der schlüssel

Autor: ehemaliges Mitglied

der schlüssel

nirgendwo
war es zu finden
wonach ich suchte

ich suchte den schlüssel zur welt
zum himmel
zum ganzen firmament
zu allen ungelösten fragen

überall suchte ich

ich suchte in der wissenschaft:
dort erfuhr ich
dass es trilliarden von
sternen gibt
in tausenden von jahren
wären wir nicht in der lage
sie zu erkunden
ich frage mich:
wozu auch?

in den religionen
suchte ich:
überall meinte man
gott sei allgegenwärtig
nur er verstünde das
wonach ich suchte
nur er habe den
schlüssel zur
glückseligkeit
zu all den ungelösten fragen
ich solle mich nur so verhalten
wie es die jeweiligen religionen
und deren gründer geböten
mir wurden geschichten erzählt
die sich vor langen zeiten
zugetragen haben sollen
und in deren erkenntnissen
mein heil zu finden sei
wie – so fragte ich mich –
kann es sein, dass etwas vor
so langer zeit passiert ist -
überhaupt nicht mit den
jeweils neuen erkenntnissen
mitgewachsen ist
das soll es sein?
nein – schrie mein inneres
auch hier kam ich nicht weiter


dann suchte ich
fast verzweifelt weiter
ich suchte bei mir
halt:
ja bei mir

ach ja,
ich fand ihn

stellt euch vor:
ich habe die ganze zeit
meine augen verschlossen
und gerufen – wie ein kind –
wo ist der schlüssel zu finden,
wer hat ihn?

niemand wollte sich offenbaren
jeder wollte den schlüssel behalten
oder ging es denen so wie mir?

wussten sie gar nicht
dass es den schlüssel zur welt
zum himmel und überhaupt
zu all den erkenntnissen zur
glückseligkeit
nur bei sich selbst gibt?

traumvergessen 05.02.2013


Doktorarbeit José Santos Herceg: Die Bedeutung der Religion in Kants Moralphilosophie: Eine entwicklungsgeschichtliche Untersuchung

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Kommentare (22)

floravonbistram jeder trägt seinen Schlüssel bei sich und er passt nur in das Schlüsselloch des eigenen Glücks, der eigenen Erkenntnis.
Liebe Grüße
Flo
Lebenszeit ... ja ich weiß, der Schlüssel liegt immer bei mir selbst und wie spannend ist es die vielen Türen zu öffnen und den eigenen Geheimnissen auf den Grund zu gehen und auszutauschen mit anderen....
ehemaliges Mitglied hatte ich in meinem kaum beachteten Beitrag unter Philosophie geschrieben. Das finde ich als das wichtigste Credo: Die Menschlichkeit.

Mein Beitrag
ehemaliges Mitglied ich lehne auch das "Nicht-Teilen-Wollen" von Wissen und Macht ab. Ich stimme dir voll zu: Wenn man sein Wissen teilt, Menschen machen lässt, wie sie es für richtig halten, ihnen nicht überall hineinredet. Dann hält man den Schlüssel für einen gemeinsamen Raum in der Hand, wo sich alle glücklich fühlen können. Genau so ist es mit dem Glauben: Jeder soll das glauben, was er für richtig hält. Jeder soll auf seine Art glücklich werden. Jeder soll das hoffen, was er möchte. Natürlich muss das immer in den Grenzen der gegenseitigen Toleranz geschehen. Es gibt keine allein selig machende Religion. Jeder Mensch muss das mit sich selbst aus machen. Jeder sollte tugendhaft sein, um sich damit als glückswürdig zu erweisen. Eine Garant für die Glückseligkeit gibt es dadurch aber lt. Kant noch nicht. Da kommt das Element der Unsterblichkeit ins Spiel. Wäre schön, so Kant, wenn die Seele unsterblich wäre und ein gerechter Gott dafür sorgen könnte, dass die Glückseligkeit dann doch noch nach dem irdischen Ende stattfinden könne.

Ich danke dir für deine Ausführungen und freue mich, dass du so tief gegangen bist.

Liebe Grüße
Gerd
Katharina49 Lieber Gerd,
ich möchte auch hier einen Kommentar anfügen. Mich haben besonders die Zeilen: "niemand wollte sich offenbaren, jeder wollte den schlüssel behalten oder ......."
Das gerade ist doch unser Problem, was wir glauben gefunden zu haben, gehört uns. wir machen damit karriere, wir steigen damit auf...nur für uns selbst...Und wir vergessen, dass der schlüssel, wenn wir ihn teilen, sich vervielfältigt und auch für uns sehr viel kostbarer wird. Auch die zeilen bezüglich religionen interpretiere ich etwas anders. für mich ist religion schon sehr eng mit meinem glauben verbunden und dazu fällt mir Khalil Gibran ein:
"Sprich uns von der Religion. ....Wer kann seinen glauben von seinen taten trennen oder seinen glauben von seinen tätigkeiten? wer kann seine stunden vor sich ausbreiten und sagen: dies für gott und dies für mich; dies für meine seele und dies für meinen körper? All eure stunden sind flügel, die von ich zu ich durch den raum gleiten........"
Habe ich da meinen schlüssel gefunden? Manches mal bestimmt, oftmals wird er auch unter dem alltagsmüll vergraben und mühsames suchen ist angesagt.
ehemaliges Mitglied wenn man in diesem Fall Gelassenheit übt - was nicht immer einfach ist - dann findet man den Schlüssel ganz schnell wieder - beim Negativen einfach nur sagen: das geht vorbei....... Das hast du gut erkannt. Ich wünsche dir, dass dein Schlüssel nie verloren geht und dass die Zeiten, wo er verlegt wurde, schnell vorüber gehen.

Ich danke dir.
Liebe Grüße
Gerd
tilli und danke für dieses Gedicht, dass uns Alle die es lesen zum Nachdenken gebracht hat.
Wie oft will man eine Tür öffnen, aber leider passt unser Schlüssel nicht.Diese Erkenntnis kostet manchmal Tränen, aber dann findet doch jeder seine eigene Tür für die der Schlüssel passt.

Danke und grüße Tilli
ehemaliges Mitglied sehr schön dieses Video mit einem kleinen Ausschnitt aus Hesses Siddharta. In der Tat ist die Welt vielfältig, besteht aus gut und böse und man muss alles in seiner Gesamtheit sehen. Allerdings lässt sich die Gesamtheit nur aus der Sicht jedes Einzelnen sehen. Jeder hat seine Sicht auf die Dinge, jeder Mensch hat einen freien Willen, mit dem er selbst entscheiden kann, was er sieht oder sehen will. Ob es in diesem Sinne eine Vollendung gibt, vermag ich nicht zu sagen. Meines Erachtens findet die Vollendung jeden Tag des Lebens neu statt - bis zur Vollendung im Tod.

Ich danke dir und wünsche dir viele guten Einsichten auf dem Weg der "Erkenntnis".

Liebe Grüße
Gerd
EHEMALIGESMITGLIED63 ja ich finde auch die Zeilen passen gut paßen zur Suche nach dem Heil.

Den vorigen Kommentaren ,die ich sehr vielfältig finde ist nichts hinzuzufügen.
Abgesehen von der Tatsache das es sicher solange es Menschen gibt, auch die Suche nach dem Heil nach dem perfekten Schlüssel geben wird.
Hermann Hesse hat es in seinem Buch "Siddhartha" wunderbar beschrieben.

Erst wenn wir aufhören nach dem zu suchen von dem wir glauben das es uns das ewige Glück bringt werden wir wohl den Schlüssel finden, zum ewigen Frieden in uns.

Siddhartha

Sehr gute Anregung um erneut über mich und mein Leben das ich führe nachzudenken Danke Elisabeth
ehemaliges Mitglied dachte ich es mir doch.

Freundliche Grüße
traumvergessen
ehemaliges Mitglied ich glaube, meine Verse zum Schlüssel passen gut zu deinem Heil. Es ist in der Tat so, nur der eigene Schlüssel passt. Das Heil kann man nur mit eigenen Augen erblicken und feststellen, wenn man sich selbst findet - gefunden hat - und immer wieder findet - seinen eigenen Weg geht, der sich mit dem Anderer verbindet, so ist es schon gut.

Ich danke dir.
Liebe Grüße
traumvergessen Gerd
Traute Absolut richtig einen Schlüssel gibt es, aber er passt nicht bei allen. Bei Jedem ist ein anderer Schlüssel nötig zum Öffnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
Traute Dieser Definition von Gott ist für meine Ratio sofort zu akzeptieren. Das ist auch meine Ansicht.
Ich habe mir die Seiten unter den Favoriten gespeichert und werde mich genussvoll hinein vertiefen,
Mit Dank und freundlichen Grüßen,
Traute
Bruno32 Du hast es in deinem Gedicht uber den Schlüssel sehr gut beschrieben.
Ich möchte dazu nur sagen, das jeder den Schlüssek der Erkenntnis für sich selber finden muss,weil ein anderer Schlüssel nie 100 % passt.
Grüße Bruno
ehemaliges Mitglied deine Erkenntnis ist völlig richtig und der Spruch dazu passt hervorragend. Wichtig ist es, die Erkenntnis zu haben - zu finden - dass der Schlüssel in uns selbst liegt. Jeder verlegt ihn irgendwann einmal, aber nicht zu lang - lach. Denn wenn man ihn verlegt hat, ist es traurig, man ist unglücklich, die Umstände findet man gar nicht gut. Mir geht es auch so. Manchmal rege ich mich auf, warum gerade im nächsten Verwandtenkreis diese Erkenntnisse nicht vorherrschen und man meint, nicht achtsam sein zu müssen gegenüber mir. Dann denke ich mir, lass es laufen. Bleib bei dir und dann wird der Schlüssel - der eigentlich gar nicht weg war - wieder herumgedreht.

Ich danke dir, liebe Monika.
Herzliche Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied Dein Gedicht beeindruckt mich sehr und macht sehr
nachdenklich.
Ich kann es nicht so wissenschaftlich kommentieren,
wie Traute...nur mit meinen eigenen Worten, denn mir
fehlen die Grundlagen dazu.
Ich glaube den Schlüssel zum Glück.. können wir nur
in uns selbst suchen. Manchmal haben wir ihn verlegt
und müssen etwas suchen. Wenn er wieder da ist, können
wir auch die Tür wieder öffnen und uns an kleinen
Glücksdingen freuen. Viele kleine Glücksmomente fügen
sich dann zu einem beständigem Glück zusammen.

Monika
ehemaliges Mitglied du hast völlig Recht mit deinem Faustzitat und Sokrates hatte es auch schon vor 2500 Jahren gewusst: Ich weiss, dass ich nichts weiß. Obwohl er viel wusste und sicherlich auch mit dem Tiefstapeln etwas kokettierte. Aber seis drum: Es ist die ständige Suche und natürlich auch das Finden, was einen zufrieden und glücklich machen (kann). Ich habe oben nach meinen Ausführungen einen Link eingestellt einer Doktorarbeit über die Bedeutung der Religion in Kants Moralphilosophie. Ein Schmankerl, würden die Bayern sagen. (Deine Kantbüste hat mich hierzu angerecht). Nachfolgend stelle ich Ihn speziell für dich hier noch einmal ein:

Die Bedeutung der Religion in Kants Moralphilosophie von José Santos Herceg

Lies es und du wirst erstaunt sein, wie interessant Ausführungen über Kant sein können, wie er zu Gott steht, was er zur Tugend und Glückseligkeit unabhängig von Aristoteles (Eudämonismus) und Epikur (Hedonismus) sagt, wie er den guten Willen als etwas Absolutes darstellt, wie er darüber spricht, dass man durch Tugend nicht unbedingt Glückseligkeit erlangen kann. Wie er meint, dass es durch die Existenz eines gerechten Gottes nur zur absoluten Glückseligkeit finden könne, was aber oft nicht gelänge. Dass man sich durch die Tugend aber als glückswürdig erweisen würde. Dass man das absolute Glück aber durch die Kürze des Lebens oft nicht finden werde, wo er zur Unsterblichkeit der Seele hinzielt. Der Glaube an Gott, die religio - die Rückbesinnung - auf Gott, könne dazu beitragen, dass was im Menschen vernunftsmäßig verankert sei, der gute Wille - dass man ihn auch ausübe und nicht seinen Hängen und Neigungen erliegen würde. Im Schlusswort auf Seite 135 zitiert er Kant: "Gott muß nicht als Substanz außer mir vorgestellt werden, sondern als das höchste moralische Princip in Mir (...) Gott ist die moralisch / practische sich selbst gesetzgebende Vernunft. - Daher nur ein Gott in mir um mich und über mich".

Aber lies selbst. Die Lektüre wird dich so schnell nicht loslassen Habe ich deine Neugier geweckt?

Ich danke dir.
Freundliche Grüße
traumvergessen
ehemaliges Mitglied da hast du wirklich Recht: Meistens ist das große Glück nicht das Glück, sondern die Freude am kleinen - alltäglichen - Glück. Wie Birgit schrieb kann es einem passieren, dass man die Brille auf der Nase hat, nach der man sucht - lach.

Ich danke dir. Du hast den Schlüssel wohl gefunden?

Liebe Grüße
Gerd
Traute Da muss ich doch mal den Faust von Goethe sprechen lassen. Nach all dem Suchen nach Wahrheit Sinn und Wissenschaft, zum Schluss die Erkenntnis:
Hier steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zu vor.
Je mehr wir Wissen speichern,um so mehr erkennen wir, dass wie von dem was es zu Wissen gäbe nur einen kleinen Anteil erkannt haben, und doch der Durst hört nicht auf.
Auch mir geht es wie Dir.
Wenn die den Religionen festgehaltenen Erkenntnisse für alle Zeit als gültig und als Norm gelten, dann hört jede Entwicklung auf.
So gibt es in Indien, eine monotheistische Religion, die in ihren Vorschriften beinhaltet, dass der Gläubige sein Haar nicht abschneiden darf und eine Bart zu tragen hat und nur Baumwollkleidung tragen soll.Kein Rindfleisch essen aber Schweinefleisch ist erlaubt. Nur mal ein paar Vorschriften der Sikhs(die mit dem Turban), die so fleißig und bildungsfreudig sind.
Es ist ja gerade zu absurd, die Kleidungsvorschriften punktgenau ein zu halten. Die Utensilien die er stets bei sich zu tragen hat und das hinter jedem Sikhnamen der Zusatz Singh kommt(Löwe) bei den Frauen Baur(Fürstin).
Das ist in der Gegenwart gar nicht mehr durchführbar.
Mit dieser relativ kleinen Glaubensgruppe will ich zeigen, wie weitsichtig die Religionsstifter auch einmal in ihrer Zeit wahren, so sind viele ihrer Vorschriften nur noch Rituale deren Sinn verloren ging.
Es ist mit allen Erkenntnissen so, da alles ständig im Wandel und in der Entwicklung ist, muss auch das Wissen ständig komplettiert werden.
Ja lieber Traumvergessen, da grübele auch ich und suche den Schlüssel dafür, aber das Schlüsselloch zum Schlüssel ist unsere Neugier und der Wissensdurst, der nie gestillt wird und die Erkenntnis, das es den "Stein der Weisen" nicht gibt.Wir müssen unserem Drang nachgeben um auf dem Stand der Erkenntnisse zu bleiben.
Mit freundlichen Grüßen, und einem prima, für den Denkanstoß,
Traute
Traute 2(Traute)
nixe44 doch ist er greifbar nahe ... man muß nur die Hand aufhalten ... ein geübter/gewagter Blick ... ein freundliches Miteinander.

Die Aufzählung könnte noch weiter gehen, doch viele Menschen nehmen das Glück nicht wahr ... es verkümmert im stillen Kämmerlein

Lieben Gruß
Monika
ehemaliges Mitglied ein toll erzähltes Märchen mit wunderbaren Winterimpressionen? Ja, da wo es interessant wird hört das Märchen auf - wie so oft im Leben. Die Brüder Grimm haben schon tolle Märchen geschrieben und dazu waren sie auch noch hervorragende Wissenschaftler. Das mit der Brille: wem ist das nicht schon passiert. Ja, das ist wohl wahr: Die Schlüssel hängen nicht an einem Gürtel. Das Leben ist vielfältig und bedarf vieler Schlüssel. Wohl dem, der sich freuen kann. Er findet immer den richtigen Schlüssel.

Ich danke dir. Das hast du sehr schön kommentiert.
Liebe Grüße
Gerd
Landliebe dein Gedicht hat mich sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Hab vielen Dank.
Ja, der Schlüssel zur "Glückseligkeit" ist in uns selbst, soweit wir Menschen überhaupt bei all den Widrigkeiten des Lebens glückselig sein können....Ein altes Sprichwort sagt: "Die Schlüssel hängen nicht alle an einem Gürtel."
Aber manchmal erhaschen wir ein Fünkchen Freude, manchmal sogar da, wo wir es nicht erwartet haben.
Oder: Wir suchen das Glück wie unsre Brille und merken gar nicht, dass wir sie auf der Nase haben....
All das hast du in deinen Versen wunderbar geschrieben.
LG Birgit, hier noch ein Märchen für dich!

Schlüssel, Schatzkästchen....und dann?

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