Diskussionsthema - Wie geht es Dir?
Wie geht es Dir?
Es war mal wieder Samstag. Menschen strömten in Massen durch die Supermärkte und deckten sich mit Lebensmitteln ein. Andere durchstreiften neudeutsch shoppend die Fußgängerzonen. Ein allgemeines Gewusel, unterbrochen von Begegnungen mit Nachbarn, Freunden oder Verwandten. Man hörte vielerorts Fragen a´la „Wie geht es Dir“ oder „Was macht die Kunst“.
So konnte ich, in einer Kundenschlange beim Bäcker wartend, ein Gespräch zwischen zwei älteren Damen verfolgen. Schnaufend und ihre schweren Einkaufstaschen schleppend gingen sie aufeinander zu. „Ach Ilona, wir haben uns ja lange nicht gesehen“. „Ja, Edelgard, schön Dich zu treffen, Wie geht es Dir denn“? Scheinbar ging es Ilona nicht so gut, denn eine Krankengeschichte, die Ihresgleichen sucht, prasselte auf Edelgard ein. Das Gesicht dieser wurde lang und länger. Verstohlen blickte sie sich um und schien zu überlegen, wie sie der lieben Ilona entkommen konnte. Ihrer Mimik war zu entnehmen, dass sie die Leiden der Gesprächspartnerin nicht im Geringsten interessierte. Nach einer unendlich scheinenden verbalen Dauerberieselung beendete Ilona ihre Rede und endlich kam Edelgard zu Wort. Ohne mit nur einem Satz auf die Worte ihrer Bekannten einzugehen, setzte sie ihrerseits zu einer Geschichte an, die Ilonas Krankheiten wie einen leichten Schnupfen aussehen ließen. Der gelangweilte Gesichtsausdruck der Zuhörerin ließ allerdings vermuten, dass auch sie gar nicht wissen wollte, wie es um den Zustand ihres Gegenübers bestellt ist.
Es ist leider so, viele Menschen interessiert es nicht, wie es dem anderen geht. Etliche sind mit sich selber beschäftigt, da will man sich nicht noch die Leiden der anderen anhören. Man ist übersättigt von Schicksalshaften Nachrichten. Überall, im Fernsehen, in den Printmedien und auch im Internet, sieht und liest man von schlimmen Begebenheiten, von Krankheit, Terror, Flucht, Entführungen und Tod. In so einer Zeit ist man glücklich und erfreut über jede positive Nachricht. Darum habe ich mir schon vor Jahren angewöhnt, auf die Frage „Wie geht es Dir“ mit der Antwort „Danke der Nachfrage, wenn es besser ginge, wäre es nicht auszuhalten“ zu reagieren. Das dankbare Lächeln des Fragestellers ist mir sicher.
(c) Kobold60
Es war mal wieder Samstag. Menschen strömten in Massen durch die Supermärkte und deckten sich mit Lebensmitteln ein. Andere durchstreiften neudeutsch shoppend die Fußgängerzonen. Ein allgemeines Gewusel, unterbrochen von Begegnungen mit Nachbarn, Freunden oder Verwandten. Man hörte vielerorts Fragen a´la „Wie geht es Dir“ oder „Was macht die Kunst“.
So konnte ich, in einer Kundenschlange beim Bäcker wartend, ein Gespräch zwischen zwei älteren Damen verfolgen. Schnaufend und ihre schweren Einkaufstaschen schleppend gingen sie aufeinander zu. „Ach Ilona, wir haben uns ja lange nicht gesehen“. „Ja, Edelgard, schön Dich zu treffen, Wie geht es Dir denn“? Scheinbar ging es Ilona nicht so gut, denn eine Krankengeschichte, die Ihresgleichen sucht, prasselte auf Edelgard ein. Das Gesicht dieser wurde lang und länger. Verstohlen blickte sie sich um und schien zu überlegen, wie sie der lieben Ilona entkommen konnte. Ihrer Mimik war zu entnehmen, dass sie die Leiden der Gesprächspartnerin nicht im Geringsten interessierte. Nach einer unendlich scheinenden verbalen Dauerberieselung beendete Ilona ihre Rede und endlich kam Edelgard zu Wort. Ohne mit nur einem Satz auf die Worte ihrer Bekannten einzugehen, setzte sie ihrerseits zu einer Geschichte an, die Ilonas Krankheiten wie einen leichten Schnupfen aussehen ließen. Der gelangweilte Gesichtsausdruck der Zuhörerin ließ allerdings vermuten, dass auch sie gar nicht wissen wollte, wie es um den Zustand ihres Gegenübers bestellt ist.
Es ist leider so, viele Menschen interessiert es nicht, wie es dem anderen geht. Etliche sind mit sich selber beschäftigt, da will man sich nicht noch die Leiden der anderen anhören. Man ist übersättigt von Schicksalshaften Nachrichten. Überall, im Fernsehen, in den Printmedien und auch im Internet, sieht und liest man von schlimmen Begebenheiten, von Krankheit, Terror, Flucht, Entführungen und Tod. In so einer Zeit ist man glücklich und erfreut über jede positive Nachricht. Darum habe ich mir schon vor Jahren angewöhnt, auf die Frage „Wie geht es Dir“ mit der Antwort „Danke der Nachfrage, wenn es besser ginge, wäre es nicht auszuhalten“ zu reagieren. Das dankbare Lächeln des Fragestellers ist mir sicher.
(c) Kobold60
Kommentare (9)
Pan
Zum Thema---
ein Gedicht schon ein paar Tage alt,
von mir:
Wenn einer fragt:
Wie geht es dir?
Will er es wirklich wissen?
Und höflich sagst du:
Danke gut!
Dabei geht’s dir bescheiden.
Du schliefst schon lange
keine Nacht mehr,
weil dich die Schmerzen plagen.
Doch sagst du freundlich:
Danke gut!
Doch musst du das auch sagen?
Ihr lieben Leute,
fragt nicht nur
aus rein höflichen Gründen.
Denn wenn die Antwort:
Danke, schlecht!!
Mögt ihr das nachempfinden?
lg. Pan
ein Gedicht schon ein paar Tage alt,
von mir:
Wenn einer fragt:
Wie geht es dir?
Will er es wirklich wissen?
Und höflich sagst du:
Danke gut!
Dabei geht’s dir bescheiden.
Du schliefst schon lange
keine Nacht mehr,
weil dich die Schmerzen plagen.
Doch sagst du freundlich:
Danke gut!
Doch musst du das auch sagen?
Ihr lieben Leute,
fragt nicht nur
aus rein höflichen Gründen.
Denn wenn die Antwort:
Danke, schlecht!!
Mögt ihr das nachempfinden?
lg. Pan
Kobold60
liebe ladybird, Dein Kommentar ruft Erinnerungen in mir hervor. Es gibt, wie Du schon richtig erwähnt hast, tatsächlich Menschen, die nur nach dem Befinden anderer fragen um selbst ihre Geschichten los zu werden. Schade, daran habe ich in meinem obigen Beitrag gar nicht gedacht, das ruft noch mal nach einer "Fortsetzung".
Du bist meine Muse, vielen Dank
Herzlichen Gruß vom Kobold
Du bist meine Muse, vielen Dank
Herzlichen Gruß vom Kobold
Kobold60
ich Dich mit meiner Antwort gekränkt haben sollte. Das war ganz sicher nicht beabsichtigt und meinem (nicht immer angebrachten) Hang für Humor geschuldet.
Also noch mal extra für Dich die humorlose Antwort auf die Frage warum ich das Thema eingestellt habe: Ich habe nicht mit bekommen das es schon behandelt wurde.
In diesem Sinne wünsche ich Dir noch einen schönen Tag und ich hoffe Du nimmst meine ehrliche Entschuldigung an.
Besten Gruß vom Kobold
Also noch mal extra für Dich die humorlose Antwort auf die Frage warum ich das Thema eingestellt habe: Ich habe nicht mit bekommen das es schon behandelt wurde.
In diesem Sinne wünsche ich Dir noch einen schönen Tag und ich hoffe Du nimmst meine ehrliche Entschuldigung an.
Besten Gruß vom Kobold
Allegra
habe ich mich schon beim ersten "Wie geht es dir?" geäußert.
Und hierzu:
Zitat Kobold:
Hallo Allegra:
*singt* Eins, zwei oder drei,
Du musst Dich entscheiden, drei Felder sind frei...
1.) Ich habe das leider nicht mit bekommen!
2.) Das andere Posting ist ein Gedicht und Reime werden nicht von jedem gelesen.
3.) Ein Forum lebt von der Vielfalt, auch gleicher Themen anders verpackt.
Ob Du Recht hast oder nicht, sagt Dir dann das Licht
...antwortet der Kobold
gibts wohl nichts weiter zu sagen.
Deine drei möglichen Antworten sind hier nicht zweckdienlich
und Recht haben (wobei, warum) muß ich auch nicht.
A.
Und hierzu:
Zitat Kobold:
Hallo Allegra:
*singt* Eins, zwei oder drei,
Du musst Dich entscheiden, drei Felder sind frei...
1.) Ich habe das leider nicht mit bekommen!
2.) Das andere Posting ist ein Gedicht und Reime werden nicht von jedem gelesen.
3.) Ein Forum lebt von der Vielfalt, auch gleicher Themen anders verpackt.
Ob Du Recht hast oder nicht, sagt Dir dann das Licht
...antwortet der Kobold
gibts wohl nichts weiter zu sagen.
Deine drei möglichen Antworten sind hier nicht zweckdienlich
und Recht haben (wobei, warum) muß ich auch nicht.
A.
ladybird
dazu gehört zB.auch die Erfahrung, gerade aus dem Urlaub kommend, einen Bekannten treffend:er fragt:
"Na, wie war es"
"Wo warst du"?
Ich antworte: "in Spanien, an der Costa Blanca!"
worauf der Bekannte dann antwortet:"ach so, ich war an der
"Costa Brava" und schon höre ich die ganze ausführliche Urlaubsgeschichte des Bekannten.
So habe ich beobachtet, daß es Mitmenschen gibt, die nur fragen, um ihre Geschichte zu erzählen.
Ich sehe die Frage nach dem "wie geht´s"? als Floskel-eine Form der Höflichkeit oder auch Verlegenheit und man muß unterscheiden, wer wirklich interessiert ist Genaueres zu erfahren.
Ich hoffe, allen geht es gut und wenn es noch besser ging, wäre es wohl nicht zu ertragen??
lachenden Gruß von ladybird-
"Na, wie war es"
"Wo warst du"?
Ich antworte: "in Spanien, an der Costa Blanca!"
worauf der Bekannte dann antwortet:"ach so, ich war an der
"Costa Brava" und schon höre ich die ganze ausführliche Urlaubsgeschichte des Bekannten.
So habe ich beobachtet, daß es Mitmenschen gibt, die nur fragen, um ihre Geschichte zu erzählen.
Ich sehe die Frage nach dem "wie geht´s"? als Floskel-eine Form der Höflichkeit oder auch Verlegenheit und man muß unterscheiden, wer wirklich interessiert ist Genaueres zu erfahren.
Ich hoffe, allen geht es gut und wenn es noch besser ging, wäre es wohl nicht zu ertragen??
lachenden Gruß von ladybird-
Kobold60
....da sind wir uns ähnlich Kristine und wie Du schon sagst, natürlich gibt es Situationen und Menschen, (in) denen man wirklich aus reinem Interesse zuhört.
Liebe Grüße von Karsten
Hallo Allegra:
*singt* Eins, zwei oder drei,
Du musst Dich entscheiden, drei Felder sind frei...
1.) Ich habe das leider nicht mit bekommen!
2.) Das andere Posting ist ein Gedicht und Reime werden nicht von jedem gelesen.
3.) Ein Forum lebt von der Vielfalt, auch gleicher Themen anders verpackt.
Ob Du Recht hast oder nicht, sagt Dir dann das Licht
...antwortet der Kobold
Liebe Grüße von Karsten
Hallo Allegra:
*singt* Eins, zwei oder drei,
Du musst Dich entscheiden, drei Felder sind frei...
1.) Ich habe das leider nicht mit bekommen!
2.) Das andere Posting ist ein Gedicht und Reime werden nicht von jedem gelesen.
3.) Ein Forum lebt von der Vielfalt, auch gleicher Themen anders verpackt.
Ob Du Recht hast oder nicht, sagt Dir dann das Licht
...antwortet der Kobold
werderanerin
sehr oft, Karsten und deine kleine Geschichte zeigt ja auch u.a. warum es genauso ist..., wird man oft sogleich mit etlichen Krankheitsgeschichten regelrecht überhäuft, aber das Schlimmste ist ja, dass der Erzählende das garnicht merkt...und deshalb ja oft auch nur diese flachen Fragen nach dem Befinden, denn man möchte ja eigentlich nur eine ganz kurze Antwort oder...?
Ich für mich muss sagen, dass es mich schon interessiert, wenn ich frage, "wie gehts" und das meine ich ehrlich, natürlich gibts Unterschiede, denn wenn es um meine Familie geht, ist das Interesse naturgemäß sicherlich größer als für Jemanden, der mir als Nachbar oder Arbeitskollege über den Weg läuft.
So ist das nunmal und so wird es doch Vielen gehen.
Ich habe anderen Menschen noch nie "meine Gesundheitsgeschichten" auf die Nase gebunden, gehören sie auch nicht in die Ohren Anderer.
Kristine
Ich für mich muss sagen, dass es mich schon interessiert, wenn ich frage, "wie gehts" und das meine ich ehrlich, natürlich gibts Unterschiede, denn wenn es um meine Familie geht, ist das Interesse naturgemäß sicherlich größer als für Jemanden, der mir als Nachbar oder Arbeitskollege über den Weg läuft.
So ist das nunmal und so wird es doch Vielen gehen.
Ich habe anderen Menschen noch nie "meine Gesundheitsgeschichten" auf die Nase gebunden, gehören sie auch nicht in die Ohren Anderer.
Kristine
Wenn es die Frage nach meinem Gesundheitszustand betrifft, so antworte ich ebenfalls, dass es mir gut geht. Ich weiß einfach, dass es nur eine rhetorische Frage ist.
Wenn ich allerdings nachfrage, so mache ich dieses nur, wenn mich das Befinden meines Gegenübers wirklich interessiert. Und dann nehme ich mir natürlich auch die Zeit, aktiv zuzuhören.
Gruß, xenia