Eine ungewöhnliche Silvester-Erinnerung
In unseren jungen Jahren beschlossen wir, Silvester/Neujahr in Epernay zu verbringen, zusammen mit Minos Familie und mit Freunden. So machten wir uns mit Minos Autöli der Marke «Vespa 400» rechtzeitig auf den Weg nach Epernay.
Ich empfand mich mit diesem Vorhaben sehr mutig, denn ich war mit der Französischen Sprache nicht so sattelfest. Vor allen Dingen hatte ich einmal mehr die Hemmungen am falschen Ort. Ich traute mich nicht Französisch zu sprechen in Gegenwart von Mino – die Angst, Fehler zu machen, war riesen gross. Ob diese unnötige Angst mit meinem Chef in Lausanne zusammenhing, vermag ich nicht zu beurteilen. Er war Tessiner und sprach mit einem starken Akzent. Zudem fand er es lustig, Schwächere auszulachen, was er leider öfters mit mir machte und das vor versammelter Mannschaft.
Wie auch immer, ich sprach am besten, wenn Mino nicht in der Nähe war.
Und dann ging es zum Silvesteressen in ein Restaurant, wo wir Minos Freunde und Familienangehörige trafen und uns alle an einen sehr langen Tisch setzten. Wie das so üblich ist bei den Franzosen, es wird viel und charmant geredet, als denke man überhaupt nicht ans Essen.
Dann kam der Clou: Meine Freundin, Mino, eröffnete mir, dass es zum Silvesteressen Austern gebe! AUSTERN, ich und Austern………., da fliehe ich, denn ich kann sie im besten Willen nicht schlürfen und runterschlucken – und das bis heute nicht! Somit war es damals mein hungrigster Silvester ever, denn es gab kein Ersatz-Menu – vielleicht traute ich mich nicht danach zu fragen 😮
ein gesundes und zufriedenes Jahr 2024
und wenn es mal nicht so gut läuft,
verzweifelt nicht, es wird schon wieder.
Alles Gute und Liebe
Jutta
Kommentare (14)
Liebe Jutta,
als damalige Vorsitzende derZentrale für Unterriichtsmedien im Internet ZUM.de war ich zu einer Besprechung mit dem Chef des Cornelsen-Verlags nach Berlin eingeladen. Für die ZUM war diese Kooperation sehr wichtig.
Ja, und dann fand das Abendessen in einem teuren Fischrestaurant statt und mein Gesprächspartner reichte mir die geöffnete Speisekarte: Auf diesen zwei Seiten gab es nur Austern. Der Assistent des Chefs schaute ziemlich unglücklich, ich auch. Es kostete mich einiges an Mut, die Karte umzublättern und ein anderes Gericht zu wählen. Ich bin überzeugt davon, dass ich damit die weitere Zusammenarbeit erreichte.
Jahre später habe ich ich mich dann bei einer Silvestergesellschaft überreden lassen, eine Auster zu schlürfen (hatte ich doch unserem kleinen Sohn immer gesagt, dass man alles probieren müsse, bevor man es ablehnt).
Allso probierte ich. Die Situation war gräßlich: aller Augen waren erwartungsvoll auf mich gerichtet, so dass ich nicht ausspucken konnte. Also habe ich den Schlabber mit Todesverachtung runtergewürgt und sofort zu meinem Glas gegriffen, um nachzuspülen.
Und damit habe ich den größten 😉 Fauxpas in meinem Leben begangen. In dem Glas war Rotwein .
Somit war diese Auster ein einmaliges Erlebnis - ich werde es nicht wiederholen.
Margit
@margit
Liebe Margit,
Meine Antwort kommt spät, aber sie kommt 😊.
Offenbar warst du mutiger als ich und hast so ein Ding geschlürft und geschluckt - alle Achtung. Aber ich denke, dass ich in dieser Silvester-Gesellschaft in Frankreich so unbekannt war, dass man mich vielleicht nur beobachtet, aber nicht angesprochen hatte.
Wie auch immer, wir sind uns einig, dass wir keine Austern mögen 🤔
Liebe Grüsse
Jutta
Liebe Jutta,
wie gut ich Dich verstehe. Ich wäre mit Dir hungrig geblieben. Gut, dass es noch andere leckere Speisen gibt.
ich wünsche Dir ein genussvolles neues Jahr mit viel bester Gesundheit.
Lieben Gruß
Anne(gret)
@fraun
Liebe Annegret,
Ich hatte zwar nichts zu essen, aber vieles zu beobachten - Du musst Dir mal die Situation vorstellen, da erscheint eine doch recht zurückhaltende Person und befand sich in mitten des Haufens Franzosen, zum ersten Mal und dann noch Austern........!!!
Auch Dir ein möglichst zufriedenes und gesundes Jahr 2024!
Liebe Grüsse
Jutta
PS: Könntest Du nicht mal ein Foto als Profilfoto einsetzen?? Dieser weisse, nichts aussagende Kopf erschüttert mich!! 😩
@Jutta: Ja liebe Jutta, ich habe versucht, ein Foto einzustellen, das ist leider erfolglos geblieben.
Ich gelobe Besserung!!!
ohje...liebe Jutta.....sehr "tapfere Leistung"...
ich wäre auch hungrig geblieben....
alles Liebe und Gute und ein gesundes 2024 OHNE AUSTERN
Gruß Renate
@ladybird
Liebe Renate,
Ich hoffe, du hast das 2024 auch gut begonnen, nicht hungrig und zufrieden.
Herzliche Grüsse
Jutta
Schade, liebe Jutta, daß Du hungrig bliebest.
Heute würde Dir das sicher nicht mehr passieren 😉.
So viele Jahre haben wir Erfahrungen gemacht -
das ist oft heiter - doch nur in der Erinnerung. . .
Erfahrungen machen wir auch heute noch
und ich wünsche Dir, daß es nur gute sein werden!
Liebe Grüße,
Ursula
@U. Petri
Liebe Ursula,
Ja, es ist schon erstaunlich, was so ein Leben für Erfahrungen mit sich bringt - gute, aber auch weniger gute. Allerdings gehören halt beide zum Leben, wobei die weniger guten Erfahrungen einem eventuell weiter bringen. Erfahren, wie wir heute sind, kann uns eigentlich nicht mehr sooo viel erschüttern, oder???
Liebe Grüssew
Jutta
Liebe Jutta,
eine unglückliche Situation, man hat Hunger, kann das Angebotene aber vor lauter Ekel nicht essen.😖 Besonders unerfreulich, wenn keine Alternativspeise dazu angeboten wird.
Ähnliches ist mir leider auch schon passiert.
Wünsche Dir einen guten und gesunden Jahresanfang 2024!
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Danke, liebe Rosi, für die guten Wünsche für das 2024.
Ich weiss gar nicht, ob es etwas anderes zu essen gegeben hätte - meine Aufregung war vermutlich zu gross. Und es gab ja viel zu beobachten!
Liebe Grüsse
Jutta
Ein frohes neues Jahr liebe Jutta,
da sind wir dann schon zu zweit, auch ich verweigere mich Austern zu schlürfen😊
Liebe Grüsse
Gisela
@Globetrotter
Liebe Gisela,
Tja, ich erinnere mich sehr gut daran, wie dumm ich wohl geschaut haben muss, als mir die Austern verklickert wurden.
Ich hoffe, du bist gut und sicher gelandet und geniesst nun die wärmeren Temperaturen als wir.
Machs gut und
liebe Grüsse
Jutta
Ein „gehobenes“ Austernessen habe ich vor Jahren in List auf der Insel Sylt erlebt. Es hieß, es seien Deutschlands beste Austern (was ich freilich nicht recht beurteilen konnte) aus eigener Meereszucht. Gottlob waren die hartschaligen Tierchen bereits geöffnet und wurden somit verzehrgerecht mit einigen Tropfen Zitrone gespritzt kredenzt. Dazu gab es traditionell einen Haselnuss-Likör, an dem ich aber nur ganz vorsichtig nippte, weil ich solche „harten“ Alkoholika nicht trinke. – Austern gebacken und auch ein würziges Austern-Tartar mit frischen Kräutern bei einem Glas perlendem Champagner waren aber eine absolut herausragende Delikatesse…
...erinnert sich noch heute mit Freude
Syrdal