Die kurze Lederhose


Der Bopparder Bogen Filsen (re’rhein.) und Boppard (li’rhein.)


1949 beradelte ich zum ersten Mal den Rhein.
Als Lehrling bekam ich vier Wochen Urlaub.
Schon reichliche Tage des Strampelns lagen schon hinter mir.
In Bonn war ich an diesem Tage aufgebrochen, hatte Andernach, Weißenturm, Koblenz hinter mich geschafft.
Ich fuhr auf der linken Rheinseite bergwärts.

Brennende Sonne, Affenhitze.
Der Rhein hatte Niedrigwasser, die Hungersteine waren zu sehen.
Kaum dass ein Schleppzug in der zu eng gewordenen Fahrrinne im Rhein seine Kähne ziehen konnte.
Selbstfahrende Lastenschiffe gab es so gut wie gar nicht
– gerade Mann vier Jahre nach Kriegsende.

Ich litt unter der Hitze, ich versuchte, dem Sonnenbrand auf den freien Oberschenkeln entgegen zu wirken.
Zu dumm: das Eincremen mit NIVEA war genau das falsche, denn nun fing die Creme den leicht aufgewirbelten Sand und Staub auf.
Die Lederhose scheuerte über dieses „Sandpapier“ – blutig und schmerzhaft.

Ich kam zum „Bopparder Bogen“, das ist da, wo der Rhein einen großen Bogen um die rechtsrheinischen Orte Filsen und Osterspai macht. (Fluss-Kilometer 570 bis 575)

2012: Wir fahren mit unserem Smart auf der linken Rheinseite bergwärts. Spatz kann während der Fahrt ein Foto schießen. Eigentlich ganz toll.
ortwin

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