Einfach nur mal dankbar sein!



Vielleicht sollte man sich ab und an mal ein bisschen Zeit nehmen, Zeit zum Besinnen und einfach mal zum darüber nachdenken, wofür man in einem langen Leben dankbar sein kann. Ich denke, da fallen jedem ein paar liebe und einem wohlgesonnene Menschen, Gegebenheiten oder Sachen ein!

1b Roman 02.10.2016,Betriebsfeier der Fa. RhönGut.jpg 
„Ich bin dankbar für meine Tochter, die uns leider viel zu früh verlassen hatte und bin dankbar für meinen Sonnenschein, meinen schwerbehinderten Sohn, der es verstand andere Menschen wie kein zweiter aufzuheitern und den ich 31 Jahre begleiten durfte, bin dankbar für meinen ältesten Sohn und seine Familie, die mir so nahe stehen, ich bin dankbar für alle, die mir in sehr schweren Zeiten zur Seite standen, bin dankbar, für meine wenigen Freunde die noch sind und die leider schon gegangen sind, bin dankbar, dass ich nach meinem sehr schweren, schuldlosen Unfall und vielen sehr schweren Jahren mit insgesamt 81, mehr oder weniger gelungenen Operationen und den operierenden Ärzten, durch die ich wieder auf die Beine gekommen bin, und ich bin dankbar für meine Frau, die mich 36 Jahre im Leben begleitet hat und bin dankbar für die schönen Zeiten mit meinen Lebensgefährtinnen und bin dankbar für die vielen freundlichen Menschen, die mir wohlgesonnen sind und sich regelmäßig und freundschaftlich mit mir austauschen und bin dankbar, dass man noch immer auf mich baut und ich durch Verhandlungen viele Arbeitsplätze junger Menschen absichern kann und  bin dankbar für meinen festen und tiefen Glauben und mein Vertrauen zu Gott, der mich in manchen sehr, sehr schweren Stunden und Tagen meiner Hilflosigkeit nicht im Stich gelassen hat und bin dankbar für meine nützlichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, in die ich mich einbringen durfte um zu helfen und ich bin jedem einzelnen dafür dankbar, dass sie dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft politisch, sozial, im Alter, bei Krankheit und in Pflege und in Rettungseinsätzen funktioniert und bin dankbar allen, die unseren Müll und Dreck beseitigen und die sich täglich dafür einbringen, dass wir unsere Lebensmittel, Textilien und Technik haben und bin dankbar für alle die ich bisher in Netzwerken, mit ihren unterschiedlichen Facetten kennenlernen durfte und bin dankbar für die Zeit, in der ich immer alles schaffen konnte, was ich mir vorgenommen habe und bin dankbar, dass ich fast wieder ganz gesund bin, um auch weiterhin wirken zu können und ich sage danke denen, die ich vergessen habe und die sich Dank verdient haben!“

                                                                         Danke!
 

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Kommentare (16)

indeed

Dankbar zu sein für viele Dinge im Leben, nicht nur für die großen, sondern auch für die kleinen bis zu den ganz kleinen Dingen, lieber Ferdinand, sich die Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken, ist lange nicht für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit.
Gerade weil man Dankbarkeit empfinden kann, kann man Leben viel bewusster leben und es lebt sich auch viel leichter.
Es befreit und das Negativum der Geschehnisse bekommen weniger Gewicht.

Ich habe es oft umschrieben mit dem so wichtigen Innehalten, um zu sich selber zu kommen.

Sicherlich würdest du alles nicht so gut überstanden haben, was dir dein Schicksal auferlegt hat, wenn du diese Gabe nicht hättest. So ist es gut und recht.

Liebe Grüße in deinen Alltag von
Ingrid

Dnanidref

Liebe Ingrid,

ich habe schon sehr oft um den richtigen Weg aber auch um Hilfe aus allerhöchster Not gebetet und dadurch immer den richtigen Weg gefunden und Hilfe erhalten, für die es mir eine Selbsverständlichkeit ist zu danken, was bei anderen möglicherweise als Selbstverständlichkeit hingenommen wird.

Soviel Zeit sollte sein, um von Herzen zu danken!

Und auch Dir danke ich für Deine lieben Worte und  die zarte Erinnerung, wofür man ruhig ab und an dankbar sein darf und damit grüße ich Dich herzlich
Ferdinand

ladybird

Lieber Ferdinand,
Du hast Deine DANKBARKEIT so wundervoll formuliert,
ich  möchte  mit dem Satz von
Annette von Droste - Hülshoff antworten:


"Wo man am meisten fühlt, weiß man am wenigsten zu sagen"

mit herzlichem Gruß
von Renate,
die sich über Euer sehr ansprechendes Foto freute

Dnanidref

Danke liebe Freundin Renate, für Deine netten Zeilen und dem sehr wahren Ausspruch von Annette von Droste-Hülshoff und die Belobigung zu unserem Bild dass knapp drei Wochen vor Romans Tod entstanden ist.

Ich grüße Dich in tiefer Verbundenheit
Ferdinand

ehemaliges Mitglied

Es würde zu weit führen, würde ich hier alle, denen ich dankbar bin, aufführen.

Aber für eines bin ich überaus dankbar: dass mir eine Tochter geschenkt wurde, die es heute total versteht, ihrem achtjährigen Zweitklässler seine Legasthenie - keineswegs!! LRS, die so oft an die Stelle der Legasthenie geschoben wird - so super erklären, ihm helfen kann, dennoch das Lesen, Schreiben und Rechnen - ja auch da greift die Legasthenie ein!! - dass sie nun, mit Unterstützung der Legasthenie-Trainerin ihres Sohnes Workshops für Lehrer und Eltern Betroffener halten wird.

Auch die Schulleiterin der Grundschule ist so offen für ihre Erfahrungen, dass sie ihre Kolleginnen und Kollegen dazu anhalten wird, die Workshops meiner Tochter zu besuchen, um zukünftig auch die Kinder als Betroffene zu erkennen, zu unterstützen und ihnen einen frustrierenden Schulweg, gespickt mit dem Verlust des für ein Kind, das aufgrund anderer Wahrnehmungsart nicht lernen kann, bestehenden Selbstbewusstseins zu ersparen.

Was sie inzwischen durch ihren kleinen Sohn erleben durfte, mein eigener Sohn endlich begreifen kann, warum er in der Schule anders lernte, oder Kunden zu ihr in die Firma kommen und plötzlich feststellen, dass sie das erste Mal von ihr nicht  als dumm angenommen werden, erhöht ihr und mein Glücksgefühl ungeheuer.

Ihm konnte ich vor 45 Jahren nur ein wenig helfen, aber auch dafür hat er sich inzwischen spontan bei mir bedankt, weil es ihm ermöglichte, etwas leichter seinen Lebensweg zu gehen. Zu der Zeit war es noch nicht möglich, sich über dieses Thema auch intensiv zu informieren, so dass selbst in der Schule die legasthenen Kinder zusätzlich in einer "Übungsstunde" mit Diktaten belastet wurden - weil kein Lehrer über diese Wahrnehmungsstörung im Studium informiert wurde. Dabei ist das Thema seit über 100 Jahren bekannt ...!!!

Es braucht so wenig, wenn man sich - was heute endlich möglich ist - nur ein wenig mit der Materie vertraut macht, um ALLEN  Kindern den Weg zum Lernen zu eröffnen. Und es ist für mich unglaublich, frustrierend, dass Lehramts-Studierenden auch heute noch nicht die Wichtigkeit des Wissens über dieses Thema Legasthenie vermittelt wird, so dass der Großteil der Lehrer gar nicht imstande ist, die "Auffälligkeiten" eines legasthenen Kindes richtig zu interpretieren.

Wenn jetzt tatsächlich an dieser unserer Grundschule der Knackpunkt der sich häufenden Betroffenen beseitigt werden könnte - und das hoffen außer meiner Tochter und mir auch die Schulleiterin sowie die Legasthenie-Trainerin - könnte der Lösungsschritt auch auf andere Schulen in der Umgebung übergreifen.

Danke, lieber Ferdinand, dass Du mit Deinem Blog hier den Denkanstoß gibst!

Herzlichen Dank und Gruß von Uschi

Dnanidref

Auch dafür kann man nicht genug dankbar sein, wenngleich es schon in manchen Regionen dahingehend funktioniert. 

Ich freue mich mit Euch, dass man jetzt auch in Eurer Region, aufgrund der Bestrebungen Deiner Tochter die Möglichkeiten erkannt hat, Legasthenikern zu helfen und grüße freundlich
Ferdinand

ehemaliges Mitglied

@Dnanidref  
Das ist es ja gerade, lieber Ferdinand, dass Lehramtsstudierenden in Niedersachsen offensichtlich noch immer nicht darauf hingewiesen werden, wie sie die gerade auftretende Desorientierung eines legasthenen Kindes erkennen können und das Kind auch abrufen können, damit es sich wieder zu orientieren kann, ohne es als dumm oder faul oder verspielt hinzustellen. Die  südlichen Bundesländer arbeiten oft schon so, in Österreich oder den Niederlanden ist es gang und gäbe.

Die Rektorin der Grundschule meines Enkels hat seiner Mathe-Lehrerin schon einen Verweis gegeben, weil sie so abweisend den Jungen absolut aus der Klasse haben möchte, statt dem Gesetz nach zu handeln, sich endlich einmal zu bemühen, zu verstehen, wie sie ihn unterstützen kann.

Er kann rechnen, lesen und schreiben. Aber wenn ihm der Text wie willkürlich zerhackt und auseinandergerissen vor den Augen flimmert, muss er kurz woanders hinschauen, um erneut sich auf den Text oder die Aufgaben konzentrieren zu können. Das müsste doch in einen Lehrerkopf hineingehen??!!

Danke, dass Du mir antworten mochtest. Die Rektorin wird auf jeden Fall dem Workshop meiner Tochter beiwohnen!

Herzlichen Gruß zu Dir von

Uschi

 

Dnanidref

Liebe Uschi,

Ich glaube, Du erreichst mehr Aufmerksamkeit und Beteiligung in einem gesonderten Blog zu diesem sehr wichtigen Handicap- und in dem Fall Schul-Thema. Versuch doch mal dazu einen Blog zu eröffnen!

Für ein gutes Gelingen wünsche ich Dir das Allerbeste und grüße herzlich
Ferdinand

protes

du hast mir aus der seele geschrieben
danke und herzliche grüße hade

Dnanidref

Lieber "hade", freue mich, auch Dich damit zu berühren! Und wenn Du Deine Grippe, zu der ich Dir gute Besserung wünsche, unbeschadet überstanden hast, gibt es einen Grund mehr zu danken!  

ehemaliges Mitglied



Die Welt und das Leben zu lieben, auch unter Qualen zu lieben, jedem Sonnenstrahl dankbar offenzustehen und auch im Leid das Lächeln nicht ganz zu verlernen

Hermann Hesse




 

Dnanidref

Liebe Gitte, Hermann Hesse hat seine Zeilen wohlüberlegt so geformt, denn daraus lässt sich sehr viel ableiten!

Danke, dass Du uns diese Worte ins Gedächtnis gerufen hast! 

Syrdal



...und ich bin dir, lieber Ferdinand, dankbar, dass du dies alles hier als Impuls zum Nachdenken in Worte gefasst hast und sage dafür mit herzlichen Freundschaftsgrüßen einfach nur

DANKE !

Dnanidref

Ja, mein Freund! jeder Impuls kann möglicherweise jemand anderes dienlich sein!

Danke für Deine Einlassung! 

ehemaliges Mitglied

ja du bist  dankbar  -schöne Zeilen  die berühren 

Gott segne  Dich und deine  Familie 

Dnanidref

Jeden Tag ein paar besinnliche Minuten, um darüber nachzudenken, was nicht für jeden selbstverständlich ist und sich dafür zu bedanken, kann nicht schaden und befriedigt.

Danke "hustengutzje" für wenige Worte, die viel sagen!
 


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