Der Rothaarsteig - Impressionen vom Weg der Sinne

Autor: ehemaliges Mitglied

Wenn man im Dunstkreis des Rothaarsteigs lebt und essayistische Neigungen verspürt, erliegt man dem Drang, die „Natur zum Anfassen“ zu beschreiben.
Das Rothaargebirge ist ein waldreiches Mittelgebirge, das zum Rheinischen- Schiefergebirge gehört. Es erstreckt sich mit Höhen bis über 840 m. ü. NN zwischen den Flüssen Diemel im Nordosten und der Dill im Südwesten. Die zentrale Erhebung des Rothaargebirges ist der Kahle Asten mit 841 m. ü. NN. Der Wanderweg von Brilon im Sauerland bis Dillenburg im Westerwald erstreckt sich über eine Distanz von annähernd 160 km. und verläuft durch das Wittgensteiner Bergland und das Siegerland. Zwischen dem Anfang des Wandersteigs bei Brilon und dem Quellbreich der Eder ist die Wasserscheide zwische Rhein und Weser. Das Klima im Rothaargebirge ist gekennzeichnet durch kühle Winter und milde Sommer. Die niederschlagsreichen Hochlagen haben im Winter oft eine geschlossene Schneedecke. Dank der klimatischen Gegebenheiten gehört das Rothaargebirge zu den waldreichen Mittelgebirgen mit Übergang zu mehr Laubwald als Nadelwald.
Die Entstehung des Namen Rothaargebirge läßt etymologisch viel Spielraum, und verliert sich im Nebel der Geschichte;vielleicht spielt der rote Boden ( Eisenoxyd ) oder die Rotbuche eine Rolle, oder aus dem mittelhochdeutschen "Rotes Wasser".
Wer auch häufig in anderen Mittelgebirgsregionen wandert, kann nur voll des Lobes über die gelungene Organisation und Einrichtung der Wanderregion Rothaargebirge berichten.
Angefangen mit der übersichtlichen Wegekennzeichnung, hervorragendem Kartenmaterial mit Kommentierung, über ausreichende Einkehrmöglichkeiten, bis zur Infrastruktur mit der Möglichkeit fast überall einen geeigneten Seiteneinstieg zu finden, begleitet von einem ausreichenden Angebot an Rundwegen. Es besteht die Möglichkeit die Gesamtstrecke in Abschnitten zu erwandern oder von einem festen Standort aus quasi sternförmig.
Auch der Begriff Public Relation hat im Zusammenhang mit dem Rothaarsteig seine Spuren hinterlassen. Das liegende weiße R im roten Hintergrund wurde zum Markenzeichen für das regionäre Hotel- und Gasstättenwesen, über sogenannte Outdoor-Ausstatter bis zum Vertrieb wohltuenden Gelenk- und Muskelfluids zum Einreiben und zur Besänftigung strapazierter Beine.
Über Einzelheiten des Erlebniswanderwegs Rothaahrsteig hier zu berichten, würde den Rahmen dieser kleinen Liebeserklärung sprengen. Weitere Informationen über den Rothaarsteig sind für die, die neugierig geworden sind, im Internet zu finden.
Radicitus

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Kommentare (7)

Komet wir sind auch schon Teilstrecken vom Westerwald aus gelaufen, aber manchmal ist die Wegbeschreibung recht unübersichtlich.
Danke für Deinen Bericht.

Grüße Komet
ortwin Vom Ebschloh aus gesehen, wo nicht jeder hin darf, empfand ich das Land ringsum nicht so sachlich, wie es der nette Bericht anbringt. Die Jahre, die ich dort einmal hauste - mit und ohne Familie -, haben einprägende Wirkung gehabt: zur Ederquelle, zur Lahnquelle und zur Siegquelle - ein Urlaub reicht nicht, man braucht einen festen Punkt und läuft dann los in alle Himmelsrichtungen, so das Benfe-Tal oder nach Zinse, natürlich per pedes, oder mit der Bahn - zu schade, daß es die Bahn von Birkelbach nach Kirchhundem nicht mehr gibt. Setze dich am Abend oder Morgen auf den Ansitz und verfolge das Wild, ob rot oder schwarz - ein Käutzchen leistet dir bestimmt Gesellschaft. Man hat mich da nicht lange gelassen - zum Abschied blickte mir das Muffelwild nach.
Fahre hin und durchstreife diesen großen Flecken Erde.

ortwin
floravonbistram Geboren in Siegen und aufgewachsen in Bad Berleburg ist mir alles, was du schreibst vertraute Heimat.
Jedes Jahr bin ich mindestens 3x dort, denn eine Kusine und ihre Familie lebt noch da und so können wir in alten Erinnerungen an unsere Streifzüge durch die Wälder schwelgen.
Im Winter bin ich bei Freunden in Winterberg zum Skilaufen, wenn Schnee genug da ist.

Die Aufräumarbeiten dauerten ewig, meiner Kusine gehört 1ha Wald, der völlig platt war- Randstück und wir mussten mit ansehen, wie alles verkam, weil nicht genügend Arbeiter da waren, die für die Abtransporte sorgen konnten, Sägemühlen waren auch überfordert.

Danke für deinen Bericht
Flo
anjeli danke für die Information. Diese Lehrpfade möchte ich mir gerne mal ansehen.

gruß anjeli
ehemaliges Mitglied @anjeli,
der Wald ist schon lange aufgeräumt, es gibt Kyrill-Pfade als Lehrobjekte.Ihr könnt also wieder kommen.
M.f.G. Radicitus
anjeli hatten geplant, ein längeres Wochenende dort zu verleben/erleben.
Wir wollten mit unseren Stöcken einige Routen bewältigen.
Aber dann - kam Kyrill und hat alle unsere Pläne zu nichte gemacht. Wir waren sehr
traurig. Irgendwie haben wir unsere Pläne von damals aus den Augen verloren.

viele Grüße anjeli/ulla
Karl ich hatte gerade beim Lesen heimatliche Gefühle. Ich bin im Siegerland aufgewachsen und kenne das Rothaargebirge, auch den Anfang (oder das Ende?) des Rothaarsteigs bei Dillenburg.

Danke für deinen Beitrag, Karl

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