – Siebenschläfer und: Schulklassen machten wohl ihre Ausflüge noch vor dem Beginn der Ferien. Und das hat uns überrascht: im Bahnhof Gesundbrunnen, im Norden von Berlin, füllten sich die Bahnsteige mit Radlern und Schulklassen, und auch Kita-Kinder gingen mit ihren Betreuern auf Reisen. Gerammelt voll kam unserer Zug aus dem Süden von Berlin in »Plumpe« an. So durften wir eine Weile im Gang stehen, bis wenigsten nach einigen Halten des RE 5 der Zug sich nach und nach leerte, der Nachschub aber nicht mehr so groß war.
Trotz der etwas verlängerten Halte zum Ein- und Aussteigen und Langsamfahrten an Baustellen hielt sich die Fahrzeitverlängerung in Grenzen. Wir erreichten Fürstenberg, standen dann vor dem alten Bahnhofsgebäude, das eigentlich mal renoviert werden müsste. Wir nahmen keinen der dort wartenden Busse, wie zum Beispiel den nach »Himmelpfort«, dem Ort, den jedes Kind kennt, wohin es seinen Wunschzettel schicken möchte – ein Postamt kümmert sich um diese »Irrläufer«.
Gleich zu Beginn der Bahnhofstraße, die in die Stadt hinein führt, begegneten wir einem Sowjetischen Ehrenmal, nicht bombastisch aber in dem kleinen beigefügten Park nicht zu übersehen. Ein kleiner Flussarm der Havel unterquerte die Straße, links und rechts ein paar Schrebergärten.
Wir wurden auf das örtliche Informationsbüro hingewiesen, nicht weit entfernt über eine Seitenstraße zu erreichen. Über die flanierenden Häuser ließ sich ein Kirchturm blicken. Und dann standen wir zwischen dem Haus mit dem Informationsbüro oder –laden und der in gelben Klinker gehaltenen Evangelischen Stadtkirche.
Eine Offene Kirche – das findet man hier sehr oft: Offene Kirchen.
Wir umrundeten die Kirche, wir betraten das Gotteshaus. Es ist interessant, die Baustile der Kirchen in der Mark zu entdecken, da und dort den Einfluss der Preussischen Herrschaft zu erkennen. Man bemüht sich jetzt den Mitgliederschwund in den Gemeinden zu erwehren. Viel Ehrenamtliches wird eingesetzt. Uns war das Betreten der Kirche – und das Mitnehmen von unseren Fotos zumindest eine Kerze wert.
Wir schlenderten durch die Stadt, in der man sich anstrengt, die Spuren der abgelaufenen Zeit, wo es eben kaum für das Erhalten des Alten Geld gab, wo eher nur der Einheitsneubau rund um das Alte Platz griff. Schön, wenn dann doch das eine und andere Schmuckstück die Straße erhellt. Das Alte Schloss ist immer noch alt, das Neue Schloss wird jetzt schön herausgeputzt, wohl nicht für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
Fürstenberg liegt zwischen drei Seen, also Wasser der Havel in Hülle und Fülle. Die Wasserstände werden durch Wehre und Schleusen reguliert, überwiegend kleine Motorboote, Jachten, Kanus und Paddelboote bringen die Wasseroberflächen in Wellen, wenn es nicht etwa der Wind sich vorbehält.
Es lässt sich gut laufen entlang der Ufer, wenn diese nicht durch Eigentum versperrt sind.
Blickt man vom Neuen Schloss durch den Park über den See, so erkennt man – wenn man’s weiß – in der Ferne am anderen Ufer die Gedenkstätte des Konzentrationslagers »Ravensbrück«. Mit dem Zoom findet man auch die rechts stehende Frauenstatue. Es beschämt einen, an dieses Übel in unserer Geschichte zu denken – es ist so leicht zu sagen: „Das waren die Nazis!“ und damit sich einfach abzuwenden.
Wir wanderten weiter, gelangten an bewaldete Ufer, wo uns ein Wegweiser auf die Eisenbahnfähre hinwies, über die wir schon gelesen hatten, die heute in ein Technikmuseum aufgenommen ist. Schon die Geschichte zu diesem Trajekt ist interessant und wie lange das Ganze noch in Betrieb war.
Wir hatten noch vor Mittag unser 2.Frühstück bei heißem Kaffee aus der Thermosflasche verzehrt. Wieder in der Stadt angekommen, gab es zur Feier des Tages für jeden drei Kugeln Speiseeis für nur sage und schreibe 50ct/Kugel.
Es wurde bald Zeit, den Weg zurück zum Bahnhof aufzunehmen. So umrundeten wir den einen See. Die Stadtkirche grüßte zurück. Wir landeten vor dem Bahnhofsgebäude.
Und da kam die Überraschung: wir mussten per SchienenErsatzVerkehr bis nach Gransee(Mark) nach Hause fahren. Die Bahnstrecke bedurfte einer Überholung. Wir wurden mit dem Ausblick auf das weite, langwellige Land, seine noch unreifen Felder und die schon einmal gemähten Wiesen und die hohen Mischwälder belohnt. Lange vor Ankunft in Gransee konnte man die beiden unterschiedlichen Türme der Stadtkirche sehen.
Wir hatten in Gransee in dem noch leeren und hier wendenden RE 5 nach Berlin schöne Sitzplätze auswählen können, der Zug füllte sich zunehmend bei jedem Halt. Ab »Plumpe« wurde der Zug reichlichst voll: Berufsverkehr. Wir unterfuhren die Hauptstadt, blieben bis »Südkreuz« sitzen, um dann das letzte Stück nach Hause mit der S-Bahn zurückzulegen.
Ein wunderbaren Tag, besonders dann, wenn man im Schattigen blieb und so der Hitze etwas ausweichen konnte. Wieder ein Stück Heimat aufgenommen. Und nun bald zum nächsten Abenteuer.
ortwin
kam ich auf die Idee, doch einmal in unserer Ahnenliste nachzuschlagen, ob dieser Ort auch in der dBaseIII-Liste sortiert vorkommt. Aber gleichzeitig wollte ich sehen, ob der von uns noch nicht angegangene Ort »Fürstenberg/Havel« auch drin vorkommt. Er kommt vor und das reichlich im 16. bis 19.Jahrhundert. Wir waren gespannt, was dazu zu finden ist bei Fontane und in Wikipedia.
Wir merkten uns so einiges und bereiteten uns für die Fahrt dorthin vor.
27. Juni 2011 – Siebenschläfer und: Schulklassen machten wohl ihre Ausflüge noch vor dem Beginn der Ferien. Und das hat uns überrascht: im Bahnhof Gesundbrunnen, im Norden von Berlin, füllten sich die Bahnsteige mit Radlern und Schulklassen, und auch Kita-Kinder gingen mit ihren Betreuern auf Reisen. Gerammelt voll kam unserer Zug aus dem Süden von Berlin in »Plumpe« an. So durften wir eine Weile im Gang stehen, bis wenigsten nach einigen Halten des RE 5 der Zug sich nach und nach leerte, der Nachschub aber nicht mehr so groß war.
Trotz der etwas verlängerten Halte zum Ein- und Aussteigen und Langsamfahrten an Baustellen hielt sich die Fahrzeitverlängerung in Grenzen. Wir erreichten Fürstenberg, standen dann vor dem alten Bahnhofsgebäude, das eigentlich mal renoviert werden müsste. Wir nahmen keinen der dort wartenden Busse, wie zum Beispiel den nach »Himmelpfort«, dem Ort, den jedes Kind kennt, wohin es seinen Wunschzettel schicken möchte – ein Postamt kümmert sich um diese »Irrläufer«.
Gleich zu Beginn der Bahnhofstraße, die in die Stadt hinein führt, begegneten wir einem Sowjetischen Ehrenmal, nicht bombastisch aber in dem kleinen beigefügten Park nicht zu übersehen. Ein kleiner Flussarm der Havel unterquerte die Straße, links und rechts ein paar Schrebergärten.
Wir wurden auf das örtliche Informationsbüro hingewiesen, nicht weit entfernt über eine Seitenstraße zu erreichen. Über die flanierenden Häuser ließ sich ein Kirchturm blicken. Und dann standen wir zwischen dem Haus mit dem Informationsbüro oder –laden und der in gelben Klinker gehaltenen Evangelischen Stadtkirche.
Eine Offene Kirche – das findet man hier sehr oft: Offene Kirchen.
Wir umrundeten die Kirche, wir betraten das Gotteshaus. Es ist interessant, die Baustile der Kirchen in der Mark zu entdecken, da und dort den Einfluss der Preussischen Herrschaft zu erkennen. Man bemüht sich jetzt den Mitgliederschwund in den Gemeinden zu erwehren. Viel Ehrenamtliches wird eingesetzt. Uns war das Betreten der Kirche – und das Mitnehmen von unseren Fotos zumindest eine Kerze wert.
Wir schlenderten durch die Stadt, in der man sich anstrengt, die Spuren der abgelaufenen Zeit, wo es eben kaum für das Erhalten des Alten Geld gab, wo eher nur der Einheitsneubau rund um das Alte Platz griff. Schön, wenn dann doch das eine und andere Schmuckstück die Straße erhellt. Das Alte Schloss ist immer noch alt, das Neue Schloss wird jetzt schön herausgeputzt, wohl nicht für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
Fürstenberg liegt zwischen drei Seen, also Wasser der Havel in Hülle und Fülle. Die Wasserstände werden durch Wehre und Schleusen reguliert, überwiegend kleine Motorboote, Jachten, Kanus und Paddelboote bringen die Wasseroberflächen in Wellen, wenn es nicht etwa der Wind sich vorbehält.
Es lässt sich gut laufen entlang der Ufer, wenn diese nicht durch Eigentum versperrt sind.
Blickt man vom Neuen Schloss durch den Park über den See, so erkennt man – wenn man’s weiß – in der Ferne am anderen Ufer die Gedenkstätte des Konzentrationslagers »Ravensbrück«. Mit dem Zoom findet man auch die rechts stehende Frauenstatue. Es beschämt einen, an dieses Übel in unserer Geschichte zu denken – es ist so leicht zu sagen: „Das waren die Nazis!“ und damit sich einfach abzuwenden.
Wir wanderten weiter, gelangten an bewaldete Ufer, wo uns ein Wegweiser auf die Eisenbahnfähre hinwies, über die wir schon gelesen hatten, die heute in ein Technikmuseum aufgenommen ist. Schon die Geschichte zu diesem Trajekt ist interessant und wie lange das Ganze noch in Betrieb war.
Wir hatten noch vor Mittag unser 2.Frühstück bei heißem Kaffee aus der Thermosflasche verzehrt. Wieder in der Stadt angekommen, gab es zur Feier des Tages für jeden drei Kugeln Speiseeis für nur sage und schreibe 50ct/Kugel.
Es wurde bald Zeit, den Weg zurück zum Bahnhof aufzunehmen. So umrundeten wir den einen See. Die Stadtkirche grüßte zurück. Wir landeten vor dem Bahnhofsgebäude.
Und da kam die Überraschung: wir mussten per SchienenErsatzVerkehr bis nach Gransee(Mark) nach Hause fahren. Die Bahnstrecke bedurfte einer Überholung. Wir wurden mit dem Ausblick auf das weite, langwellige Land, seine noch unreifen Felder und die schon einmal gemähten Wiesen und die hohen Mischwälder belohnt. Lange vor Ankunft in Gransee konnte man die beiden unterschiedlichen Türme der Stadtkirche sehen.
Wir hatten in Gransee in dem noch leeren und hier wendenden RE 5 nach Berlin schöne Sitzplätze auswählen können, der Zug füllte sich zunehmend bei jedem Halt. Ab »Plumpe« wurde der Zug reichlichst voll: Berufsverkehr. Wir unterfuhren die Hauptstadt, blieben bis »Südkreuz« sitzen, um dann das letzte Stück nach Hause mit der S-Bahn zurückzulegen.
Ein wunderbaren Tag, besonders dann, wenn man im Schattigen blieb und so der Hitze etwas ausweichen konnte. Wieder ein Stück Heimat aufgenommen. Und nun bald zum nächsten Abenteuer.
ortwin
© 2011 muellersss
Kommentare (2)
tilli †
Das du fotografieren kannst, das hast du schon öfters bewiesen.Diesmal aber hast du dich übertroffen.Fie Fotos sind alle sehr schön geworden.
So habe ich etwas gesehen, was ich nicht kannte.
Ja Ortwin, ich bewundere dich sehr.Du zeigst uns diese Orte der Heimat, die nicht so oft beschrieben sind.Danke für dein Blog.
Ich grüße dich herzlich Tilli
So habe ich etwas gesehen, was ich nicht kannte.
Ja Ortwin, ich bewundere dich sehr.Du zeigst uns diese Orte der Heimat, die nicht so oft beschrieben sind.Danke für dein Blog.
Ich grüße dich herzlich Tilli
es freut uns, dass Dir die Fotos und Geschichten gefallen, die wir Beide, mein Spatz und ich, zusammentragen und ausdenken. Uns macht es große Freude, es zusammen zu erleben, uns macht es Freude, das Alles mit Fröhlichkeit und gesundem Humor zu erwandern.
Heute war einmal wieder der Süden der Mark Brandenburg dran - davon möchte ich in Kürze wieder berichten. In jedem Fall haben die Knipsgeräte ihren Inhalt abgegeben, reichlich, was wir da auf dem Weg nach Luckau und zurück erfasst haben. Die Hitze brachte das Selterwasser zum Kochen. Doch war es wunderschön.
Ich muss zum Essen!
Gruß
Dieter / ortwin