die Stadt der Blinden
Schriftsteller: José Saramago
Ein Mann fährt von der Arbeit nach Hause und wird, während er darauf wartet dass die Ampel grün wird, blind. Man bringt ihn nach Hause und seine Frau begleitet ihn zu einem Augenarzt. Dies ist der Anfang unerklärlicher Ereignisse. Diese Blindheit wird immer weiter verbreitet. Zuerst der Augenarzt, seine Patienten usw. Die Stadtverwaltung reagiert unmenschlich und hart. Sie bringen die Betroffenen in ein leerstehendes hermetisch abgeschirmtes Gebäude - stellen zwar Essen zur Verfügung, aber wie sich diese Menschen dort einrichten sollen, bleibt ihnen selbst überlassen. Die Blindheit greift immer weiter um sich. Heraus kommen die brutalsten Gefühle - Machtgier, Kampf ums Überleben um jeden Preis. Unterdrückung, Vergewaltigung, Schmutz. Elektrizität und Wasserversorgung fallen aus. Nur eine Sehende ist unter den Blinden. Sie hat die Krankheit vorgetäuscht um bei ihrem Mann bleiben zu können. Diese Sehende kümmert sich um eine kleine Gruppe und verhilft ihnen zu etwas Würde und Menschlichkeit. Da das Wachpersonal auch von Blindheit geschlagen wurde kann diese Gruppe aus der Quarantäne fliehen und sie versuchen ihre Wohnungen zu erreichen und Nahrung zu finden. In der Stadt herrscht absolutes Chaos - doch diese Gruppe überlebt mit Hilfe der Sehenden und sie behalten ihre Würde.
Ungewöhnlich ist der Schreibstil des Autors - in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung wird dieses Buch als Meisterwerk bezeichnet. Es ist allerdings nicht leicht zu lesen-
Die Interpunktion - keine direkte Rede, nur Beschreibungen der Personen und keine Namen - irgendwie ist es wie eine Aufzählung der Gegebenheiten - alles ist etwas ungewohnt. Kein sogenannter geläufiger Roman im eigentlichen Sinn, obwohl eine Handlung dahinter steht. Für mich habe ich daraus entnommen, dass der Mensch absolut zum Tier wird, wenn die äusseren Einflüsse unserer Zivilisation wegfallen. Denn durch das Erblinden aller Menschen wird ja auch die Versorgung nicht mehr gewährleistet und Jeder ist sich dann nur noch selbst der Nächste - bis auf eben diese eine Gruppe, die allerdings von einer "Sehenden" zusammen gehalten und geführt wird. Mich machte eigentlich nur der Titel des Buches neugierig.
Hier lag bereits ein Buch von ihm herum "Das Evangelium nach Jesus Christus" - welches ich noch nicht gelesen hatte....aber ich glaube nach dem bereits gelesenen Buch wird es wahrscheinlich erst einmal ungelesen bleiben.
Noch etwas über den Schriftsteller Saramago: er bekam den Literatur-Nobelpreis 1998
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