ent-täuschung

Autor: ehemaliges Mitglied

enttäuschung

hat man seine erwartungen
sehr hoch gesteckt
so kann es leicht zu
enttäuschungen kommen

ent-täuschung
heißt selbsttäuschung
das bild was man sich
gemacht hat
wackelt oder
fällt zusammen

ent-täuschung
sollte nicht mit zorn
auf die person einhergehen,
auf die die enttäuschung zutrifft

immerhin ist es
das eigene bild
von der person,
die enttäuscht hat

vielleicht sollte man
vor der ent-täuschung
mehr auf sein bauchgefühl
achten und die erwartungen
erst nicht hoch werden lassen

enttäuschung macht natürlich traurig
aber man sollte die veränderte situation zulassen
seine einstellung überprüfen
und möglicherweise ändern

dann ist die enttäuschung
nur noch halb so schlimm



traumvergessen 18.09.2012

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Kommentare (16)

ehemaliges Mitglied du beschreibst es sehr gut. In der Tat sind Enttäuschungen im Internet schneller gegeben, weil sich die "Partner" zu wenig kennen. Du schreibst von Impulsivität, genau das ist es, das Bauchgefühl, was man schlecht steuern kann. Hat man einmal "falsch" gehandelt, muss man nicht "zu Kreuze kriechen", wenn auf der anderen Seite Verständnis herrscht. Gibt es das nicht, dann muss es halt so bleiben.

Ich grüße dich und wünsche dir noch recht sonnige Restferientage.
dein Freund Gerd
ehemaliges Mitglied das tut mir gut. In der Tat kann man sich vor Enttäuschungen nicht schützen. Sie lassen sich meist nicht über die Ratio steuern. Es ist dann halt ein mulmiges Gefühl im Bauch. Unsere Seele macht uns dann zu schaffen.

Liebe Grüße
traumvergessen
ehemaliges Mitglied Man sollte ..........
nicht immer zu schnell entscheiden
nicht immer zu impulsiv handeln
nicht immer zu schnell die Wut hochkommen lassen
nicht immer zu schnell jemanden kritisieren

Man sollte .........
sich mehr Zeit nehmen
darüber hinweg sehen
verzeihen können wenn etwas nicht so ist wie man es erwartet
einfach abwarten wie sich alles weiter entwickelt

Viele Menschen sind sehr impulsiv, ich muss zu geben, dass ich das auch oft bin. Ich probiere mich immer im Griff zu haben und abzuwarten und meistens erledigt sich die Enttäuschung oder das Problem von selbst.
Man ist oft sehr verletzt, aber das kommt oft aus einem Missverständnis heraus, weil man sich einfach zu wenig kennt, oder überhaupt nicht kennt, das ist oft online sehr schwierig.

Mit der Zeit weiss man aber auch wie man sich am besten verhält.
Man kann die Menschen ein wenig besser einschätzen und das verstehen wird einfacher.

Das ist ein gutes Thema, danke.

Alles Liebe
Deine Freundin
Silvy
immergruen was eine Enttäuschung ist und wie es dazu kommt, enttäuscht zu werden. Aber alles Wissen schützt uns nicht davor, hin und wieder enttäuscht zu werden, vielleicht gerade, weil wir zu viel Erwartungen hatten.
Du bist ein toller Lebensberater!
das immergruen grüßt Dich
anjeli ich bin nur einen kleinen Moment enttäuscht gewesen und das hat nichts mit mir und den Messebesuchern zu tun.
Ich habe auch meine Erwartungshaltung nicht so hoch angesetzt, weil die Arbeit mit Menschen einfach nicht planbar ist.

Ich habe meinen Einsatz und die Gespräche mit den Menschen reflektiert und dann hat mir mein Bauchgefühl, gesagt, dass da nicht viel bei rauskommt.

anjeli
ehemaliges Mitglied du hast recht: lieber das Gute im Schlechten suchen, als das Schlechte im Guten. Treffend kommentiert. Ich wünsche dir am Besten gar keine Ent-täuschungen.

Alles Liebe
gerd
ehemaliges Mitglied ja leider ist es so dass die eigene Erwartungshaltung sich nicht deckt mit den Interessen anderer. Dass du für den ST unterwegs warst, ehrt dich. Dass es nicht die Resonanz war, die du dir erhofft hattest, hat dich ent-täuscht. Leider gibt es diese Art der Enttäuschung auch im Berufsleben. Hier meint man, dass andere einen verstehen müssten, da objektiv doch wichtige Interessen z. B. von MitarbeiterInnen betroffen sind, und schon geht es nicht auf. Man wird dann sogar noch beschimpft. Leider. Aber sei nicht enttäuscht ich bemühe mich nach meinen Erlebnissen heute es auch nicht zu sein.

Danke für deinen Beitrag und hoffentlich noch gute Erfolge, die vielleicht erst später eintreten, ohne dass es dir bewusst gemacht worden ist.

Liebe Grüße
traumvergessen
ehemaliges Mitglied ja, das stimmt. Kanalisieren der Wut. Ich hatte gerade auch wieder solch eine Begegnung von Arroganz, Ignoranz, was zwar mit Enttäuschung nichts zu tun hat, weil man bei diesen Menschen gar nicht erst Verständnis erwartet, aber mit Wut und Verletztsein hast du recht. Das kann man nicht einfach in sich hineinfressen. Danke.

Gruß
traumvergessen
Drachenmutter Kurz noch zur Wut. Mit Verarbeitung meine ich nicht, sie auszuleben, indem Aggressivität an den Tag gelegt wird, sondern sie zu kanalisieren, um sie dann loszuwerden. Ich denke da an kreative Beschäftigung oder auch Meditation oder Autogenes Training.
Wer Wut in sich hineinfrisst, schadet auf die Dauer seiner Gesundheit.
Vielleicht habe ich nun für ein wenig mehr Klarheit gesorgt. Ich möchte nicht missverstanden werden.

LG,
woelfin
ehemaliges Mitglied nun merke ich aus deiner Kommentierung, dass du meinst, das tiefe Betroffenheit erst einmal verarbeitet werden muss. Ach weißt du, die Wut sollte man lassen. Ich denke aber auch, dass es trotzdem menschlich ist, wenn einen die Enttäuschung traurig stimmt, dass möglicherweise Freundschaft in Feindschaft umschlägt. Spätestens dann sollte man die Reißleine ziehen, wenn es wirklich echte Feindschaft ist. Vielleicht meint man aber auch, dass es eine wäre und der andere Teil auch. Wer weiß?

Liebe Grüße
traumvergessen
ehemaliges Mitglied In der Tat ist das, was wir erkennen können, das was durch unser Gehirn gefiltert ist, oder wie Kant sagte, nur Erscheinungen (würde man heute so nicht mehr sagen, da es einen Sinn bekäme). Aber es sind wir, jeder einzelne von uns, der die Gemeinsamkeiten bei anderen sucht und findet oder glaubt es gefunden zu haben. Es sind gewissermaßen Idealvorstellungen. Nun geht es dem anderen Teil genau so und ich unterstelle niemandem, dass er "grundlos" schlecht ist. Aber auch er hat Erwartungshaltungen, die im Falle des Auseinanderdriftens der Gemeinsamkeiten nicht mehr übereinander zu bringen sind. Gewissermaßen Enttäuschung auf beiden Seiten. So finden viele Ehen ihr Ende. Traute, du weißt ja, wer des Pudels Kern in Faust war: Der Teufel - lach. Und so werden wir sicher nach dem Ende von Beziehungen - egal welcher Art - desillusioniert sein. Wenn jeder entsprechend "richtig" damit umginge, wäre es unproblematisch. Niemand muss schließlich so funktionieren, wie man sich das vorstellt. Wenn es klappt, dann gut, wenn es nicht klappt - schlecht - aber auch gut. Hier sollte es aber zu Ende sein und in keinem Falle schmutzige Wäsche gewaschen werden. Schließlich gilt bei der Ehe auch nicht mehr das Verschuldensprinzip, sondern das Zerrüttungsprinzip. So sollte es auch bei Enttäuschungen mit Bekanntschaften sein. Natürlich ist es nicht gut, wenn einer da aus dem Ruder läuft und den Kategorischen Imperativ von Kant nicht beherrscht. Aber schließlich ist es besser, wenn man dann einfach zurücksteckt und wartet, bis sich alles normalisiert hat.

Das hast du wundervoll analysiert.
Es grüßt dich freundlich und aufrichtig
traumvergessen
ehemaliges Mitglied Lieber Gerd, wieder sehr gute Zeilen von Dir, worüber
es sich lohnt, nachzudenken.
Traute als Kantianerin, hat einen sehr treffenden
Satz in ihrem Kommentar eingebracht.
Überhaupt, stimme ich all ihren Zeilen zu.
Danke, für viele Denkanstöße und kein Mensch
ist fehlerfrei. Wir werden immer daraus lernen und
oft geht man gestärkt aus so einer Situation, wenn es
uns einmal passieren sollte.

Monika
anjeli Ich zum Beispiel, ich war etwas enttäuscht. Ich habe tagelang gearbeitet für den Seniorentreff, ich habe sechs Stunden auf der Seniorenmesse mit einem Stand den ST vertreten.
Ich habe mir den Mund fusselig geredet und versucht die Besucher/Senioren zu überzeugen.
Meine ersten Eindrücke von der Messe habe ich bei einer Besucherflaute mittags in der KK geschildert.
Ich habe mich bestens vorbereitet und hatte teilweise das Gefühl ich wäre ein persönlicher Feind(habe ich natürlich nicht persönlich genommen) der Senioren.
Ich war ganz allein auf Wald und Flur.(hatte aber telefonische Unterstützung von ST-Freunden)
Ich bin dem Reporter, der achtlos an meinem Stand vorüber ging, nachgelaufen.
Ich hatte Erfolg, den durch diese Aktion kam der ST mit Lollo,92 Jahre in die Zeitung.

Ich habe das Recht enttäuscht zu sein und ich denke, dass hat nichts mit Selbstbewußtsein zu tun.
Ich habe meine Enttäuschung ganz schnell beiseite gelegt, denn ich habe noch mehr Eisen im Feuer.
Und ich werde das Eisen schmieden solange es heiß ist.

Wer möchte, der kann im Forum über die Seniorenmesse alles nachlesen.

anjeli
Drachenmutter Auch Dir, liebe Traute, möchte ich für Deine Zeilen danken.

Ja, es stimmt, man macht sich ein Bild von jemandem, weil er/sie ein gewisses Verhalten an den Tag legt, das einem gefällt. Man sitzt der Täuschung auf, mit diesem Menschen wäre man auf einer Wellenlänge.
Das kann durchaus eine Weile gut gehen, bis man mit der Zeit Zweifel an der Integrität des Menschen hegt, dem man vertraut, weil sein Verhalten sich verändert hat.
Schon ist man nicht mehr auf einer Wellenlänge. Es entstehen die ersten Dissonanzen, die später in Ent-täuschung enden.
Das tut zunächst einmal tierisch weh. Danach kommt dann eine unbändige Wut, die irgendwo gelassen werden muss. Erst wenn man da durch ist, ist man bereit, loszulassen und vielleicht zu verzeihen.
Auf jeden Fall ist man dann froh, durch diese Ent-täuschung von dem Menschen, in dem man sich so sehr getäuscht hat, befreit zu sein.

Liebe Grüße,
woelfin
Traute hört sich so alltäglich an, du hast mich enttäuscht. Das heißt aber du hast meine Vorstellung von dir entzaubert und ich habe nun ein anderes Bild von dir....
Ja aber, ob das nun so real ist, ist ja wieder eine Frage der Zeit, die uns zu neuen Erkenntnissen bringen könnte.
Das ist doch genau das was Kant lehrt. Das das was wir erkennen können, nur ein Abbild dessen ist was objektiv real ist.
So können wir den Menschen nur vor die Stirn sehen. Wir sehen in ihn hinein, was wir uns vorstellen. Das kann die Realität sein, kann aber ebenso eine Fassade sein und die Vorstellung die wir bekommen, soll uns ein Bild vorspiegeln, das wir uns wünschen, das es wahr wäre.
Es ist ja nicht immer ratsam jeden bis in unsere verwundbare Seele sehen zu lassen und Gleiches können wir auch bei anderen voraussetzen. So ist es die Zeit und die Zeichen die uns gegeben werden, die uns des Pudels Kern erkennen lassen.
Ja wenn man nun den wahren Charakter erkannt hat, so ist eine Traurigkeit da, nicht das gefunden zu haben was man dort vermutet hatte. Es ist aber zugleich das Ende einer riskanten Illusion und man kann froh sein davon befreit zu sein.
Mit freundlichen und herzlichen, aufrichtigen,
Grüßen,Traute
Drachenmutter Danke für diesen Denkanstoß in Richtung nicht zornig sein. Ich werde es zu Gunsten meiner Gesundheit damit versuchen.

Wie immer sehr treffende Worte.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße,
woelfin

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