Ein Himmel auf Erden
Es ist eine Geschichte, die ich sehr gerne geschrieben habe.
Heute habe ich einen Text zur Entspannung verfasst. Einen Text, den ihr in Ruhe, Gelassenheit und mit viel Fantasie lesen mögt. Nicht hastig, um ihn schnell hinter euch zu bringen, sondern mit einer gewissen Andacht, fast wie ein Gebet, wie die Lektüre von Bibeltexten. Er soll für uns alle eine Gedankenreise werden, an die wir uns gerne erinnern, die wir gerne in uns aufnehmen, um zum heutigen Tage, der vielleicht durch Hektik und Zweifel geprägt war, eine gesunde Distanz zu gewinnen.
Wir alle werden das Gefühl haben, inmitten einer Gebirgswelt zu stehen, sie zu betrachten, zu bestaunen, sie zu erleben und sich an diesem wunderschönen Ort zu erfreuen. Schließt nach einigen Sätzen immer wieder eure Augen und stellt euch einen großen, kristallklaren und smaragdgrün bis lapisblau schimmenden See, Wiesen, Wälder, ein weites Tal, hohe, teils schneebedeckte Berge und Tiere vor.
Der See liegt wie ein kostbares Juwel mitten in einem Hochtal der Rocky Mountains. Er ist sanft umrandet von saftig grünen Gebirgswiesen, die bis ans Ufer reichen. Die kleinen Wellen des ruhigen Sees spielen ganz sanft mit den Grashalmen, die teilweise bis ins Wasser hängen. Jetzt, im späten Frühling sind diese Wiesen ein bunter Teppich. Blumen, vielfältig in ihrer Art, blühen in herrlichen Farben; gelb, blau, hell- bis tiefrot. Fleißige Insekten bestäuben sie leise summend. Schmetterlinge tanzen durch die Luft, schön in ihrer Farbenpracht anzusehen.
Die schönen bunten Wiesen bedecken das ganze weite Tal. Eine Idylle, ein Hochgebirgsmärchen. Friedlich und in höchster Ruhe können wir der Natur lauschen. Wir legen uns ins satte Grün und vernehmen einen wahren Frühlingsduft von frischem Gras, wohlriechenden Kräutern und Blumen. Unsere Sinne sind ob dieser Wohlgerüche sehr beflügelt und beschwingen Geist und Seele. Ewig in dieser Wiese zu liegen, den stahlblauen Himmel an diesem wunderschönen Frühlingstag zu betrachten, die Greifvögel kreisen zu sehen, das Leben auf ihr zu bestaunen, das ist ein Geschenk Gottes.
Ein lustiges Plätschern und ein leichtes Rauschen hören wir vom Fluss, der das weite Tal durchfließt, in den See mündet und am anderen Ende wieder verlässt, um seine lange Reise in die weite Ferne fortzusetzen.
Ergibt alles zusammen nicht einen Wohlklang von bezaubernder Schönheit, friedlicher Ruhe und Lebensfreude in diesem Hochgebirgstal? Lässt uns das ganze Landschaftsbild nicht einen wohltuenden Abstand zu unserer teils hektischen Zivilisation gewinnen?
Weil wir uns in Nordamerika befinden, geben wir diesem Tal einen englischn Namen. Nennen wir es Silence Valley, Tal der Ruhe.
Am Rande unserer wunderschönen Hochgebirgswiese beginnt der bewaldete Aufstieg in die Berge. Lasst uns nun in diesen nordamerikanischen Urwald eintauchen. Vom Boden her riecht es etwas modrig, aber dennoch nicht unangenehm, auf eine besondere Art würzig. Wir erkennen, hier vergeht Natur auf natürliche Weise.
Sehen wir nach oben, vernehmen wir herzhaften Nadelduft, den Geruch von Holz, Harz und das weiche Aroma des Blattwerkes, von frischen Trieben der Laubbäume.
Die Stille des Waldes nimmt uns ein. Wir horchen der Stimme der Natur. Trotz der äußersten Ruhe sind Wälder nie ganz still. In ihnen verbirgt sich eine unglaubliche Lebensvielfalt und Aktivitäten von Pflanzen und Tieren. Doch die Natur lärmt nicht. Sie gibt sich ruhig. Ihr Lauf ist reich an Energie und dennoch von Harmonie geprägt. Wir spüren, wie die Natur uns wohltätig aufnimmt. Jegliche Spannung weicht. Fühlen uns nicht alle befreit und glücklich? Wir hören den Gesang des Waldes in den Baumkronen, die süßen Melodien der Vögel in einer Harmonie, wie sie nie je ein Komponist ersinnen könnte. Welch vollkommene Natur hat die Schöpfung hier geschaffen?
Wir kehren zurück in unsere Welt, öffnen die Augen, gehen zum Spiegel. Und meinen, das Leben ist immer lebenswert.
(c) Don Pietro
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