Eine kuriose Situation an der Haustüre


Eine kuriose Situation an der Haustüre

Heute Nachmittag ging ich mit Sancho auf einen kurzen Versäuberungsspaziergang.
An der Ecke zum Rhein runter begegnete ich einem jungen Mann, der mich freundlich angrinste und ich ihn ebenso freundlich grüsste.
Die Versäuberung von Sancho dauert in der Regel nicht lange und da es heute sehr kalt ist, wollten wir schneller in die warmen vier Wände zurückkehren. An der Haustüre angekommen, begegnete ich wieder dem jungen freundlichen Mann. Wir kuckten uns an und er bat mich, die Türe aufzuschliessen. Ich stutzte und fragte ihn, zu wem er denn wolle, worauf er meinte, er möchte mir das nicht sagen. «Tja dann öffne ich Ihnen die Türe nicht», erwiderte ich. Er war gerade dabei, mit seinem Smartphone mit dieser zu besuchenden Person zu «whatsäpplen» und sagte so vor sich hin, «er müsste doch zuhause sein», worauf ich wiederum, «vielleicht ist er bei seiner Freundin», was er mit «hoffentlich nicht» beantwortete. Ich blieb dabei und bestätigte ihm erneut, «kein Name, keine offene Türe – da kann jeder kommen und um Türöffnung bitten. Und was dann???» Ich fragte weiter, «wohnt denn Ihr Freund im 12 oder im 14», was bei uns ein Eingang ist. Er kuckte nach und sagte, im 15! Ich lachte und drehte mich um und zeigte ihm die andere Strassenseite mit dem Hinweis, «schauen Sie, dort drüben sehen Sie die 17 und daneben finden Sie die 15». Wir lachten beide und er war happy, dass sich sein Problem sooo amüsant gelöst hatte und entschuldigte sich für sein Insistieren.

Ich und Sancho konnten dann endlich die Haustüre öffnen und wieder in die Wärme kriechen.
 
 
Jutta


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Kommentare (13)

Jutta

Ich bedanke mich hier ganz ❤️lich für die von Euch geschenkten ❤️chen für meine Kurzgeschichte vor meiner Haustüre - ebenso für die Kommentare.
Passt alle gut auf Euch auf und seid

herzlich gegrüsst von
Jutta

Claudine

Man kann nicht vorsichtig genug sein, liebe Jutta.
Zum Glück hast Du sehr überlegt gehandelt.
Übrigens: Über das Wort "whatsäpplen" musste ich sehr lachen. Ich werde es am nachmittag gleich mal anwenden, wenn meine schweizer Freundin kommt.

Liebe Grüße
Irmina
 

Jutta

@Claudine  

Liebe Irmina,

Danke für deinen netten Kommentar.
Nichts einfacheres als "whatsäpplen". Das ist doch eine wirklich gute Einrichtung (es gibt auch noch andere) und man ist rund um die Welt mit Freunden verbunden. Auch Video chatten kann man, das heisst dann vielleicht "videoäpplen" ???🤔🤔🤔😂 Jedenfalls eine tolle Sache. Viel Spass beim Ausprobieren mit deiner Freundin.

Ich schicke sonnige Baslergrüsse zu dir

Jutta

Claudine

@Jutta  
Ich whatsäpple bereits seit vielen Jahren fast ausschließlich mit meinen Freunden und Bekannten weltweit, liebe Jutta. Allein schon, weil es wesentlich billiger ist auf diese Weise zu kommunizieren. Videoäpplen tue ich weniger.
Meine Freundin wohnt ganz in meiner Nähe. Trotzdem schicken wir uns Nachrichten per "Whahtsäppeling" 😂

Grüezi nach Basel
Irmina

Jutta

@Claudine  

Dachte ich mir doch, dass du whatsäppelkundig bist. Aber schön ist doch auch, dass wir neue Ausdrücke kreiert haben - wer weiss, ob diese mal zum Wort des Jahres gekürt werden 😂😂😂

Ein Grüezi zurück aus Basel
Jutta

Christine62laechel


Es wäre jetzt noch interessant zu wissen, liebe Jutta, ob sein Freund auch wirklich da wohnt? Schade, dass du nicht zugeschaut hast, ob er an das andere Haus auch wirklich gegangen war, ob es noch weiterhin versucht, reinzukommen?

Deine Erzählung hat mich an eine folgende Situation erinnert, die meiner Mutter (damals um die 90) passiert war. Die Mutter war gerade allein zu Hause (sie lebte mit meiner Schwester zusammen), und hat den Besuch von meinem Bruder erwartet. Als an der Tür geklopft wurde, lief sie aufmachen, ohne zu bedenken, warum nicht zuerst da unten geklingelt (ein Wohnblock war das). Sie machte also auf - und da stand ein fremder, großer Mann, schwarzhaarig und mit schwarzem Vollbart. Er hat bemerkt, wie erschrocken meine Mutter war, und sagte ruhig: sie brauchen keine Angst zu haben, ich bin der neue Pfarrer hier, und möchte mich den Stadtbewohnern kurz vorstellen. Total erleichtert führte ihn meine Mutter ins Wohnzimmer, und sie haben sich kurz unterhalten, obwohl meine Mutter alles andere als kirchlich war.

Darüber hat mir meine Mutter erzählt; als sie fertig war, habe ich gefragt: und woher wußtest du, dass er auch WIRKLICH der neue Pfarrer war? Da starrte sie sie mich, sprachlos, mit großen Augen an... Sie hatte Glück, wahrscheinlich war er es, es konnte aber auch anders gewesen sein. Also, wie auch du es meinst, liebe Jutta: keine Türen auf, wenn man nicht sicher ist, wer da, und schon gar nicht, wenn mal allein zu Hause.

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Jutta

@Christine62laechel  

Liebe Christine,

Danke für deine Zeilen.
Ich habe den Mann natürlich beobachtet und er betrat wirklich das Haus Nummer 15. Ich war sogar der Meinung, dass ich diesen Mann schon mal gesehen habe.

Bei uns ist ja das sog. Hausieren verboten. Das bedeutet für mich, wenn es klingelt mittels Gegensprechanlage herauszufinden, wer was von mir will. Sollte es an der Wohnungstüre klingeln, habe ich an der Türe ein "Guggerli" (Kuckloch oder wie das auch immer auf Deutsch heisst), wo ich sehen kann, wer vor der Türe steht.

Deine Erinnerung an das Ereignis bei deiner Mutter, lässt einem schon kalt über den Rücken laufen.

Herzliche Grüsse aus dem sonnigen Basel

Jutta

 

indeed

Guten Morgen Jutta!

soeben habe ich dein Erlebnis gelesen und finde, dass es anfangs schon eine gewisse prekäre Situation für dich war. Du hast es aber glänzend gelöst und vor allem auch, dass der Mann sich schließlich als harmlos entpuppte, gibt deinem Blog eine gewisse gute "Würzung".
So endete es mit einem Schmunzeln.

Ganz viele lächelnde Morgengrüße schicke ich dir und wünsche dir eine gute neue Woche.

Herzlichst Ingrid

Jutta

@indeed  

Guten Morgen Ingrid,

Danke für deine lieben Worte. 
Ich war auch froh, dass diese Begegnung vor der Haustüre so abgelaufen ist. Der junge Mann hatte sehr klare Augen, die mir nicht auswichen und immer noch freundlich kuckten. Zudem bin ich in der Strasse gut bekannt, sodass ein eventuell nötiger Schrei von mir auch seine Wirkung gehabt hätte.

Aus dem sonnigen Basel schicke ich dir
herzliche Grüsse gen Norden.

Jutta

 

Distel1fink7

Jutta, das hast DU sehr gut gemacht.
Mir ist Ähnliches passiert. 2 junge Männer, unserer Sprache nicht mächtig,
liefen in unserer kleinen Straße rauf und unter, Zettel in der Hand, sahen
mich am Fenster und gaben mir zu verstehen, dass sie rein wollten.Ich lächelte
und zeigte immer geradeaus. Da in unserer Straße nur ältere Leute wohnten,
dachte ich, besser die gehen, zumal sie mir den angeblichen Zettel zeigten,
der aber ein Zwanziger war.
Soweit so gut sie gingen weg,. Tage später war ein Einbruch zu vermelden.

So kann es auch kommen.

Gruß Distel1fink7

Jutta

@Distel1fink7 
 

Liebe Distel1fink7,

Danke für deine Zeilen. 
In unserem Wohnhaus wurde vor Jahren tatsächlich auch etwa zwei Mal eingebrochen. Seitdem sind wir Bewohner etwas aufmerksamer gegenüber Menschen, die einem den Eindruck vermitteln, dass sie auf "Beobachtungstour" sind.
In meinem Fall ist alles gut gegangen und darüber bin ich froh.

Liebe Grüsse
Jutta



 

U. Petri

Ja, liebe Jutta,
mit Dir kann man das nicht machen. . .
Erfreulicherweise hatte er keine bösen Absichten und auch da hat Dein Eingreifen genutzt.
Sancho, der Brave, wartet, bis Frauchen alles geregelt hat.

Die Bäume vor dem Haus sehen aus, als stünden sie in voller Blüte. . .

Herzliche Grüße - bei auch hier großer Kälte
Ursula
 

Jutta

@U. Petri  

Liebe Ursula,

Ja, die Situation hat sich erfreulich geklärt. 
Das Foto mit den Bäumen schoss ich wegen der blühenden Bäumen, zwei japanische Kirschenbäume. Das ist jedes Jahr ein fantastischer Anblick, wenn sie blühen.
Das Foto diente zur Erklärung des "einen Eingangs" mit zwei Hausnummern.
Danke für deinen Kommentar und

liebe Grüsse
Jutta


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