Die Nebelkrähe

Sie landete am Meeresstrand,
den Schnabel voll mit nassem Sand -
wodurch ihr Krächzen ward gemildert.
Dass diese Gegend nicht beschildert,
bescherte ihr ein Stimmungstief,
obwohl sie sonst sehr positiv.

Es war ihr Plan, zu überwintern -
nur fror sie leider schnell am Hintern;
drum ihr Beschluss, nicht zu verweilen,
sondern den Heimweg anzupeilen.
Da traf sie eine Möwen-Oma,
die sang ein Lied von „La Paloma“.

So schaurig schön … es ging ans Herz.
Gleichwohl ist Nebelkrähen Schmerz -
gemäß der Forschung - unbekannt;
drum hat er sie nicht übermannt. 
Vielleicht ist‘s hormonell bedingt,
weshalb die Krähe niemals singt.

Sie ließ die Möwe Möwe sein,
hob eines, dann das zweite Bein,
und suchte  einen Abflughügel …
der Wind fuhr unter ihre Flügel.
Als wenig später man geguckt,
hat sie der Horizont verschluckt.

©️ bpunktmpunkt