Eine interessante Tram


Heute haben wir uns einfach einmal die Straßenbahn vorgenommen, die in und um Berlin ihres gleichen sucht.

Eine Besonderheit vorweg: Alle Straßenbahnen in Berlin fahren mit der Regelspur 1435 mm. Aber diese Bahn, die einzige hier ist eine Schmalspurbahn.

Es ist die TRAM 88. Sie gehört wie die TRAM 87 und TRAM 89 und TRAM 90 nicht zum Streckennetz der BVG, den Berliner Verkehrsbetrieben.

Es hat schon Bestrebungen gegeben, diese seit 1901 bestehende Straßenbahn abzubauen.
Man hat diese
Schöneiche-Rüdersdorfer-Straßenbahn

schließlich noch einmal von Kopf bis Fuß saniert.

Und nun läuft diese Bahn vom S-Bahnhof Friedrichshagen bis nach Rüdersdorf, in nordöstlicher Richtung, durch eine wunderschöne Märkische Landschaft.

Du musst dir Zeit nehmen, darfst dich einfach reinsetzen in die sauberen Tram-Wagen und diese lange Strecke bergauf bergab erleben.

Wir haben es gemacht, nachdem das Gefährt und sein Gleiskörper bei einer Heimfahrt aus dem Barnim uns aufgefallen waren. Jetzt im Frühling gerade so recht.











Wir sind durchgefahren bis nach Rüdersdorf, zur Endstation. Wir hätten ja jetzt ins Museum gehen können, um mehr über die Geschichte des Bergbaus in den Rüdersdorfer Kalkbergen zu erfahren.

Von den Kalkbergen hatten wir schon ganz früh in der Heimatkunde etwas gehört - Na klar: unsere Tafelkreide sollte da hergekommen sein.

Kalk, ein Stoff, den man industriell braucht. So wundert es nicht, dass im Dritten Reich KZ-Häftlinge schuften musste, ja auch mit dem Leben bezahlen mussten.

Als die Russen einmarschiert waren, sperrten sie viele NS-Verdächtige dort ein, so auch einen Lehrer von uns.

Wenn man früher in dieses Areal kam, konnte man den Kalk auf allen Dächern sehen, man kannte noch keinen Umweltschutz. Inzwischen arbeiten neuere Anlagen in und um Rüdersdorf.

Wir sind dann von der Endstation einige Haltestellen zurück gewandert, so bis zum Rathaus. Da wir ungerne den Rückweg auf derselben Spur antreten, haben wir da einen Bus genommen und sind mit dem rüber nach Fredersdorf gefahren. Die Busse müssen auf märkischen Straßen doch einiges abkönnen: das Kopfsteinpflaster!

Weil der Tag so richtig schön warm war und man nicht weiß, wie`s am nächsten Tag sein mag, sind wir mit der S-Bahn in die Stadt bis zum Alexanderplatz gefahren. Dort ging's weiter mit der U-Bahn nach Hause.

Die nächste Straßenbahn wird die TRAM 87 sein, die uns vom S-Bahnhof Rahnsdorf zur Woltersdorfer Schleuse bringt. Auch wieder etwas, worum man Berlin mit seiner Umgebung beneiden kann.
ortwin


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Kommentare (2)

Traute das ist ja mal noch ein gutes altes Stück von einer Funkenkutsche und wenn die noch durch interessante Gegenden quitscht und rattert, dann wäre ich auch gerne Fahrgast.
Wir hatten eine Ähnliche, aber kürzer, wegen der Kurven und Bergstrecken in unserer Stadt.
Den Wagen nannten wir Hecht, er war komfortabler als die AEG und Siemens Schuckert Wagen.
Aber sie blieben viel ungenutzt.
Weil Fahren und Bremsen schaltmäßig so eng zusammen waren, dass es zu Irrtümern bei Fahrern kam und Unglücke verursachte.
Schön Eure Fahrten ins Umland, da reisen wir Leser gerne in Gedanken mit.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
ortwin Unsere Tour zur Tram 88 führte uns ja nach Friedrichshagen. Dahin fahren zwei BVG-Linien: Tram 60 und Tram 61. Und beide laufen durch die Boelschstraße in Friedrichshagen, aber so in gegensätzlicher Richtung.
Die Boelschestraße ist eigentlich die schönste Einkaufsmeile von und um Berlin.
Spatz wünschte sich dieses Mal einen Döner - den haben wir da ganz in der Nähe des S-Bahnhofes Friedrchshagen in der Boelschestraße sitzend verspeist. Ein reges Treiben.
Also wieder ein Wandertag: Boelschestraße in Friedrichshagen
ortwin

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