Die Lagune des Löwen von Charlotte Thomas
Venedig zur Zeit der Renaissance zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Hier begegnen sich ein kleines Mädchen, Laura - ein afrikanischer Sklavenjunge und Antonio, der sich mit Diebstählen über Wasser hält zum ersten Mal. Laura verliert an einem Tag ihre Eltern und ein paar Tage darauf sie wird zusammen mit ihrem neu geborenen Bruder in ein Kloster abgeschoben. Dort wird sie gedemütigt, gequält, doch sie kann fliehen und es gelingt ihr mit eiserner Willenskraft sich und ihren Bruder am Leben zu erhalten. Sie trifft Antonio wieder, der ihr das Beutelschneiden beibringt. Doch während Antonio nur irgendwann sehr reich sein will und alles dafür tut, sieht Laura ein anderes Ziel: Sicherheit. Sie will genug zu essen für sich und ihren Bruder - ein Dach über dem Kopf und ein regelmässiges Auskommen haben. Deswegen erlernt sie den Beruf der Apothekerin, aber sie arbeitet eher als versierte Kräuterfrau die nebenbei auch wohlriechende Salben und Seifen herstellen kann. Immer wieder treffen Antonio, Laura und der afrikanische Junge im Laufe der Jahre zusammen. Gegen Venedig wird vom Papst der Kirchenbann ausgesprochen, auch die venezianischen Klostergesetze werden verschärft. Zwei reiche, wohlhabende Familien (Nobili) spielen eine undurchsichtige Rolle - Teufelsanbeter, Maskenträger und Meuchelmörder prägen mit tödlichen Intrigen und größter Leidenschaft die Begegnungen.
Antonio und Laura haben die Sehnsucht, Not und Armut hinter sich zu lassen und auch der ehemalige Sklavenjunge befreit sich von seinem Joch und übt Rache an seinen Peinigern.
Durch den Höhepunkt der Pestwelle die auch Venedig erreicht, kommt es zu einer letzten Begegnung von Laura mit dem Mann, der immer wieder versuchte, nicht nur sie sondern auch ihren Bruder zu töten.
Das Geheimnis von Lauras Verwandtschaftsverhältnis zu einem Teil der Nobili von Venedig löst sich erst ganz langsam gegen Ende des Buches auf.
Triumphe und Niederlagen lösen sich ab - die Zeit der grossen Maler Giorgione oder auch Tizian - das Zusammenbrechen des Gewürzmonopols....das Cinquecente ist nicht umsonst eine der farbenprächtigsten Zeitabschnitte in der Geschichte der Serenissima und das wird hier in diesem Buch sehr deutlich.
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