Die Leiden einer Sekretaerin
Die Leiden einer Sekretaerin
Es war waehrend einer von diesen Kaffeepausen, dass er zufaellig so nah an der Tuer stand. Er war oft genug in diesem Buero, aber blieb hier kaum lange genug, dass er alles genau beobachten konnte. Auf dem an der Tuer geklebten Papier gab es ein kleines Gedicht mit dem Titel ‘Die Leiden einer Sekretaerin’. Es war dann, dass er sich daran erinnerte, dass seine Gespraechpartnerin frueher die Sekretaerin des Firmenleiters war. Dann las er das Gedicht sehr sorgfaeltig.
Eigentlich listete das Gedicht all die unruehmlichen Pflichten einer Sekretaerin auf, damit der Chef zufrieden war. Das Gedicht hatte einen eigentuemlichen Sinn fuer Humor. Denn die Liste der Pflichten klang gleichzeitig humorvoll und tragisch. Und ploetzlich endete das Gedicht mit einer solchen Zeile, dass er laut lachen musste:
“Und wer bringt mir mal einen Kaffee?”
Die ueberarbeitete Sekretaerin hatte eigentlich nicht viel gegen die Zusatzarbeit, gegen die Spannung oder den Stress. Was sie wirklich vermisst hat, war die mangelnde Wertschaetzung. Sie wuenschte sich einfach, dass jemand ihr mal eine Tasse Kaffee brachte.”
Denkt Ihr alle auch so?
Kommentare (4)
@KarinIlona
Hallo Karin, ich glaube, der Kaffee vertritt hier Aufmerksamkeit. Die moegen wir Alle.
LG Prakash
@Prakash
Ach ja, ich verstehe jetzt, das Aufmerksamkeitsdefizit packt jeden an anderer Stelle, da hast du Recht. Im Beruf empfand ich das nicht.
Ja lieber Prakash, es könnte doch im Miteinander so einfach sein!
Es sind die kleinen Gesten, die uns eigentlich nichts abverlangen.
Trotzdem bewirken sie viel.
Kleine Streicheleinheiten aus Wertschätzung und Respekt.
veko
Ich war eine Sekretärin, aber auf die Idee, dass man mir mal einen Kaffee bringen könnte, bin ich nicht gekommen.
Mein Beruf hat mir Spaß gemacht, gelitten habe ich nie.
Bin ich da eine Ausnahme?