Die Welt von Morgen
Im Jahre 2127
„Er röchelt nur noch.“
„Sollen wir ihn reanimieren?“
„Nein, es ist für die Gemeinschaft nicht erforderlich!“
„Warum bist du so hart?“
„Er hat die Erde mit zugrunde gerichtet.
„Also in die Verwertung?“
„Ja.“ Vielleicht kann er einem Anderen helfen gesund zu werden.“
„Fass mal mit an, dort ist die Schleuse.“
„Wie alt ist der eigentlich?“
Glaube, so hundertzwanzig Jahre alt. “
„Ja das stimmt, er ist noch einer von den Letzten aus 2007.“
„Dann ist das auch bald geschafft, die Degenerierten sind bald alle entsorgt.“
„Was können wir von ihm noch verwerten?“
„Mir egal, dass sollen die in der Verwertung entscheiden.“
„Wie war es eigentlich damals, dieser ist doch 2007 geboren worden?“
Der Erzählung nach, müssen sie im Paradies gelebt haben, es gab so vieles, wofür es sich lohnte zu leben.
Es ging ihnen gut damals. Sie haben nur nicht begriffen, dass es ihnen gut ging.
Unsere Bevölkerung hat sich stark dezimiert, von den damaligen Fehlern haben wir uns noch nicht erholt. Ist auch nicht möglich. Was sie in einigen Jahrhunderten der Erde angetan haben, dass können wir nicht in einem Menschenleben wieder gut machen.
Kriege, die hat es damals noch gegeben, Umweltkatastrophen und Seuchen. Sie haben nicht zugehört, alles ignoriert was die Klimaforscher veröffentlicht hatten, zu diesem Zeitpunkt.
Vor der großen Fusion der Gemeinschaften und der interstellaren Stationen.
Fast hätten sie die Erde zerstört.
Damals soll es möglich gewesen sein den Himmel zu sehen und die Vögel singen zu hören.
„Vögel?“
„Ja, kleine Lebewesen die über dem Menschen, in der Luft fliegen konnten.“
„Schade.“
„Was ist schade?“
„Das hätte ich gerne gesehen.“
„Gut dass es diese nicht mehr gibt.“
„Die Vögel?“
„Nein diese Menschen!“
„Sei nicht so hart mit denen.“
„Doch, doch. Die haben viel Mist gebaut.“
Bedenke nur was diese Menschen zerstört haben. Sie hatten Flüsse, den Himmel, die Wälder. Irgendwann hat mal ein kanadischer Indianer vom Stamme der Cree gesagt:
„Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
werden die Menschen feststellen,
dass man Geld nicht essen kann.“
All das ist eingetroffen, keiner hatte ein Einsehen.
„Aber woher weißt du das?“
Aus Überlieferungen, schau im Spacechannel- RX II nach, dort haben sie alles aufgezeichnet was du wissen möchtest.
Dort steht die Geschichte der Erde auf den RX II Chips.
Lange vor dieser Katastrophe wurden die Menschen gewarnt, gewarnt von der Natur.
Die Gletscher schmolzen, die Flüsse führten nur noch Hochwasser, es gab kaum noch essbare Dinge.
Die Grundversorgung der Bevölkerung war nicht mehr gewährleistet. Durch die anhaltenden Überschwemmungen konnten sie nichts mehr anbauen, dass führte zu Raub und Mord in den Ländern. Die, die noch Getreide anbauen konnten oder Wasser hatten, wurden immer häufiger überfallen von den Nachbarstaaten.
Es brach Chaos aus. Die totale Anarchie.
Durch das ungleiche atomare Kräfteverhältnis war bald klar wer gewinnen würde. Es war allerdings ein Trugschluss.
Niemand hatte, vor lauter Hunger und Durst, darüber nachgedacht, dass mit atomaren Waffen alles verseucht wird.
So bekämpften sie sich, ohne die wirkliche Ursache gemeinsam in Angriff zu nehmen.
„Welche?“
Die Erderwärmung zu stoppen, vielleicht in Umkehr zu bringen, obwohl, diese Möglichkeiten hatten sie glaube ich damals noch nicht.
Die Welt von Heute, eine seltsame Welt.
Eine, ohne Himmel, ohne Wasser, nur noch aus unterirdischen Quellen angezapft, eine Welt mit künstlich hergestelltem Sauerstoff. Sauerstoff der angereichert wird mit Vitaminen. Das macht Sinn, denn Obst, Gemüse oder Salat gibt es schon eine sehr lange Zeit nicht mehr.
Revolutionäre Technik macht es möglich, Vitamine in gasförmigen Zustand herzustellen.
Eine Welt die nur noch sehr wenige Tierarten beherbergt.
Spinnen die Allrounder unter den Tieren, haben überlebt. Ebenfalls ein paar Käferarten, darunter natürlich die äußerst
anpassungsfähigen Kakerlaken. Diese finden wir auch Heute noch in unseren Stationen.
Stationen die hermetisch, gegen die äußeren Strahlungen, abgeriegelt sind.
Das wurde notwendig nach dem absoluten Kollaps der Natur.
Der Kollaps aus dem Jahre 2007.
Wie dem auch sei, die Menschen haben sich selbst eines Paradieses beraubt und ihre Nachkommen gleich mit.
Sehr verantwortungsvoll.
„Weißt du jetzt, warum ich gesagt habe, er hat es nicht besser verdient?“
„Schon, aber er war es doch nicht alleine.“
„Das ist richtig.“
„Nun können wir, die Nachkommen, nur noch versuchen es besser zu machen. Aus deren Fehler zu lernen.
„Ob wir jemals das Blau des Himmels wieder sehen werden?“
„Wer weiß?“
Damals im Jahre 2007 hätten sie die Möglichkeiten gehabt, die Schadstoffmengen zu reduzieren, aber nicht genutzt.
Da regierte die Macht des Geldes.
Die Macht der Kriegsstrategen.
Das Erbe haben wir angetreten.
Wir schreiben das Jahr 2127, unser Überleben ist ungewiss.
Kommentare (2)
koala
liebe Monique. Wir gehen mit unserer Welt um, als haetten wir noch eine zweite im Kofferraum.
LG Anita
LG Anita
Lieben Gruß Meli