Entschuldigung an meine Tochter


Mein Kind ich bewundre dich, wie du das alles schaffst. Den Haushalt, die Kinder, den Mann, deine Arbeit und auch noch diese schwere Krankheit.
Ja du bist eine Kämpferin, sonst würdest du diese Krankheit nicht in den Griff bekommen.
Sie kommt schleichend und ist doch Lebens bedrohlich. Bulimie. Sie begann als ich gehen musste. Als ich keine andere Wahl hatte und euch verlassen musste. Dein Vater gab mir heimlich diese Tabletten weil er keine Scheidung wollte. Ich musste fliehen oder ich wäre daran zu Grunde gegangen. Du hast es nicht verstanden und die Krankheit tauchte auf.
Lange habe ich sie nicht verstanden. Lange habe ich nicht begriffen das es ein Schrei deiner Seele ist. Wen die Seele trauert dann fließen keine Tränen. Erst als du auf der Intensiv lagst, habe ich mich mit dieser Krankheit richtig befasst. Vorher war ich blind. Ich dachte immer du musst doch bloß essen.
Es kam der lange Klinikaufenthalt. Du hast begonnen zu kämpfen. Wir haben begonnen zu reden. Wir haben begonnen beide zu kämpfen, den auch ich habe verstanden. Es ist eine gemeine schwere Krankheit. Ich bewundre dich für diesen Kampf und den Willen diese Krankheit zu besiegen.
In 2 Tagen bin ich wieder bei dir und wir werden wieder ein paar fröhliche und glückliche Tage haben. Mein Kind ich liebe dich und es tut mir leid das ich lange Zeit so blind und taub war.
Mein Kind ich liebe dich!!!!
Sasskia

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Kommentare (10)

heide † Du solltest Dich durch Mutmaßungen von fremder Seite nicht beirren lassen; wobei ‘Eure‘ internen Konflikte wirklich nur von fachmännischer Seite zu beurteilen sind.
Hier im Netz aufgezeigt zu haben, in welches Dilemma Kinder durch ein instabiles Elternhaus gelangen können, kann vielen Menschen als Lehre dienen, wird aber letztendlich kaum zur Gesundung der Tochter beitragen.
Dennoch viel Kraft für Euch alle...

Heide


anjeli aber was ich gelesen habe über den Vater deiner Tochter, macht mich betroffen.

Für mich ist er eine Schlüsselfigur bei der Krankheit deiner Tochter. Er sollte sich bei
ihr entschuldigen und versuchen zu ermitteln, wie er seiner Tochter helfen kann.
Offensichtlich fehlt ihm die Einsicht und der Wille, etwas zu verändern.

Bei ihm ist der Schlüssel zur Gesundung deiner Tochter. Ich hoffe, dass ihr die Tür
trotzdem öffnen könnt und den richten Weg finden werdet.

Denkt daran, ihr könnt alles schaffen, wenn ihr es wirklich wollt.

anjeli
Sasskia euch allen für eure aufmunternde und auch tröstliche Worte. Sie geben mir viel Kraft und Mut
Ware jetzt ein paar Tage bei meiner Tochter. Es waren Tage mit viel reden, kuscheln und ganz viel Liebe.
Sie hat im Moment einen Rückfall, aber sie erkennt es und wir arbeiten beide daran.
Wir wollten ihren Vater in die Gespräche mit einbeziehen, aber er lehnt es ab. Seine Tochter interessiert ihn nicht. Er hat sein eigenes Leben und so haben wir beschlossen, wir schaffen es auch ohne ihn. Vielleicht sogar besser.
Es ist einfach schön und hilfreich das es hier so viele Menschen mit Herz gibt-
Danke
Liebe Grüße noch an alle Sasskia

christl1953 Hallo Saskia ihr beide schafft das- mit vielen Gesprächen über die Situationen
von früher ,als sie ein Kind war und sich wahrscheinlich von dir verlassen glaubte.
Erzähl ihr von früher und warum du gehen mußtest und sie zurück lassen musstest ?
Das ist sehr wichtig,damit sie weiß daß dein Weggehen nichts mit ihr zu tun hat!
So handeln wir Mütter um die Kinder nicht hinein zu ziehen in sein eigenes Schlamassel,dabei ist das völlig falsch.Kinder wollen wissen was um sie herum los ist und was nicht in Ordnung ist.So sind sie auch gefeit,nicht zum Spielball zwischen den Fronten zu werden. Daß Mädchen sich oft in diese Krankheit flüchten ist bekannt,denn es entspricht ihren Möglichkeiten. Daß es sehr schwer ist da wieder heraus zu kommen,das begreift man meistens erst,wenn es schon fast zu spät ist.Es ist ein teufelskreis.
meine Enkelin hatte diese Phase als ihre Mutter wechselnde Freunde hatte,sie war 12/13
jahre alt und ich hattte schreckliche Angst um sie und immer noch ,jetzt ist sie 26 Jahre und hat ihren Weg gefunden.ich hatte damals privat eine Psychologin mit ihr aufgesucht,hat Geld gekostet und Schelte von meiner Tochter aber es hat geholfen.
Heute weiß ich daß ich das richtige getan habe.Meine Enkelin ist über den berg !
Du wirst das gemeinsam mit deiner Tochter schaffen,glaub an dich und deine Zuneigung die sie jetzt besonders braucht.Ihr schafft das schon !!!!!!!berta
anjeli Du hast wirklich Mut bewiesen, als du mit deiner Geschichte an die Öffentlichkeit gingst.
Du hast einen Fehler gemacht, meinst du, weil du nicht erkannt hast, wie es deiner Toch-
ter geht.
Aber, manchmal ist der Mensch etwas blind - oder zu sehr mit sich selbst beschäftigt -
um angemessen handeln zu können.
Ich glaube nicht, daß dein Handeln mit mangelnder Liebe zu tun hat. Du hast deine Tochter
ja immer geliebt, denn sonst könntest du sie nicht um Verzeihung bitten.

Du bist jetzt für deine Tochter da, hilfst ihr. Das und nur das ist alleine wichtig. Die
Vergangenheit zählt nicht mehr und Schuldgefühle solltest du über Bord werfen.

"Leben ist jetzt und hier" so sagt dottoressa immer und daran solltest du immer denken,
wenn dich die Gefühle aus der Vergangenheit wieder einholen sollten.

Liebe Grüße von anjeli
Sasskia Ich danke euch für eure hilfreichen aufmunternde und auch tröstende Worte. Ich habe viel Kraft daraus geschöpft. Morgen fahre ich zu meiner Tochter und werde ein paar Tage mit viel Kuscheln und Liebe verbringen. Wir können es wieder und nutzen diese Tage die wir haben auch immer richtig aus.
Wünsche allen ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße Sasskia
Seija Liebe Sasskia,

wahrhaftige Liebe, die nichts will und nichts fordert kann heilen.
Du bist auf dem besten Weg, dass mit Deiner Tochter zu schaffen.
Alles Gute
Seija
ladybird mit Dir, liebe Sasskia,beim Lesen Deines Briefes, kamen mir die Tränen....ich bin auch Mutter und habe dasselbe mit einer anderen Krankheit meiner Tochter erfahren,zunächst kam ein so "schlechtes Gewissen" in mir auf, obwohl diese Krankheit nicht "vererbt" sein kann.Dieses Befinden sollte mein Kind jedoch nicht sehen,das hätte sie wiederum belastet,so traurig und voller Ängste, wie Du,holte ich mir Rat bei einer Psychologin und diese Worte wende ich heute noch an,denn die Sorgen um unsere Kinder bleibt,egal wie alt sie sind.Vielleicht kannst Du dir auch mit diesem Satz helfen, den ich gerne hier an Dich weitergebe ;"HABEN SIE VERTRAUEN IN IHR KIND UND SEINE FÄHIGKEITEN;SCHLIE?LICH GABEN SIE IHM ETWAS MIT;DAS IHM HILFT;IM LEBEN ZURECHTZUKOMMEN;NÄMLICH IHRE LIEBE;UND DAS GEFÜHL;WEITERHIN MIT ALLEN SORGEN ZU IHNEN KOMMEN ZU KÖNNEN" so wünsche ich Dir,Du kannst etwas davon annehmen.Das offene Reden hat meine Tochter und mich wirklich "entkrampft",so hast du es ja schon erfahren?
Liebe Sasskia,geh vorwärts in die Offensive, dazu alle Kräfte und Mut wünscht Dir
von ganzem Herzen ladybird=Renate
PS. Dein Brief an Deine Tochter finde ich großartig,Eure Innigkeit kann noch tiefer werden.
ehemaliges Mitglied Ich kann Dich gut verstehen,liebe Sasskia.Du hast meine Hochachtung.Wenn es um sein Kind geht,werden alle anderen Sorgen ganz klein.
Einen lieben Gruß schick ich Dir.-mullemaus
reikimaus72 Ich weiss ,wie Dir zumute ist.
Keiner hört,wenn die Seele weint,denn sie weint sehr leise.
Ich kenne solche Situationen sehr genau .
Deshalb wünsche ich Dir und Deiner Tochter für die Zukunft
alles erdenklich Gute, vor allen Dingen Kraft.
Liebe Grüsse ,Reikimaus72

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